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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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unruhig.
    Er schien nervös zu sein.
    "Unter dem Puerto de las Cabezas liegen ausgedehnte unterirdische Gewölbe. Die Piraten, die sich hier einst verkrochen, nachdem sie die ursprünglich in diesen Mauern beheimateten Klosterbrüder ermordeten, sollen dort ihre erbeuteten Schätze gelagert haben... Ratten und anderes Getier verirrt sich zuweilen in den Gewölben. Und wenn der Wind durch einige Schächte bläst, dann kann es schon vorkommen, dass man den Eindruck bekommt, da unten wäre irgend etwas..."
    Seine Erklärung klang für mich wie an den Haaren herbeigezogen.
    Der Regen pladderte jetzt so heftig gegen die Fensterscheiben, dass man beim Blick hinaus so wie nichts mehr sehen konnte.
    "Warum sagst du nicht die Wahrheit und tischst unseren Gästen eine derart dreiste Lüge auf, Brian?", meldete sich eine weibliche Stimme zu Wort.
    Alle im Raum drehten sich ruckartig herum.
    An der Tür stand eine schlanke, grazile Frau mit wasserstoffblonden Haaren. Sie trug ein lindgrünes Kleid und dezenten Schmuck. In ihrer eleganten Erscheinung wirkte sie wie eine Business Lady, die eigentlich besser zu den Wolkenkratzern Miamis gepasst hätte, als in diese, von der unbarmherzigen Natur der Sümpfe und den alten, vom Verfall gezeichneten Bauten des Puerto de las Cabezas geprägte Umgebung.
    Sie näherte sich.
    Ein dünnes, leicht säuerliches Lächeln spielte um ihre vollen Lippen. Sie ging auf Brian Delrey zu, nestelte am Revers seiner Jacke herum und strich dann mit ihrem Finger kokett über sein Kinn.
    "Ich wette, du hast noch nichts von mir erzählt", sagte sie und wandte sich dann Tom und mir zu. "Mein Name ist Linda Reilly und ich war so wahnsinnig, mit diesem Mann" - sie deutete auf Delrey - "zusammenleben zu wollen. Aber mittlerweile glaube ich fast, Brian hat einen engeren Kontakt zu allen möglichen Geisterwesen und Dämonen als zu den Menschen, die ihn umgeben..."
    "Du bist betrunken", rief Delrey.
    "Ich bin sehr nüchtern Brian", flüsterte sie, während im selben Moment draußen ein gewaltiger Donnerschlag beinahe die Scheiben zerspringen ließ. Es musste ganz in der Nähe einen Einschlag gegeben haben.
    Linda Reilly fixierte mich mit dem Blick ihrer leuchtend blauen Augen. Im selben Moment spürte ich wieder jenen charakteristischen Druck hinter meinen Schläfen, der mir die Anwesenheit einer fremden geistigen Kraft verriet... aber diese Empfindung war nur schwach. Einige Sekunden nur, dann war es vorbei. Und ich war mir nicht sicher, ob das wirklich von Linda ausgegangen war.
    Nein, das war etwas anderes..., ging es mir durch den Kopf.
    "Hat Brian Ihnen schon gebeichtet, dass die Sache mit dem Interview nur ein Vorwand war, um Sie herzulocken, Miss Vanhelsing?"
    Ein eigenartiges, krampfhaftes Zucken durchlief ihren Körper. Sie verzog wie unter einem kurzen, starken Schmerz das Gesicht.
    "Linda!", rief Delrey.
    Er fasste sie bei den Schultern.
    Sie schüttelte ihn ab, den Blick noch immer auf mich gerichtet. Ein teuflisches Lächeln erschien jetzt auf ihrem Gesicht.
    "Ein Vorwand?", fragte ich.
    Linda lachte schallend auf.
    Sie drehte sich zu Brian Delrey herum. "Sag es ihr selber, Brian! Na los! Beichte ihr, dass sie nur deswegen hier ist, weil ihr nicht mehr weiter wisst! Weil ihr den Schrecken, den ihr mit euren verdammten okkultistischen Spielereien herbeigerufen habt, nicht mehr kontrollieren könnt..."
    "Es hätte gereicht, wenn wir etwas später auf das Thema zu sprechen gekommen wären", sagte Brian Delrey. Wieder war tief unter uns ein dumpfer, schauerlicher Laut zu hören.
    "Was ist dort unten?", forderte Tom Hamilton jetzt zu wissen. "Ich will das jetzt wissen...."
    Jetzt meldete Kelvorkian sich zu Wort. Er hatte zwischendurch beinahe regungslos in einer der zierlichen Sessel verharrt und dem Gespräch zugehört. Der Mann in schwarz erhob sich. Mit Daumen und Zeigefinger spielte er mit dem silbernen Schädelamulett, dass er um den Hals trug. "Warum nicht, Mr. Hamilton?" Kelvorkian wandte sich an Delrey. "Gehen wir in den Keller, Mr. Delrey...."
     
    *
     
    Von der Eingangshalle aus führte eine schmale Wendeltreppe hinab in den Keller. Die kalten Steinwände waren mit magischen Zeichen bemalt. Wir erreichten eine massive Holztür aus Mahagoni.
    Archer wurde von Delrey vorangeschickt.
    Der Butler schloss die Tür auf. Dahinter lag ein finsterer Gang. Archer ging voran, holte Streichhölzer aus seiner Westentasche hervor und entzündete mehrere Fackeln an den Wänden. Das Licht der Fackel schimmerte

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