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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Quelle jener übersinnlichen Energie war, die ich für kurze Momente erspürt hatte.
    Vorsichtig streckte ich meine geistigen Fühler aus. Aber da war nichts. Nicht, was ich mit meiner bescheidenen Gabe erkennen konnte.
    Mir war bewusst, dass ich - trotz aller Fortschritte - immer noch ganz am Anfang eines Weges stand, an dessen Ende ich meine Gabe vielleicht wirklich kontrollieren konnte. Die Tatsache, dass ich nichts wahrzunehmen vermochte, bedeutete daher auch möglicherweise nur, dass mein Gegenüber sich hervorragend abzuschirmen wusste.
    "Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass ich Ihren Namen leider im Moment nicht einordnen kann", gestand ich.
    "Das ist nicht verwunderlich - und in keiner Weise eine Feststellung, die mich kränkt", sagte Kelvorkian. "Ich betreibe meine Studien des Okkulten und Ungewöhnlichen im Verborgenen und bin an irgendeiner Form der öffentlichen Darstellung in keiner Weise interessiert!" Der Blick seiner beinahe schwarzen Augen fixierte mich auf eine Weise, die mir unangenehm war. Er fuhr fort: "Ich glaube nicht, dass die Menschheit für eine Verbreitung okkulten Wissens bereits reif wäre... Im übrigen stehe ich in den Diensten von Mr. Delrey, der meine Studien unterstützt..."
    "Womit genau befassen sich Ihre Studien?", meldete sich Tom zu Wort.
    Kelvorkian wandte den Blick. Ein mildes, überlegenes Lächeln spielte um seine dünnen Lippen, die außerordentlich farblos wirkten.
    "Mit der Macht der geheimen Zeichen. Mit den Dingen, die nicht sichtbar sind, aber unser Leben ebenso bestimmen, wie das, was wir sehen und anfassen können. Mit den Kräften des Jenseits und der Finsternis..."
    In diesem Moment ertönte ein dumpfer, beinahe stöhnender Laut, der sich mit dem langgezogenen Grollen eines fernen Donners mischte.
    Ich warf einen Blick durch eines der hohen Fenster.
    Jenseits der nahen Mangrovenwälder hatten sich die Wolken zu dunklen Gebirgen aufgeschichtet, die sich großen Schatten gleich vor die Sonne geschoben hatten.
    "Ein Gewitter braut sich zusammen...", meinte Delrey leichthin. "Seien Sie froh, dass Sie nicht im Sommer hier her gekommen sind, Miss Vanhelsing! Dann hätten wir das jeden Tag - etwa eine Stunde lang!"
     
    *
     
    Die Kreatur wartete.
    Sie war halb in den schlammigen Grund des McLaughlin Rivers eingegraben.
    Die Augen leuchteten wie kleine Lichter durch das trübe, fast undurchsichtige Wasser hindurch.
    Das Wesen spürte die Nähe seiner Beute...
    Es arbeitete sich mit wenigen, heftigen Bewegung seiner mächtigen Hinterbeine aus dem Schlamm heraus, der hoch emporgewirbelt wurde.
    Jener unstillbare Drang war in ihm erwacht, der es dazu trieb zu töten...
     
    *
     
    Der erste Blitz zuckte aus den dunklen Wolkengebirgen heraus.
    "Wir müssen sehen, dass wir hier wegkommen!", meinte Billy. Er drehte den Außenborder voll auf. Das Boot pflügte geradezu durch das Wasser und schob eine beachtliche Bugwelle vor sich her.
    Joe Red Tree blickte mit gerunzelter Stirn hinauf zu dem immer finsterer werdenden Himmel.
    Wasserflächen zogen Blitze naturgemäß an. Daran änderten auch die umliegenden Waldstücke nichts. Und die Gewitter in den tropischen Sümpfen Floridas konnten sehr heftig werden.
    In der Ferne tauchten bereits die wenigen Holzhäuser von McLaughlin River Lodge auf.
    Joe stieß einen Schrei aus.
    "Hey, Joe, was ist los?", fragte Billy. Seine Augenbrauen zogen sich dabei zusammen. Joe hatte den Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt.
    Er zeigte seinem Partner die Tätowierung.
    Die groben Konturen, in denen der dreigehörnte Frosch in die Haut eingebrannt worden war, leuchteten giftgrün, so als würden sie fluoreszieren.
    "Quanandro!", stieß der Seminolen-Indianer hervor. Die Augen traten ihm furchtgeweitet aus den Höhlen. Und kalter Angstschweiß stand ihm auf der Stirn.
    Billy starrte Joe an.
    "Ich habe dich gleich gewarnt, so etwas von einem Laien eintätowieren zu lassen", meinte Billy. "Wer weiß, mit was für Material der gearbeitet hat. Neulich stand im Miami Herald etwas von einem psychopathischen Tätowierer, der seinen Kunden radioaktive Partikel unter die Haut setzte, um sie langsam sterben zu lassen..."
    "Du verstehst nichts!", schimpfte Joe. "Dies ist das Zeichen von Quanandro, dem Gott der Sümpfe... Seine grausamen Diener sind in der Nähe... Vielleicht sogar er selbst!"
    Billy schwieg.
    "Denk an die Pattersons und was mit ihnen geschehen ist", forderte Joe.
    "Hör mal, Joe, ich bin für Religionsfreiheit, aber das, was du mir

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