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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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liegen muss?", meinte er.
    Ich nickte. "Ja", flüsterte ich tonlos.
     
    *
     
    Kaum hatten wir die Kutsche bestiegen und auf der Rückbank platzgenommen, da gab der Mann mit dem Zylinder den Pferden bereits wieder die Peitsche. Es gab einen unangenehmen Ruck und das Gefährt ratterte in einer waghalsigen Höllenfahrt über das Pflaster.
    Auf dem kleinen Vorplatz der Kirche drehte der Kutscher, dann ging es in einem mörderischen Tempo durch die schmale Gassen in Richtung des Meeres.
    Eine Art befestigter Weg führte zum Schloss hinauf.
    Unbarmherzig trieb der Kutscher die Tiere zu immer größerer Eile an. Dabei stieß er unartikulierte Schreie aus, die es einem kalt den Rücken hinunterlaufen lassen konnten.
    "Heh, fahren Sie gefälligst vorsichtig!", rief Tom zum Kutscher hinauf. Aber der hörte davon vermutlich nichts. Die Geräusche des Wagens und Pferde waren zu laut, dazu noch das Meeresrauschen. Man konnte kaum sein eigenes Wort verstehen.
    Ich blickte aus dem Fenster, während ich es bereits bereute, dass wir in dieses Gefährt eingestiegen waren.
    Andererseits bot sich uns nun vielleicht die einmalige Chance, endlich Licht in das Dunkel um die furchtbaren Geschehnisse in dieser Gegend zu bringen, die nicht zuletzt einem unserer Kollegen das Leben gekostet hatten. Von all den anderen Opfern einmal ganz abgesehen...
    Von der mörderischen Fahrt wurde mir übel. Ein unangenehmes, drückendes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. Dazu ein leichter Schwindel. Alles um mich herum schien zu schaukeln, sich zu drehen...
    In einem mörderischen Tempo ging es den schmalen befestigten Weg hinauf, der zum geschwungenen Schlosstor führte. Zu beiden Seiten fiel die Böschung stark ab. Unter uns waren scharf hervorragende Felsen zu sehen. Darnby Castle lag auf einer Art vorgeschobenen Halbinsel. Ein Teil der Felsen, auf denen es errichtet war, wurde von den Fluten des Meeres umspült. Die Wellen brachen sich an dem natürlichen steinernen Fundament, auf dem dieses Schloss einst errichtet worden war und mit dem es regelrecht verwachsen zu sein schien.
    Hoch ragten die Mauern von Darnby Castle empor. Sie wirkten aus der Nähe noch viel abweisender und kälter als vom nahen Dorf aus. Die Aura unvorstellbaren Alters umgab dieses düstere Gemäuer. Deutliche Spuren des Verfalls waren sichtbar. Die großen Steinquader, aus denen die äußere Umgrenzungsmauer errichtet worden war, wiesen teilweise Risse auf, die wie sich wie mäandernde und sich immer wieder verzweigende Flüsse in dem altersschwachen Mauerwerk fortsetzten. Moos und Rankpflanzen hatten sich in den röchelnden Fugen festgesetzt.
    Der Kutscher ließ sein Gefährt in voller Fahrt auf das geschlossene Fallgatter zurasen. Er dachte offenbar nicht im Traum daran, die Fahrt auch nur für einen Augenblick zu verlangsamen. Das Fallgatter hob sich wie von Geisterhand.
    Nirgends auf den Wehrgängen konnte ich eine Menschenseele entdecken. Mit ohrenbetäubenden Getöse raste die Kutsche durch den Torbogen.
    Das Fallgatter krachte hinter uns zu Boden.
    Wir sind Gefangene, ging es mir in dieser Sekunde durch den Kopf.
    Die Pferde mit der knochenförmigen Blässe preschten in den gepflasterten Innenhof hinein. Vor dem grauen Haupthaus dieses düsteren Anwesens blieb die Kutsche dann ziemlich abrupt stehen. Die Bremsen verursachten ein ächzendes Geräusch. Tom hielt mich fest und verhinderte, dass ich quer durch die Passagierkabine der Kutsche geschleudert wurde.
    Die Tür wurde einen Augenblick später aufgerissen.
    Das Gesicht des bleichen Kutschers sah uns kalt an.
    "Steigen Sie bitte aus", sagte er mit regungslosem Gesicht. "Meine Herrschaft erwartet Sie bereits... Wenn Sie mir bitte folgen wollen..."
    Tom und ich stiegen aus.
    Hier oben auf den Klippen schien es noch kälter zu sein, als unten im Dorf. Der immer heftiger werdende Seewind pfiff um die Dutzenden von kleinen Türmen und Erkern, die es auf Darnby Castle gab. Hin und wieder war der heisere Schrei einer Möwe zu hören. Der Himmel wurde zunehmend grau. Dunkle Wolkengebirge schichteten sich drohend aufeinander.
    Ich blickte mich im Innenhof um.
    Hinter meinen Schläfen pochte es unangenehm, ich spürte die Anwesenheit einer übersinnlichen Kraft, die mein Bewusstsein zu berühren versuchte. Ich schirmte mich dagegen so gut es ging ab. Nach wenigen Sekunden war es vorbei.
    Der Kutscher hatte indessen die ersten drei Stufen hinter sich gebracht, die zum Portal des Haupthauses hinaufführten.
    Er blieb

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