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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Buch.
    In goldenen Lettern standen darauf die Worte LIBRUM HEXAVIRATUM.
    Ein Schauder überkam ich. Innerhalb eines Sekundenbruchteils stieg die Erinnerung an jenen schrecklichen Moment in mir wieder auf, in dem ich dieses Buch auf dem Computerschirm in der Redaktion gesehen hatte.
    Ich habe es gewusst!, durchzuckte es mich. Ich habe gewusst, dass hier die Fäden zusammenführen...  
    Meine Knie waren weich, als ich mich in einem der Sessel niederließ. Ein leichtes Schwindelgefühl hatte mich erfasst.
    Wieder pochte es hinter meinen Schläfen. Die Kraft...
    Ich spürte ihre Anwesenheit jetzt überdeutlich und fragte mich, wo ihr Ursprung liegen mochte. Ich blickte auf, löste meinen Blick vom LIBRUM HEXAVIRATUM und sah direkt in Lord Darnbys nachtschwarze Augen.
    Dessen blutleere, aufgesprungene Lippen verzogen sich zu einem teuflischen Lächeln.
    "Seien Sie herzlich willkommen auf Darnby Castle", sagte er. "Sie sind Reporter der LONDON EXPRESS NEWS. Patricia Vanhelsing und Tom Hamilton... Mr. Carter, der Wirt, hat mich über Sie informiert. Sie sind hier um den Tod eines Ihrer Kollegen aufzuklären..."
    "So ist es", bestätigte ich.
    "In der vergangenen Nacht sollen Sie beide Zeuge einiger eigenartiger Vorkommnisse geworden sein..."
    "Sprechen Sie vom Auftauchen der SANTA ISABEL?", fragte ich.
    "Ja." Ein Muskel zuckte in Lord Darnbys hagerem Gesicht.
    "Dieser Ort ist verflucht, Miss Vanhelsing. Vielleicht hat man Ihnen das in der Umgebung schon gesagt. Ein böses Gerücht, ein finsterer Aberglauben, so könnte ein aufgeklärter Besucher versucht sein zu denken. Aber es ist die Wahrheit. Wir sind verflucht...."
    "Verflucht seit jenem Tag, als die SANTA ISABEL hier, an dieser Küste strandete? Ein Schiff der spanischen Armada, das während der Verfolgung Richtung Firth of Forth von seinem Flottenverband getrennt wurde und hier jämmerlichen Schiffbruch erlitt... Die Besatzung soll erschlagen worden sein!"
    "Nur Menschen, die dieser Zeit entstammen, können das für besonders grausam halten", lächelte Lord Darnby, während seine leise und fast wispernd gesprochenen Worte einen klirrend kalten Klang bekamen. "Was glauben Sie, was die Spanier mit uns getan hätten, wenn sie die Gelegenheit dazu gehabt hätten? Die Scheiterhaufen der Inquisition hätten die Nächte zu Tagen gemacht..."
    "Sie sprechen wie jemand, der jene Zeit damals miterlebte..."
    "Wundert Sie das wirklich, Miss Vanhelsing?" Ein kurzes heiseres Lachen kam über Lord Darnbys Lippen.
    "Auf dem Friedhof scheint es seit Jahrhunderten keine Beerdigungen mehr gegeben zu haben. Und die uralten Gräber werden so gepflegt, als hätten die Bewohner des Dorfes die Toten noch persönlich gekannt..."
    "Sie sind eine scharfe Beobachterin, Miss Vanhelsing!"
    "Ein Dorf von Unsterblichen?", flüsterte ich und blickte dabei in die unsagbar alten Augen meines Gegenübers.
    "Es gibt Mittel und Wege, den Tod zu überwinden, Miss Vanhelsing. Mittel, die nur wenige Eingeweihte je gekannt haben und von denen das gemeine Volk behauptete, es handele sich um Schwarze Magie..."
    "Und wie nennen Sie diese Mittel?"
    "Ich betreibe Wissenschaft", erklärte Lord Darnby. "So habe ich mich schon damals gesehen, als meine alchimistischen Studien mir schließlich den Weg zu einer Substanz zeigten, die in Verbindung mit okkulten Beschwörungsformeln den unweigerlichen Verfall aufzuhalten vermochte, dem jedes Lebewesen ansonsten ausgeliefert ist..." Sein Lächeln konnte einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. "Sind Sie an diesem Geheimnis interessiert, Miss Vanhelsing?"
    Für einen kurzen Moment spürte ich, wie eine fremde mentale Energie in mein Bewusstsein zu dringen versuchte. Ich war mir sicher, dass diese Kraft von dem dunkeläugigen Lord Darnby ausging. Er muss sehr begabt sein, dachte ich schaudernd. Viel begabter als die Meisten, die über übersinnliche Fähigkeiten verfügen...  
    Aber wenn Lord Darnbys Worte der Wahrheit entsprachen, dann hatte er ja auch Jahrhunderte Zeit gehabt, um seine Fähigkeiten zu entwickeln.
    Die kleinen Härchen in meinem Nacken stellten sich auf.
    Ich konnte die drohende Gefahr bereits körperlich fühlen...
    Lord Darnby deutete auf das Buch.
    "Nehmen Sie dieses Buch, Miss Vanhelsing..."
    Meine Hand bewegte sich beinahe wie von selbst in Richtung des LIBRUM HEXAVIRATUM. Dann zuckte ich zurück.
    "Haben Sie Angst?", lachte Lord Darnby. Er kicherte in sich hinein. "Es ist nur ein Buch..."
    Es ist mehr, Patti!, zuckte es mir durch den Kopf und

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