Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
einen Moment lang. "...und den Schatten der Vergangenheit."
    "Sie sprechen von den Männern der SANTA ISABEL..."
    "Ihren Rachegeistern, Miss Vanhelsing. Bislang fehlte uns die Kraft, sie für immer zu bannen. Aber möglicherweise wird das nun anders. Nun, da wir Sie bald auf unserer Seite wissen..."
    Ich sah ihn fassungslos an.
    "Und Tom?", flüsterte ich. War aus ihm inzwischen auch schon ein Haufen abgenagter Knochen geworden - so wie es bei Paul Trenton und den anderen Opfern der Fall gewesen war? Ich wagte kaum daran zu denken.
    "Sie müssen sehr an diesem wertlosen Geschöpf namens Tom Hamilton hängen, Patricia..."
    "In unserem Jahrhundert nennt man so etwas Liebe."
    "Eine enge Fessel aus sentimentalen Gefühlen... Sie werden diese Fessel ablegen müssen, Patricia. Darüber müssen Sie sich klar sein. Aber das werden Sie schon noch! Verlassen Sie sich darauf!"
    "Niemals..."
    "Warten Sie ab..."
    Lord Darnby wandte sich zur Tür. Einen Augenblick später hörte ich, wie der Schlüssel herumgedreht wurde. Ich war eine Gefangene und wenn es nach den Plänen Lord Darnbys ging, dann sollte der Zustand eine Ewigkeit lang anhalten...
     
    *
     
    Das Schiff pflügte in steter Geschwindigkeit durch das aufgewühlte Meer.
    Die Wellen und der Wind schienen es in seinem Kurs nicht im mindesten zu beeinflussen. Die Segel hingen schlaff herunter, obgleich der Wind heftig blies.
    Der Kurs, den die spanische Galeone nahm, sprach allen seglerischen Künsten Hohn.
    SANTA ISABEL stand auf dem modrigen Holz, in das sich der Seetang hineingesetzt hatte. Die Buchstaben waren kaum noch zu lesen. Die Farbe war verblasst und blätterte hier und da bereits herunter.
    Kein Mann war an Deck.
    Wie von Geisterhand bewegt, drehte sich das Ruder.
    Die Planken knarrten, als würden die Absätze von Stiefel über sie hinwegtreten.
    Stimmen drangen durch das unablässige Heulen des Windes.
    Stimmen, die Spanisch sprachen.
    "Mi Capitan! El castel esta alli!", kam es vom leeren Ausguck herunter.
    Und ein heiserer Chor antwortete dieser Stimme mit einem Schrei.
    "Venganza! Venganza!", erscholl es.
    Sie schrien nach Rache!
    Und ihr Durst danach war unersättlich...
    Zu furchtbar das, was man ihnen angetan hatte.
    Ihre Gebeine faulten auf dem Grund des Meeres, ihre Seelen waren durch schwarze Magie zerstört worden, aber ihre Rache lebte weiter...
    "Adelante!", brüllte eine befehlsgewohnte Stimme, die alle andren zu übertönen vermochte. 'Vorwärts!'
    Und für einen kurzen Moment erschien auf der Brücke die durchscheinende Gestalt des Kapitäns.
    Aber nur die schreienden Möwen, die in Küstennähe auf Fischfang gingen, konnten sehen, wie Capitan Carlos Fraga de Ybarrez seinen Degen hervorzog...
     
    *
     
    Tom öffnete die Augen.
    Kalter Modergeruch stieg ihm in die Nase, als er aus der Bewusstlosigkeit erwachte. Die Handgelenke schmerzten. Er versuchte, sich zu bewegen und stellte fest, dass er an Händen und Füßen gefesselt war. Dicke Eisenringe ketteten ihn an die feuchte Steinwand eines unwirtlichen Gewölbes. Fahle Schatten tanzten an den Wänden, Fackeln verbreiteten ein flackerndes Licht und in der Mitte des Gewölbes brannte ein Feuer.
    Es war unsagbar kalt.
    Tom hob den Kopf, sah zur Seite und erschrak.
    Er war offenbar nicht der Erste, den man an diesen unheimlichen Ort gebracht hatte, der an eine Gruft erinnerte.
    Etwa einen Meter von ihm entfernt hing eine regungslose Gestalt, die ebenso an die Wand gekettet war, wie er selbst.
    Es handelte sich um ein Skelett, an dem halb zerfallene, modrig riechende Kleider wie Säcke herunterhingen.
    Am Revers des Jacketts hing ein Presseausweis mit Lichtbild. Und trotz des schlechten Lichtes konnte Tom den Namen lesen, der ihn großen, etwas fetter gedruckten Buchstaben darauf eingetragen war.
    CECIL J.WILLARD, 'The Sun'.
    Hier ist er also geblieben, ging es Tom durch den Kopf.
    Kein Wunder, dass er nicht zum SINKING SHIP zurückkehrte...
    Und die Chancen standen gut, dass es Tom nicht besser ergehen würde...
    Was auch immer für eine Teufelei hier mit jenen Unglücklichen durchgeführt wurde, die man in diesen dunklen Keller brachte - am Ende blieben von den Opfern nur bleiche Knochen zurück.
    Scheint, als wäre ich dem Geheimnis dieser Mordserie ganz dicht auf der Spur... Nur werde ich vermutlich niemandem mehr davon berichten können!
    Tom dachte an Patti.
    Zuletzt hatte er sie zusammensinken und kalt wie eine Tote in Lord Darnbys Kaminzimmer gesehen. Was mochte der Herr dieses Schlosses mit

Weitere Kostenlose Bücher