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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Reihen dieser fremdartigen Schriftzeichen vor meinem inneren Auge auf, die mich auf unerklärliche Weise in ihren magischen Bann gezogen hatten.
    Allein der Gedanke daran, ließ mich schwindelig werden.
    Ich stand auf, ging zum Fenster.
    Dieser Schwarze Salon lag offenbar auf der Seeseite von Darnby Castle. Das Meeresrauschen war deutlich zu hören. Die Wellen brachen sich an den etwa zehn Meter unterhalb der Fenster gelegenen Klippen.
    Die Dämmerung hatte eingesetzt.
    Nebel war aufgezogen und hatte sich wie eine dunkelgraue Wand vor die Küste gelegt.
    Dunkle, schattenhafte Gebilde schienen sich dahinter zu befinden, schälten sich aus den verschiedenen Grauschattierungen heraus, ohne dass irgend etwas klar sichtbar geworden wäre.
    Das Geräusch eines Schlüssel, der im Türschloss des Schwarzen Salons gedreht wurde, ließ mich herumfahren.
    Die Tür, mit schwarzem Samtstoff bespannt, wie alles in diesem Raum, öffnete sich knarrend. Ich strich mir eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte in die bleichen Züge Lord Darnbys. Beiläufig fiel mir auf, das Lord Darnbys knielanges Gewand aus einem ähnlichen Stoff gefertigt war, wie man ihn über die Wände und die Polster gespannt hatte. Etwas irritiert starrte ich einen Augenblick lang auf die Eisenhand.
    Ein kaltes Lächeln erschien in seinem faltigen, uralten Gesicht. Er hob die Eisenhand und ließ ihre Handfläche dabei in Richtung der Tür zeigen. Die Tür schloss sich daraufhin wie von Geisterhand bewegt.
    "Tom", flüsterte ich. "Wo ist Mr. Hamilton?"
    "Es ist bedauerlich, dass Sie Ihr Herz an diesen unbedeutenden Wurm, diesen kleingeistigen Narren verloren haben..."
    Ich trat auf ihn zu.
    Wut keimte in mir auf. Meine Bewegungen waren offenbar für den Geschmack des bleichen Lord etwas zu hektisch. Er hob die Eisenhand, um die herum sich für Sekundenbruchteile eine fluoreszierende Aura legte. Ich lief gegen eine unsichtbare Wand. Eine unheimliche Kraft hielt mich zurück und gestattete es mir nicht, auch nur noch einen einzigen Schritt in seine Richtung zu machen. Gleichzeitig spürte ich einen schmerzhaften mentalen Druck, der auf meinem Bewusstsein lastete.
    Lord Darnbys nachtschwarze Augen musterten mich auf eine Weise, die ich nicht verstand. Ich fühlte mich unbehaglich.
    "Was haben Sie mit Tom getan?", flüsterte ich.
    "Vergessen Sie diesen Mann, Miss Vanhelsing."
    Lord Darnby ging auf mich zu. Ich versuchte zurückzuweichen, spürte dann aber auch von hinten eine Wand aus unsichtbaren Kräften. Sie war wie eine Mauer. Lord Darnby hingegen konnte diese Wände aus purer Energie offenbar ohne Probleme durchschreiten.
    Er trat nahe an mich heran.
    Der bleiche Lord blickte auf mich herab. Seine blutleeren Lippen verzogen sich spöttisch.
    "Sie sind eine besondere Frau, Miss Vanhelsing. Ihre Begabung hebt sie aus allen anderen heraus, die bisher nach Darnby-on-Sea kamen..."
    "Was geschah mit diesen Anderen? Mit Trenton - und, wie ich annehme, auch Willard?"
    Er beantwortete meine Frage nicht.
    "Wie ich Ihnen erläuterte, bin ich jemand, der an der Erforschung des Unbekannten ein höchstes Interesse hat! Ein Alchimist, ein okkulter Wissenschaftler, ein Suchender, der in seiner Suche nach Erkenntnis so weit zu gehen bereit ist, wie es nur irgend möglich erscheint... So entdeckte ich vor langer Zeit einen Teil des Wissens, über das der Rat der Sechs vor unglaublich langer Zeit verfügte. Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre, wie es war, als ich das LIBRUM HEXAVIRATUM in einer verfallenen Klosterbibliothek entdeckte. Ein Buch, dem die Zeit nichts anzuhaben vermag und dessen Schrift direkt auf das menschliche Bewusstsein wirkt, wie sonst nichts! Ein Buch, dessen Gebrauch gewiss nicht ohne Risiko ist..."
    "Sie haben mir meine Frage nicht beantwortet!", stellte ich schluckend fest.
    "Versuchen Sie sich nicht sklavisch an die Vergangenheit zu klammern, Patricia. Ich darf Sie doch so nennen... Wenden Sie sich der Zukunft zu! Einer Zukunft, die nie enden muss! Der Ewigkeit..." Seine Stimme wisperte wie das Zischen einer Schlange. Manche Wörter verschluckte er halb, so dass es mitunter anstrengend war, ihm zu folgen. Und doch hatten seine Worte eine geradezu hypnotische Wirkung. Der Blick seiner dunklen Augen schien bis in den tiefsten Grund meiner Seele blicken zu können. Der mentale Druck, der auf meinem Bewusstsein lastete, lockerte sich etwas. Du hast dieser Kraft nichts entgegenzusetzen, Patti! Er hat Jahrhunderte Zeit gehabt,

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