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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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verstummte.
    Das Ritual war gescheitert. Niemand wagte es auszusprechen, aber genau das war geschehen. Der Schrecken stand in Lord Darnbys Zügen.
    Carter war der Erste, der die Sprache zurückgewann.
    "Wie lange wollt ihr noch zögern, Mylord! Euer Plan, diese Bestien endgültig zu besiegen, muss verschoben werden! Jetzt geht es um unser Überleben..."
    Lord Darnbys Blick war wie abwesend.
    Er ballte die Eisenhand zur Faust.
    Unzählige zusätzliche Falten hatten sich in die welke Haut seines Gesichts hineingefurcht. "Sie sind so ungeheuer stark geworden..." flüsterte er. "Viel stärker, als ich in meinen schlimmsten Alpträumen befürchtet habe..."
    "So werdet Ihr jetzt handeln?", fragte Carter.
    "Ja..."
    Lord Darnby wandte den Kopf, sah hinaus zur SANTA ISABEL.
    Gerade wurden die ersten Boote zu Wasser gelassen, bemannt mit spanischen Soldaten. Eine Büchse knallte. Der Seegang war heftig, aber den Booten machte das nichts aus. Es waren nicht die Ruder, die diese Beiboote in Richtung des Strandes von Darnby-on-Sea bewegten, sonder jene unheimliche, todbringende Kraft, die dieses Wrack aus den Tiefen der Nordsee wieder hatte aufsteigen lassen.
    Ich habe sie unterschätzt!, wurde es dem bleichen Lord jetzt klar. Von Anfang an habe ich die Macht dieser Geister unterschätzt... Aber noch ist es nicht zu spät!
    Aber da war noch etwas anderes.
    Eine weitere Energiequelle, die er lange nicht gefühlt hatte. Unwillkürlich blickte er nach unten, auf den gepflasterten Untergrund des Schlosshofs.
    Irgend etwas ist da unten - in der Tiefe!, wurde es ihm klar.
    Lord Darnbys Gesicht war in diesem Augenblick so grau wie der undurchdringliche Nebel vor der Küste.
     
    *
     
    Ich blickte mit klopfendem Herzen durch eines der Fenster des Schwarzen Salons. Die SANTA ISABEL war vor Anker gegangen.
    Ein Beiboot nach dem anderen wurde hinabgelassen. Die ersten hatten bereits den Strand erreicht und stürmten lärmend auf die Häuser von Darnby-on-Sea zu. Immer wieder knallten ihre Büchsen.
    Ich zuckte zusammen, als die Tür zu meinem Gefängnis geöffnet wurde.
    Lord Darnby - ein Schatten seiner selbst - trat ein.
    Ihm folgten Prosper und Ben Carter. Im Gang warteten weitere Männer.
    "Ergreift sie!", befahl Lord Darnbys Stimme, die erschreckend schwach klang.
    "Was habt ihr vor?", rief ich. "Was ist geschehen?"
    Lord Darnby gab mir darauf keine Antwort. Prosper und Carter nahmen mich in die Mitte, fassten mich bei den Armen und hielten mich wie in einem Schraubstock.
    Warum lässt er mich von seinen Leuten packen?, ging es mir durch den Kopf. Hatte nicht die pure Kraft seines Geistes gereicht, um mich in Schach zu halten? War ich nicht unter dem Einfluss dieses Mannes völlig gelähmt gewesen?  
    Was ist geschehen...
    Prosper und Carter führten mich an Lord Darnby vorbei.
    Der Blick seiner nachtschwarzen Augen wich dem meinen aus.
    Zum ersten Mal!
    Für Sekunden nahm ich mit meinen Para-Sinnen seine mentale Energie wahr. Mir wurde klar, was los war. Seine Kraft reicht nicht mehr... Er ist am Ende! Wahrscheinlich braucht er jedes Gramm davon, um sich gegen die Männer der SANTA ISABEL zu wehren...
    "Sie hätten früher auf meinen Vorschlag eingehen sollen, Patricia!", erklärte er.
    Seine Stimme klirrte wie Eis.
    Eine Gänsehaut überkam mich und ich musste ein Zittern unterdrücken.
    Lord Darnbys Worte klangen wie ein Todesurteil.
    Ich versuchte, mich loszureißen, aber die beiden Männer, die mich in ihre Mitte genommen hatten, waren zu stark. Ich konnte nichts gegen sie ausrichten. Prosper drehte mir grob den Arm nach hinten, so dass ich vor Schmerz aufschrie.
    Ich wurde einen langen Flur entlanggeführt, dann ging es mehrere Treppen hinunter und schließlich durch einen dunklen, gewölbeartigen Gang, an dessen Wänden in regelmäßigen Abständen Fackeln brannten. Dieser Gang mündete in einem sehr hohen Raum, in dessen Mitte ein Feuer loderte.
    Zwei Männer waren an die Wand gekettet. Der eine war bereits zum Skelett zerfallen und der andere...
    "Tom!", schrie ich.
    Leblos hing er an Armen und Beinen an den rostigen Ketten.
    In seiner Nähe stand breitbeinig ein einäugiger Kahlkopf.
    Dieser wirbelte herum.
    Ich versuchte erneut, mich aus der Gewalt meiner Bewacher zu befreien. Vergeblich.
    Lord Darnby schritt auf den Kahlkopf zu, wandte den Kopf und blickte Toms leblosen Körper entsetzt an. "Was ist hier geschehen?", fauchte der bleiche Lord dann. Er hob die Eisenhand an die Schläfe, so als fühlte er ein ähnliches

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