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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Pulsieren wie ich, wenn ich die Anwesenheit einer übersinnlichen Macht erspürte.
    Seine Nasenflügel bebten.
    Sein Blick zeigte Verwirrung.
    "Mylord!", krächzte der Einäugige. "Ich habe keine Erklärung! Dieser Mann..."
    "Du sprichst von unserem Opfer!"
    "...er sackte plötzlich in sich zusammen. Kein Herzschlag, kein Atem... Als ob die Lebenskraft vorzeitig aus ihm gewichen wäre..."
    "Was hast du mit ihm gemacht?", dröhnte Lord Darnby. Seine Stimme klang heiser und hatte längst nicht mehr die finstere Souveränität, die sie sonst ausgezeichnet hatte. Seine Augen waren geweitet, der Mund halb geöffnet. Er schnellte vor, packte den Einäugigen mit seiner Metallhand an der Schulter.
    Der Einäugige schrie auf.
    Ein Zischlaut ertönte, während der schauerliche Todesschrei des Einäugigen durch das Gewölbe hallte. Vor unseren Augen zerfiel sein Körper. Betäubender Modergeruch breitete sich aus, während das Fleisch zu einer dunklen, erdigen Substanz wurde, die von den Knochen
    herunterbröckelte. Auch die Knochen zerfielen. Der Schädel fiel auf den Boden, zerbarst zu einer Wolke aus feinem, weißen Staub, der sich langsam auf dem Boden abzusetzen begann. Ehe das geschehen war, war vom Rest des Körpers nichts mehr zu erkennen.
    Lord Darnby atmete tief durch. Als er den Kopf wandte, wirkte sein Gesicht geringfügig straffer und jünger als zuvor. Aber es hatte dennoch nicht mehr die harten, wie gemeißelter Stein wirkenden Linien, die es bei unserer ersten Begegnung ausgezeichnet hatten.
    Er starrte auf die eiserne Hand, ballte sie zur Faust und bewegte dabei jeden einzelnen Finger nacheinander...
    "Es war nicht mehr viel Kraft in ihm", erklärte er dann.
    "So, wie in euch allen..."
    Er machte ein ruckartiges Handzeichen.
    Prosper und Carter packten mich und ketteten mich an der Wand fest - gut einen Meter von Tom entfernt. Massive Ringe aus rostigem Eisen schlossen sich um meine Hand- und Fußgelenke. Es war sinnlos, sich dagegen zu sträuben.
    "Macht alles für die große Zeremonie bereit!", rief Lord Darnby. "Worauf wartet ihr! Schnell! Wir haben nicht viel Zeit!"
    Einer seiner Gefolgsleute legte einen hölzernen Hebel um, der aus der Steinwand herausragte.
    Aus der im Schatten liegenden Höhe des Gewölbes senkte sich ein gewaltiges, hölzernes Sechseck herab, an dessen Eckpunkten jeweils ein grinsender Totenschädel angebracht war. Lord Darnby trat ans Feuer, holte einen kleinen Lederbeutel hervor, dessen Inhalt er in die Flammen entleerte. Ein Pulver, das das Feuer hoch auflodern ließ.
    Einen Moment lang zögerte er dann.
    Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck der Verwirrung. Wieder fasste er sich an die Schläfe.
    Und ich spürte im selben Moment ebenfalls die Anwesenheit einer mentalen Energie...
    "Tom..." flüsterte ich.
    Ich sah mich um. Was ist hier nur geschehen? Tom, bist du da? Oder ist es nur die Einbildung, die mir einen Streich spielt?  
    Lord Darnby schritt auf mich zu.
    Er hob die Eisenhand an.
    Sein Blick war starr. Sekunden nur, und er würde mich an der Schulter berühren, so wie er es bei dem Einäugigen getan hatte. Ich drückte mich an die Wand, soweit es ging und schrie aus Leibeskräften, als sich die Eisenhand niedersenkte.
    Bilder jagten mir durch den Kopf. Eine Vision. Ich sah, wie die Männer der SANTA ISABEL das Burgtor erreichten. Das heruntergelassene Fallgatter bedeutete kein Hindernis für sie. Sie wurden für Augenblicke transparent und schritten durch die Barriere hindurch, als ob dort buchstäblich nichts gewesen wäre. Schreie gellten, als sich die Spanier mit gezogenen Degen auf jene Unsterblichen stürzten, die ihnen vor Jahrhunderten die Lebenskraft entzogen hatten.
    Getroffen sanken sie einer nach dem anderen nieder und zerfielen dann augenblicklich.
    So wie auch ich gleich zerfallen werde!, durchzuckte es mich. Mein Schrei verstummte, als die nachtschwarzen Augen mich fixierten. Seine Kraft hat wieder zugenommen...
    wurde mir klar. Ich war unfähig, mich zu bewegen. Nichteinmal atmen konnte ich.
    Nur der Puls schlug in rasendem Tempo.
    Und dann war da dieser unangenehme Druck hinter meinen Schläfen...
    Nein, das ist nicht Lord Darnbys Energie!
    Ein ohrenbetäubendes, fast explosionsartiges Geräusch ertönte.
    Die Schädel, die an dem gewaltigen Sechseck befestigt waren, begannen zu zittern. Sie schimmerten eigenartig, bevor einer nach dem anderen zerplatzten.
    Anstatt mich zu berühren, wirbelte Lord Darnby herum. Sein Gesicht war zu einer Maske des Schreckens

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