Paris - Stadt der Sehnsucht
Und erwähnen Sie auch, in welchem.“
Zufrieden lehnte er sich zurück. Das sollte wohl reichen, um Peter Prince aus seinem Versteck zu locken.
Vor dem Krankenhaus hatten sich Reporter versammelt, doch nach einem Blick in Damons Gesicht machten sie ihm den Weg frei.
„Ich suche Miss Polly Prince.“ Damon schenkte der Dame am Empfangsschalter ein strahlendes Lächeln.
„P…rince“, stammelte die junge Frau errötend. „Untersuchungszimmer eins. Aber Sie können nicht …“
„Ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe …“ Er sah auf ihr Namensschild. „Miss Porter.“ Damons Lächeln wurde breiter. „Muss ich nach rechts oder links?“
„Links durch die Glastüren“, erwiderte sie atemlos. „Der Arzt ist gerade bei ihr.“
„Efkaristo. Vielen Dank!“
Bevor ihn jemand aufhalten konnte, lief Damon mit großen Schritten durch den Flur. Nach kurzem Anklopfen betrat er das Untersuchungszimmer. Bis auf einen blonden Mann in einem weißen Kittel war das Zimmer leer. Er trug ein Stethoskop um den Hals und wirkte, als würde er jeden Moment explodieren.
Damon lächelte grimmig. „Sie sehen aus, als wären Sie Polly Prince begegnet.“ Er spürte einen Anflug von Mitgefühl mit dem jungen Arzt. „Wo ist sie?“
„Sie hat sich gerade selbst entlassen. Gegen meinen ausdrücklichen Rat!“ Der Arzt sah Damon fassungslos an. „Ich wollte sie für vierundzwanzig Stunden unter Beobachtung halten, aber sie hat gesagt, sie hätte Wichtigeres zu tun.“
Damon erinnerte sich an den Tag im Büro des Rektors zurück. Damals hatte Polly trotzig ihr kleines Kinn vorgestreckt, allen Anwesenden der Reihe nach fest in die Augen geschaut und sich geweigert, ihr skandalöses Benehmen auch nur mit einem Wort zu erklären.
„Sie hat einen Schlag auf den Kopf bekommen und sollte im Bett liegen, anstatt nach Paris zu fahren“, erklärte der Arzt verärgert.
„Sie hat Ihnen gesagt, sie würde nach Paris fahren?“ Offenbar war sie noch vergnügungssüchtiger, als Damon vermutet hatte.
„Pah!“, stieß der junge Arzt aus. „Mit mir hat sie kaum geredet. Ich habe gehört, wie sie es zu einem ihrer … Kunden gesagt hat. Sie hat ununterbrochen telefoniert, obwohl das hier streng verboten ist. Selbst während meiner Untersuchung.“
„Ist sie schwer verletzt?“
„Soweit ich sehen konnte, nicht. Trotzdem sollte sie auf keinen Fall allein sein. Bei dem geringsten Anzeichen von Schwindel oder Übelkeit muss sie sofort zurück ins Krankenhaus kommen.“
„Hat sie gesagt, wohin sie geht?“
Der Arzt zuckte die Schultern. „Mir jedenfalls nicht. Von der Schwester habe ich gehört, dass sie das Haus durch die Ambulanz verlassen hat, weil vor dem Haupteingang Reporter standen.“
Auf dem Weg zur Ambulanz rief Damon seinen Fahrer an, damit er ihn dort abholen konnte. „Halten Sie die Augen nach Miss Prince auf!“, wies er ihn an.
Auf der Straße war nichts von Polly zu sehen. „Wissen Sie, wo die nächste U-Bahn-Station ist, James?“, fragte Damon seinen Chauffeur.
James setzte bereits zurück und gliederte sich in den dichten Londoner Verkehr ein. „Ich glaube, das ist Monument, Sir.“
„Geben Sie Gas, und fahren Sie den Weg, den ein Fußgänger nehmen würde.“
Zwei Minuten später sah er sie. Mit gesenktem Kopf ging sie so langsam über den Bürgersteig, als würde sie jeden Augenblick zusammenbrechen.
„Fahren Sie links ran!“ Damon sprang aus dem Wagen und war mit zwei Schritten bei ihr. „Zum Teufel, Polly! Sind Sie lebensmüde? Zuerst verlassen Sie trotz meiner Anweisungen das Bürogebäude, und dann hören Sie nicht auf den Arzt. Tun Sie eigentlich immer das Gegenteil von dem, was man Ihnen sagt?“
„Damon?“ Polly blinzelte verwirrt.
Ihre blonden Haare waren an der Stirn blutverklebt. Unwillkürlich streckte Damon die Hand aus und berührte ihre Wange. „Verflucht! Haben die Kerle Sie geschlagen?“
Polly sah von ihm zu seiner Limousine, als wüsste sie nicht, ob sie träumte. „Was tun Sie denn hier? Ich dachte, Sie hätten eine Verabredung.“
„Ich habe von Ihrem Unfall gehört.“
„Was hat das mit Ihnen zu tun?“
„Natürlich bin ich sofort ins Krankenhaus gefahren!“
„Natürlich?“, wiederholte Polly gedehnt. „Was geht es Sie an, wenn ich im Krankenhaus liege?“
Damon fuhr sich entnervt mit allen Fingern durch seine dichten schwarzen Locken. Wie konnte sie so eine dumme Frage stellen? „Irgendjemand muss sich ja um Sie kümmern. Wieso hat sich Ihr Vater nicht
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