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Paris - Stadt der Sehnsucht

Paris - Stadt der Sehnsucht

Titel: Paris - Stadt der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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auf den Rücksitz, dann stieg er selbst ein. „Fahren Sie uns zum Büro, James.“
    Polly saß schweigend neben ihm auf dem Rücksitz. Auch wenn sie Damon übel nahm, dass er ihr seine Entscheidung aufgezwungen hatte, war sie gleichzeitig erleichtert, nicht allein zu sein. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit kümmerte sich jemand um sie, und sie musste insgeheim zugeben, dass es sich gut anfühlte.
    Zwanzig Minuten später hielten sie in der Tiefgarage des Doukakis Towers. Ohne sie anzuschauen, stieg Damon aus und ging zum Fahrstuhl. Polly folgte ihm langsam.
    „Sind Sie ärgerlich, weil ich Ihnen den Abend verdorben habe oder weil ich nicht sofort Ihren Anweisungen gefolgt bin?“, fragte sie, als sie ihn eingeholt hatte. „Ich habe Sie nicht gebeten, zu meiner Rettung herbeizueilen.“
    Damon seufzte. „Sind Sie eigentlich aus Prinzip immer anderer Meinung als ich, Miss Prince?“
    „Natürlich nicht!“
    „Warum können Sie dann nicht einfach zugeben, dass ich recht habe?“
    „Weil Sie nicht immer recht haben!“ Polly biss sich auf die Lippen, als sie sah, wie sich die feinen Linien um seinen Mund vertieften.
    Wieso fiel es ihr so schwer, ein wenig Dankbarkeit zu zeigen? Immerhin hatte Damon seine Verabredung sitzen lassen, damit sie nicht allein war. Doch sie hatte sich nicht einmal bei ihm bedankt!
    „Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen den Abend verdorben habe, und ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mir helfen“, murmelte sie. „Es geht mir wirklich nicht sehr gut. Aber ich … ich bin es nicht gewohnt, dass mir jemand hilft.“ Sie spürte, wie Tränen in ihre Augen traten. War der Schlag auf den Kopf doch schlimmer gewesen, als sie gedacht hatte?
    Mit einem leisen Klingeln öffneten sich die Fahrstuhltüren. Sie stiegen ein, und Damon drückte auf einen Knopf ohne Aufschrift.
    „Warum sind Sie nicht im Krankenhaus geblieben?“, fragte er, als sich die Kabine mit einem sanften Ruck in Bewegung setzte.
    „Mein Chef hält mich für faul und nutzlos. Er hat mir gesagt, ich sollte endlich einmal für mein Geld arbeiten. Wie kann ich da im Bett liegen bleiben?“
    „Also bin ich schuld?“
    „Nein, das waren zwar Ihre Worte, aber ich wäre so oder so nicht in der Klinik geblieben.“ Polly schluckte. Bei der schnellen Aufwärtsfahrt wurde ihr übel. „Ich kann das Meeting nicht versäumen, die Konkurrenz ist groß. Wenn ich die Entwürfe nicht pünktlich abliefere, vergibt Gérard den Auftrag an eine andere Agentur.“
    „Versuchen Sie vielleicht, mich zu beeindrucken? Kein Mensch mit einem bisschen Verstand würde in diesem Zustand arbeiten.“
    „So dumm bin ich nicht. Mir ist klar, dass ich Sie nie beeindrucken könnte.“ Lag es an der engen Kabine, dass Polly plötzlich keine Luft mehr bekam? „Ich versuche einfach nur, meinen Job zu machen. Wir haben hart für diesen Auftrag gekämpft. Jetzt müssen wir Santenne zeigen, dass wir ihn auch erfüllen können. Gibt es vielleicht Schmerztabletten in Ihrem schicken Appartement?“
    „Ja.“
    Polly wunderte sich, wie Damon selbst mit der ungebundenen Fliege um den Hals und zwei geöffneten Hemdknöpfen untadelig aussehen konnte. Plötzlich dachte sie an die Frau, mit der er heute Abend zusammen gewesen war. Wer mochte sie gewesen sein? Sicherlich eine atemberaubende Schönheit, die nicht einmal im Traum daran denken würde, pinkfarbene Strumpfhosen zu tragen oder Fische auf ihren Schreibtisch zu stellen.
    Sie versuchte, wieder wütend auf Damon zu sein. Damit konnte sie leichter umgehen als mit dem Herzrasen und diesem seltsamen Gefühl in der Magengegend.
    Es war ganz ungewohnt, dass sich jemand um sie kümmerte. Noch nie in ihrem Leben war ihr jemand zu Hilfe gekommen. Polly dachte daran, wie sie sich damals in der Schule beim Trampolinspringen den Arm gebrochen hatte. Sie musste sich vom Krankenhaus ein Taxi nach Hause nehmen, weil ihr Vater nicht erreichbar gewesen war.
    „Sie brauchen nicht hierzubleiben und den Babysitter für mich zu spielen.“ Polly räusperte sich, als sie bemerkte, dass ihre Stimme zitterte. „Sie können gehen und den Rest der Nacht mit Ihrer Verabredung verbringen.“
    „Damit Sie wieder etwas Neues anstellen können? Nein! Ich werde Sie heute Nacht beaufsichtigen.“
    Beaufsichtigen, wiederholte Polly im Stillen. Seit sie ein Kleinkind gewesen war, hatte sie niemand mehr beaufsichtigt. Sie lachte auf und bereute es sofort, als ihr ein stechender Schmerz durch den Kopf schoss.
    „Wie stellen Sie sich das vor?

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