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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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Anführer mit. »Ihr beide seht mir ganz so aus, als wenn ihr ‘nen Hunderter ausspucken könntet, aber genau kann ich das jetzt noch nicht sagen. Ich werde erst mal eine kleine Taschenkontrolle vornehmen.«
    Er streckte die Hände aus und hatte unverkennbar die Absicht, Mylady den Handbeutel zu entreißen. Die ältere Dame hatte darauf nur gewartet. Sie holte aus und ließ den Pompadour mit dem darin befindlichen veritablen Hufeisen schwungvoll durch die Luft sausen. Auf diese Weise bekam der junge Mann tatsächlich Kontakt mit dem begehrten Objekt, wenn auch anders, als er sich das vorgestellt hatte.
    Der Pompadour legte sich auf seinen Hinterkopf und drückte seine Afro-Frisur nachhaltig platt. Dazu verschaffte er ihm intensive Kopfschmerzen, die ihn stöhnen und dann taumeln ließen.
    Aber dabei wollte es Mylady nicht belassen. Einmal in Fahrt, kümmerte sie sich auch gleich um die Gehwerkzeuge des Schmächtigen. Sie holte weit aus und trat ihm zunächst mal probeweise gegen das rechte Schienbein.
    Daraufhin begann der junge Mann auf dem linken Bein zu hüpfen, was Mylady bewog, sich auch aus Gründen der Symmetrie mit diesem Bein zu befassen. Sie holte also erneut aus und liebkoste das linke Bein mit einem herzhaften Tritt.
    Da dem Schmächtigen kein unversehrtes Bein mehr zu Verfügung stand, ließ er sich zu Boden fallen und massierte abwechselnd die malträtierten Gehwerkzeuge.
     
     
    *
     
    »Die Alte hat Ali geschafft. So was gibt’s doch nicht.« rief einer der Kumpane verblüfft.
    Einen Augenblick schienen die Nachwuchsschläger ratlos, dann riß der hochaufgeschossene junge Mann mit der verrutschten Nase das Kommando an sich.
    »Jetzt werden wir es euch mal zeigen«, knurrte er, während er ein feststehendes Messer unter seiner Lederjacke hervorzog. »Überlegt schon mal, in welches Krankenhaus ihr gebracht werden wollt.«
    Er sprang vor und riß sein Messer hoch, um auf Lady Agatha einzudringen. Plötzlich jedoch zuckte er zusammen und ließ das Messer fallen, aus weitaufgerissenen Augen starrte er auf einen kleinen, buntgefiederten Pfeil, der aus seinem Oberarm ragte.
    »Ein… ein Pfeil«, keuchte er, während er sich zu Boden sinken ließ. »So was gibt’s doch nicht, ein Pfeil!«
    »Sollten Sie möglicherweise das Mißfallen einiger hier eventuell ansässiger Indianer erregt haben?« erkundigte sich Josuah Parker höflich, der seinen Universal-Regenschirm schon wieder gesenkt hatte, so daß niemand auf die Idee kommen konnte, daß er diesen Pfeil abgeschossen hatte. Tatsächlich hatte er ihn mittels komprimierter Kohlensäure aus dem Hohlstock des Schirmes abgefeuert und sicher ins Ziel gebracht.
    »Hier gibt’s keine Indianer, Mann«, japste der Getroffene und sah sich ängstlich um.
    »Dennoch ist der Pfeil in Ihrem Arm eine bemerkenswerte Realität«, erwiderte Parker würdevoll. »Sie sollten möglicherweise besser allzu heftige Bewegungen vermeiden, da dies ihren Kreislauf nur unnötig strapazieren würde.«
    »Und da solche Pfeile in der Regel vergiftet sind, wäre das nicht sehr gesund für Sie, Sie Lümmel«, fügte Lady Agatha genüßlich hinzu.
    »Gift? Um Gottes willen, das ist doch wohl nicht Ihr Ernst, oder?« wimmerte der Nachwuchsschläger und sah noch ängstlicher drein.
    »Meine bescheidene Wenigkeit erinnert sich, erst vor kurzem einen Fernsehbericht gesehen zu haben, in dem ganz ähnliche Geschosse vorkamen«, wußte Parker zu berichten. »Man sprach in diesem Bericht davon, dass solche Pfeile vorzugsweise mit einem Gift namens Curare bestrichen werden und sich besagtes Gift außerordentlich nachteilig auf den Kreislauf auswirkt und ihn zum Erliegen bringt…«
    »Und dann? Tot?« flüsterte der Getroffene tonlos.
    »Ja, leider.« Josuah Parker nickte betrübt und zog die Melone, um der Bedauernswerten zu gedenken, die diesem tückischen Gift schon zum Opfer gefallen sein mochten.
    »Das ist doch alles Blödsinn, diese komische, rabenschwarze Type hat den Pfeil doch abgeschossen«, schrie plötzlich ein untersetzter, pickelhäutiger Jüngling und drängte sich wütend nach vorn.
    Er schwang eine bedrohlich aussehende Fahrradkette und holte aus, um sie Lady Agatha an den Kopf zu schmettern.
    Aber es blieb bei seiner Absicht. Mylady nahm entzückt den Angriff auf ihre Person zur Kenntnis und schickte ihren Pompadour auf die Reise. Der legte sich nach kurzem Flug auf die Stirn des Kettenschwingers und überredete ihn, auf den Platten des Gehweges Platz zu nehmen und sich dort

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