Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
Vom Netzwerk:
die Ehre zu geben.«
    »Mike Holsman? Meinen Sie diesen Gebäudereiniger? Wie kommen Sie denn ausgerechnet auf den?«
    »Es war seine gelangweilt höfliche Art, Sir, mit der er die Frage nach Namen und Beruf beantwortete.«
    »Und das reicht Ihnen bereits?« staunte der Anwalt.
    »Er befand sich durchaus in einer Ausnahmesituation, Sir, als Mylady und meine bescheidene Wenigkeit am Pokertisch erschienen«, schickte der Butler voraus. »Alle Spieler reagierten nervös, nicht aber Mister Holsman. Er gab sich nicht nur distanziert, nein, er war es auch, wie man genau beobachten konnte. Meiner bescheidenen Ansicht nach schien er die Situation sogar geradezu zu genießen.«
    »Ich weiß, daß Sie ein guter Beobachter und auch Menschenkenner sind«, stellte Mike Rander nachdenklich fest. »Okay, theoretisch könnte er die grünen Zwerge dirigieren. Er braucht das alles ja nur per Telefon zu inszenieren. Aber wie hält er Skeen, Pottmer, Stuffing und auch Wallich zusammen? Das sind doch mehr oder weniger verdammt selbstbewußte Gangster, die nicht so ohne weiteres nach einer fremden Pfeife tanzen. Und dann noch etwas: Diese Burschen machen sich doch bestimmt selbständig, sobald sie auf eine Goldader gestoßen sind. Wie hat Holsman das bisher verhindert?«
    »Darüber wird man noch intensiv nachdenken müssen, Sir.«
    »Sie gehen also davon aus, daß Skeen, Pottmer, Stuffing und auch Wallich gar nicht wissen, wer der Oberzwerg ist?«
    »Während des Besuches im Privatclub spielte Mister Holsman eine untergeordnete Rolle, Sir. Als Mylady nach den Zwergen fragte, wurde er mit keinem einzigen Blick bedacht. Daraus schließt meine Wenigkeit, daß man Mister Holsman als Oberzwerg nicht kennt.«
    »Sie legen sich verflixt früh fest, Parker.«
    »Leichtsinnigerweise, Sir«, bestätigte der Butler und nickte andeutungsweise.
    »Ich werde Mylady nichts von Ihrer Vermutung sagen«, versprach der Anwalt. »Wenn Sie sich nämlich irren, Parker, wird sie Ihnen das noch jahrelang vorhalten.«
     
     
    *
     
    Die beiden Teetrinker hatten dem Brandy ausgiebig zugesprochen und machten einen ausgelassenen Eindruck. Sie waren in einem der Gästezimmer im Souterrain von Myladys Haus und winkten dem Butler, als er den Raum betrat.
    »Haben die Herren noch Wünsche?« erkundigte er sich höflich.
    »Uns geht langsam der Stoff aus«, sagte einer der beiden Teetrinker und hielt die Flasche hoch. »Wir brauchen Nachschub, Mann.«
    »Sie werden sofort bedient werden«, versprach Parker, der an der Tür blieb. »Wann wurde zum letzten Mal auf Mister Wallich geschossen?«
    »Vor zwei Ta… Wieso geschossen?« Der Teetrinker rief sich zur Ordnung und ließ die Flasche sinken. Er bemühte sich um Wachsamkeit.
    »Das deckt sich durchaus mit der Aussage Ihres Arbeitgebers«, bluffte Parker. »Er sprach allerdings von zwei weiteren Feuerüberfällen, wie er meiner Wenigkeit versicherte.«
    »Hat er das?« erkundigte sich der zweite Teetrinker, der bereits ein wenig schielte.
    »In der Tat«, behauptete der Butler. »Mister Wallich wurde zwar in keinem Fall getroffen, doch ihm ist völlig klar, daß die Schüsse absichtlich so gesetzt wurden.«
    »Der war vielleicht nervös«, freute sich der Teetrinker.
    »War is’ gut, der is’ immer noch nervös«, fügte der Flaschenschwenker schadenfroh hinzu.
    »Er schickte Sie verschiedentlich in die Vororte der Stadt, um dort Hecken zu beschneiden?«
    »Mann, das war jedesmal ein verrückter Spaß«, meinte der zweite Teetrinker und lachte schallend. »Die Leute haben glatt durchgedreht, als in ihren Gärten ‘runtergeschnitten wurde.«
    »Halt die Klappe«, mahnte der erste Teetrinker. »Halt bloß die Klappe, der da will uns doch nur die Würmer aus der Nase ziehen.«
    »Was bereits geschah, meine Herren.« Parker nickte andeutungsweise. »In Anerkennung Ihrer Aussagefreudigkeit wird man Ihnen umgehend eine weitere Flasche Brandy bringen.«
    »Wir haben überhaupt nichts gesagt«, erklärte der Flaschenschwenker hartnäckig.
    »Sie bestätigen in der Tat nur das, was Ihre beiden Berufsfreunde bereits hinlänglich zum Ausdruck brachten«, meinte der Butler. »Aber über dieses Thema können Sie sich ja gleich in aller Ausführlichkeit unterhalten.«
    Parker verließ das Gästezimmer und suchte den Hundeführer auf. Der Mann befand sich ebenfalls in heiterer Stimmung. Auch er hatte Brandy getrunken und nickte mehrfach, als Parker sich nach Schüssen auf James Stuffing erkundigte.
    »Stimmt haargenau«,

Weitere Kostenlose Bücher