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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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den Hals.
    Ich ging in die Knie, aber ich spürte die Schmerzen noch immer nicht.
    »JALES.«
    Ich wirbelte herum, suchte nach Lavish – der Grund, weshalb ich abgelehnt wurde.
    Doch er war auf mich vorbereitet, ein Löwenbändiger mit einer Paralysepeitsche und einem Antidot-Sprayer.
    Als ich auf dem Boden zusammenbrach, besprühte er Glorious ebenfalls.
    Sie schrie auf, als ihr die Sinneseindrücke versagt blieben.
    »Halt – deine – Scheiß – fresse!«, brüllte Lavish sie an.
    Sie stieß sich die Finger in den Mund und wich schluchzend vor seinem Zorn zurück. »Ich… Ich habe es nicht geahnt, Delly. Sie ist anders. Es hätte nicht so kommen dürfen«, protestierte sie.
    »Du hast es genossen, du kleines Miststück.«
    Während Massive mich aus dem Zimmer zerrte, hörte ich, wie Lavish sie ohrfeigte.
    »Merv«, brüllte ich in die Luft. »Sag Lavish, er soll sie in Ruhe lassen, sonst bringe ich ihn um.«
    »Nur die Ruhe, Jales. Du bist auf Entzug. Du redest nicht rational.« Der gelassene Ton des Voyeurs fachte meine Wut nur weiter an.
    Massive warf mich in mein Zimmer und schloss mich ein.
    Ich ging auf und ab, eine hitzige Irre, und warf mich über eine Stunde lang immer wieder gegen die Tür, bis ich das letzte Quäntchen meiner Energie verbraucht hatte.
    Aber vorbei war die Sache noch nicht.

 
10
     
     
    Der wirkliche Entzug begann erst irgendwann während der Nacht.
    Massive hielt mich fest, während Lavish mich mit Beruhigungsmitteln vollpumpte. Sie fesselten mich ans Bett und schoben mir einen Plastikknochen für Hunde zwischen die Zähne, damit ich mir in meinen Zuckungen und Wutanfällen nicht die Zunge abbiss.
    Ich spuckte ihn aus, als die Kotzerei begann.
    Und dann kam das Delirium.
    … Der Engel stürzte sich auf ein Meer aus nackten Leibern. Beine und Arme austauschbar, Laute und feuchte Körperdünste.
    So ist es viel besser, Mensch. Du kannst nicht dagegen ankämpfen…
    Im Griff von Todesfantasien warf ich mich stöhnend in meinen Fesseln herum. Dann wünschte ich mir zu sterben. Ich halluzinierte, ich hätte schwarze Wirbel auf Armen und Beinen.
    Die Nacht verging als Hölle aus Schuld, Reue und Abscheu vor mir selbst. Noch nie hatte ich völlige Verworfenheit gespürt, geschweige denn ihre Kehrseite.
    Ich hatte dem Eskaalim keinen echten Widerstand geleistet. Lust war für mich viel gefährlicher geworden als Gewalttätigkeit, weil ich ihr schwerer widerstehen konnte. Dann, als die Lust mich niedergezwungen hatte, war auch die Gewalttätigkeit zurückgekehrt.
    Am Morgen hatte ich noch immer leichte Kopfschmerzen, Zuckungen und Gelenkschmerzen. Das Gleiche galt für die Schwellungen in meinem Schritt und die seelischen Narben. Ich war ausgelaugt und deprimiert.
    Ich musste fort von hier.
    In dem, was ich getan hatte, lag keine Wonne. Wonne war das Ergebnis bewusster Entscheidung – aber sie entstand nicht daraus, dass das Tier aus einem herausgerissen und zur Parade geführt wurde.
    Ich brauchte die Fesseln nicht mehr. Die Selbstverachtung war Strafe genug.
    Muscle Massive kam nach mir sehen. »Benimmst du dich jetzt?«, fragte er hoffnungsvoll und berührte sich an der steril bandagierten Lippe.
    »Dein Mund. Entschuldige…«
    »Ich bin Frederic aus der Ukraine. Ich weiß, was mit dir los war. Ich rühr die Mädchen nicht an – zu gefährlich. Du bist sehr… ausdauernd.«
    Er sah vielleicht dumm aus, aber er war klüger als ich.
    Und viel zu nachsichtig.
    Mir klapperten die Zähne. »Danke, Freddy Ukraine, aber i-ich muss jetzt ins San.«
    Er löste die Fesseln und stellte sich in die Tür. »Beeil dich. Du musst mitkommen.«
    »Wohin?«
    »Zur Messe. Gute Sache. Hält dich von Glorious fern.«
    »Was für eine Messe?«
    Als Freddy lächelte, rollten sich seine Augen in die Fältchen seiner Lider ein. »Wirst du schon sehen.«
    Ich duschte, zog den Cheongsam über das Leder-Tanktop und steckte mir ein Injektionspflaster gegen Schmerz in die Tasche mit Ikes Wetware. Ich hatte es Lam geklaut, als sie mich mit Betäubungsmitteln gefüttert hatten. Schon jetzt spürte ich, dass der nächste Kopfschmerz im Anrollen war.
    Freddy brachte mich zu einem Ted, das auf dem clubeigenen Helipad parkte.
    Delly, Merv und Lam warteten auf uns.
    Niemand sprach. Lams Arme waren dick verbunden.
    Als das ’Ped an der Seite des Gebäudes hinunterstieg, starrte ich die einfachen Bürger an, die ihren Geschäften nachgingen, und wünschte, ich gehörte zu ihnen.
    »Wann spreche ich mit Monk?«, fragte

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