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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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als gut für mich war.
    »So ungefähr«, antwortete er vorsichtig und näherte sich Tulu.
    Muscle Massive kam und drückte mir mit der Hand gegen den Rücken; wortlos schob er Merv und mich vor sich her.
    »Was ist los?«, zischte ich Merv zu.
    Er wich still von mir zurück; er litt noch immer unter meiner Drohung gegen Snout.
    Lavish besorgte uns Sitzplätze ein paar Reihen hinter Tulu. Sie saß ganz vorn, in einem Lehnstuhl, und trank Pernod aus der Flasche. Ein Kellner kam zu ihr und reichte ihr ein Bietpad. Sie schob es in die Armlehne und gab einige Zahlen ein. Ein anderer Kellner bot ihr ein Glas an. Sie wies ihn zurück – mit einer Ohrfeige.
    Lavish verzog den Mund. »Was für ein ordinäres Miststück.«
    »Eine Freundin von dir?«
    »Was, die Verkörperung des Bösen?« Er zog eine Braue hoch und schniefte beleidigt.
    Die Musik pumpte sich hoch und beendete unser nettes Gespräch. Die Glitzerstäubchen änderten ihre Farbe, und ein großer, unfasslich ausgemergelter Mann trat ins Zentrum der Bühne.
    »Ich bin der Verwahrer«, wisperte er. »Willkommen.«
    Ich dachte noch immer an Mode, bis das erste Model den Mantel ablegte und ich das Preisschild entdeckte, das ihr auf den Oberschenkel tätowiert war.
    Außerdem benutzte der in Leder gekleidete Verwahrer ein Werkzeug, um ihre geheimeren Attribute offen zu legen.
    Der Laufsteg war ein Sklavenmarkt. Ein Fleischmarkt. Man kann es nennen, wie man will, jedenfalls stand Menschenfleisch zum Verkauf.
    Ich wollte auf die Bühne springen und dem Verwahrer sein Werkzeug in den Rachen stopfen. Ich wollte das Grrl anschreien, sie solle ein bisschen Würde zeigen. Doch gerade daran mangelte es mir im Augenblick selbst.
    Stattdessen saß ich steif und still da.
    Lavish spürte meine Bestürzung und genoss sie.
    Der Ansturm der Wut brannte den letzten Rest Dizzys aus mir heraus, und zum ersten Mal seit Tagen hatte ich wieder einen richtig klaren Kopf.
    Ich begann nachzudenken.
    Trotzdem… NICHTS hätte mich auf das nächste Angebot vorbereiten können, das auf dem Fleischmarkt zum Verkauf stand.
    Er schlenderte den Laufsteg entlang, nackt und glänzend. Das Gesicht reglos. Die Armprothese glitzerte und übte einen banditenhaften Reiz aus.
    Loyl-me-Daac.

 
11
     
     
    Ich riss Lavishs Bietpad an mich.
    »Was soll denn das?«, fuhr er mich an.
    »Ich… äh… Ich will den da.« Ich stolperte über die Worte. »Wie teuer ist er?«
    Ich wusste, dass ich mich seltsam betrug, dass mir mein Schock zu deutlich anzumerken war, aber ich konnte mich nicht beherrschen. In der vordersten Reihe reagierte Tulu ähnlich. Sie scrollte hektisch durch das Pad. Augenblicklich tauchte ihr Name in der Gebotsliste auf.
    Als ich darum ersuchte, einen Blick auf ihr Gebot zu werfen, drehten die Gebotsklingeln durch, und das gesamte Display erlosch; dann war dort das Bild eines halbnackten Paares zu sehen, das an einem abgeschiedenen Strand Martinis schlürfte.
    »Was ist passiert?«, keuchte ich.
    Lavish entwand mir das Pad. »Siehst du dort, im Stuhl neben der Voodoo-Nutte? Ein Intimat. Ich würde sagen, entweder Monk oder Laud bietet auf ihn.« Er wies auf ein Icon, das auf der Tafel blinkte. »Da. Das Gebot ist bereits abgebucht. Sobald ein IU hoch genug bietet… werden alle anderen Bieter gesperrt. Niemand kann sie überbieten.« Mit den Fingernägeln kratzte er mir über den Handrücken. »Deshalb bin ich so dringend darauf angewiesen, dass er im Luxoria gesehen wird. Du solltest dich morgen sehr anstrengen, sonst übergebe ich dich der Miliz… Ms Plessis.«
    Dass ich meinen eigenen Namen gehört hatte, war so lange her, dass ich einen Moment brauchte, bis ich begriff.
    Ein Adrenalinstoß folgte. Ich sprang halb vom Sitz auf, bereit zu fliehen, zu kämpfen oder irgendetwas anderes verdammt Extremes zu tun.
    Lavish bohrte mir die Fingernägel in die Hand, und Massive drückte mich mit beiden Händen an den Schultern auf den Sessel.
    »Setz dich und benimm dich«, fuhr Lavish mich an.
    Mein Wunsch, ihn zu verletzen, verwandelte sich in etwas weitaus Bedrohlicheres. Meine Finger sehnten sich nach einem Draht, den ich ihm über sein höhnisches Gesicht peitschen konnte. Doch ich tat, was er sagte, weil ein Wachbussard direkt über uns mit Aufzeichnen begonnen hatte.
    Wie der Rest des Publikums richtete ich meine Aufmerksamkeit auf den Mann auf der Bühne. Ich hätte am liebsten weggesehen, als man ihn zwang, sich selbst zu streicheln, aber es war mir unmöglich. Ich begaffte seine

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