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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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ganzen Stadt, der noch am
Leben war. Ich bin über dreißig Kilometer allein marschiert, bis ich eine
andere Gruppe von Überlebenden fand. Seit diesem Tag bin ich kein Kind mehr, Senatoren,
und diese drei haben das Gleiche in einem jüngeren Alter durchgemacht. Sie riskieren
jeden Tag ihr Leben für diese Gesellschaft, sie haben Jobs, sie müssen auf
Ihren Befehl hin vermutlich bald Kinder bekommen, und trotzdem besitzen Sie die
Frechheit, sie nicht als Erwachsene zu behandeln? Sie haben beim Zusammenbruch
nicht das Paradies verloren, und es wird Zeit, dass Sie dies anerkennen.«
    Kira hörte mit weit aufgerissenen Augen zu. Gut gemacht, befand sie
insgeheim. Haru, du hast es ihnen gegeben. Sie beugte sich zu Isolde hinüber.
»Das sollte ihm doch ein wenig Respekt einbringen.«
    »Ihm schon«, flüsterte Isolde. »Für euch steht es schlecht. Er
versucht, euch als ebenbürtig darzustellen, damit es wie eine gemeinsame
Verschwörung aussieht und nicht nach einem Erwachsenen, der eine Gruppe Minderjähriger
anführte. Wenn sie meinen, er habe sich das alles allein ausgedacht, fällt
seine Strafe härter aus. Offenbar will er für euch den Kopf nicht hinhalten,
wie Jayden es für Yoon tun musste.«
    »Aber das ist …« Kira blickte mit gerunzelter Stirn zwischen Haru
und den Senatoren hin und her. »Es klang so edel.«
    »Es war großartig«, sagte Isolde. »Er ist ein raffiniertes Wiesel,
dessen Fähigkeiten beim Bau völlig verschwendet sind.«
    »Nun gut«, sagte Senator Hobb. »Kira Walker, möchten Sie als
Erwachsene behandelt werden?«
    Verdammt auch. Vielen Dank, Haru!, fuhr es Kira durch den Sinn. Sie
stand langsam auf und reckte das Kinn. »Ich habe mich selbst entschieden,
Senator. Ich kannte die Risiken und nahm sie in Kauf.«
    »Sie sind Ihrer Sache anscheinend sehr sicher«, schaltete sich
Skousen ein. »Sagen Sie mir eins, Kira: Was hatten Sie mit dem Partial vor,
sobald Sie ihn gefangen hatten? Wie wollten Sie ihn einsperren? Wie wollten Sie
der Gefahr einer neuen Kontamination begegnen?«
    »Ich hatte gar nicht vor, ihn herzubringen, Sir. Das war Ihr
Einfall.« Sie hielt inne, beobachtete, wie Skousen vor Wut dunkel anlief, und
fragte sich, ob sie es nicht zu weit getrieben hatte. Doch sie ließ sich nicht
aufhalten, warf einen Blick zu dem Partial hinüber, der düster zurückstarrte,
und dachte nicht weiter darüber nach, wie leicht er möglicherweise die Fesseln
sprengen konnte. »Ich wollte ihm die Hand abschneiden und vor Ort testen«, fuhr
sie fort. »Wir hatten einen Medicomp mitgenommen. Zu keinem Zeitpunkt bestand
eine Gefahr für irgendjemanden, bevor …«
    »Keine Gefahr für irgendjemanden?«, fiel ihr Skousen ins Wort. »Was
ist mit den drei Männern, die jenseits des Flusses starben? Was ist mit den beiden
Frauen im gebärfähigen Alter, die beinahe gestorben wären? Gerade Sie, die Sie
auf der Entbindungsstation arbeiten, sollten doch verstehen, wie wichtig es
ist, jede nur mögliche Schwangerschaft zu schützen.«
    »Bitte, Doktor!« Kiras Gesicht war heiß vor Zorn. »Wir haben darum
gebeten, wie Erwachsene behandelt zu werden, nicht wie Zuchtvieh.«
    Verblüfft hielt der Arzt inne. Kira knirschte mit den Zähnen und
überwand sich, äußerlich so ruhig wie möglich zu bleiben. Was tue ich nur
hier?, fragte sie sich.
    »Wenn Sie wie eine Erwachsene behandelt werden möchten, dann sollten
Sie auch ein wenig auf Ihre Ausdrucksweise achten«, tadelte Senatorin Delarosa.
    »Natürlich, Senatorin.«
    »Können Sie uns der Vollständigkeit halber erklären, was Sie durch
die Untersuchung des Gewebes eines Partials erreichen wollten?«
    Kira blickte zu Skousen hinüber und fragte sich, wie viel er den
anderen bereits erzählt hatte. »Wir erforschen RM schon seit Jahren und wissen immer noch nicht, wie das Virus wirkt. Die Mittel,
die es eindämmen sollen, bringen einfach nichts. Impfungen helfen nicht. Wir
stecken in einer Sackgasse und müssen in eine neue Richtung blicken. Ich glaube,
wenn wir ein Heilmittel für die Seuche finden wollen, sollten wir die Immunität
aus der Perspektive eines Partials untersuchen und nicht darauf hoffen, dass
irgendeine Mutation eintritt, die zufällig einmal ein Kind immun macht. Wir sollten
nach der eingebauten Immunität suchen, welche die Partials schützt.«
    Senator Weist kniff die Augen zusammen. »Und Sie dachten, der
diesbezüglich beste Weg bestehe darin, schreiend, ohne vernünftige Planung und
ohne Rückendeckung in feindliches Gebiet zu

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