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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Gesicht.
    »Zielen!«, befahl Mkele. Die Soldaten legten die Waffen an. Der
Partial bewegte sich abermals und hustete. Es klang heiser und erschreckend.
    Auf einmal sprang Haru mitten in den Kreis, blieb vor dem Partial
stehen und wandte sich zu dem Erschießungskommando um. »Sie dürfen ihn nicht
töten!«
    »Aus dem Weg!«, grollte Mkele.
    »Dieses Ding ist die einzige Hoffnung für meine Tochter«, erklärte Haru.
»Der Senat hat Ihnen befohlen, es lebendig zurückzubringen.«
    Der Partial bewegte sich wieder und kämpfte immer noch mit seiner
Benommenheit. Die Hälfte der Soldaten wich zurück, die anderen traten vor und
versuchten, an Haru vorbeizuzielen. Haru schauderte, knirschte mit den Zähnen
und schloss die Augen, wich aber nicht von der Stelle.
    »Das Ding ist eine wandelnde Bombe«, stellte Mkele fest.
    »Ja, er ist gefährlich«, stimmte Haru zu. »Aber er ist das
wichtigste Werkzeug, das wir je in diesem Krieg hatten. Wir brauchen Zeit, um
alles nur Wissenswerte zu erfahren.«
    Der Partial stöhnte. Die Soldaten zielten und warteten auf den
Feuerbefehl.
    Bitte!, dachte Kira. Bitte bringt ihn nicht um! Sie nahm ihren
ganzen Mut zusammen, trat vor und richtete sich neben Haru auf.
    Der Partial bewegte sich erneut und berührte Kiras Bein. Sie zuckte
zusammen und schloss die Augen, rechnete damit, dass er sich erhob und sie tötete,
doch sie blieb beharrlich stehen.
    Mkele starrte sie an, seine Augen loderten vor Wut. »Betäuben Sie
ihn wieder!«, befahl er schließlich. »Verabreichen Sie ihm alles, was Sie
haben! Er darf erst wieder aufwachen, wenn er in einer Zelle steckt. Wir
brechen morgen früh nach East Meadow auf.«

17
    »Die Anhörung ist hiermit eröffnet.«
    Kira saß in der ersten Reihe des kleinen Sitzungssaals vor dem
Senat. Jayden, Haru und Yoon hatten neben ihr Platz genommen. Sie hatten
frische Kleidung bekommen und sich waschen dürfen, standen aber immer noch
unter strenger Bewachung. Kira spürte die Augen der ganzen Stadt im Nacken,
aber das waren nur die Nerven. Es gab keine Zuschauer, und wenn Mkele seinen
Job ordentlich erledigt hatte, dann erfuhr niemand, dass sie hier waren. Die
anwesenden Soldaten waren vereidigt worden, die Sache geheim zu halten, die örtlichen
Wächter waren abgelöst, und sogar der größte Teil des Senats war abwesend: Ein
Ausschuss von fünf streng dreinblickenden Politikern hatte das Sagen. Kira war
dankbar, dass Senator Hobb unter ihnen war. Er tat keinen Schritt ohne seine
Assistentin, und Isoldes Gegenwart erfüllte Kira mit Zuversicht.
    Trotz Kiras Unbehagen blickten nicht einmal die wenigen Menschen im
Raum in ihre Richtung. Alle starrten den Partial an, der aufrecht an ein
fahrbares Metallgestell in der Mitte des Raums gekettet war. Er war bei
Bewusstsein, beobachtete alle Anwesenden und wartete schweigend auf … Kira
wusste es nicht. Er war mit Ledergurten, Handschellen, Ketten und sogar mit
Seilen und Drähten gesichert. Niemand wusste genau, wie stark er war.
Vielleicht waren es zu viele Fesseln – oder aber sie erwiesen sich als
lächerlich und unzureichend. An den Wänden waren zur Sicherheit bewaffnete
Kräfte postiert.
    »Ihr habt eine interessante Richterbank.« Isolde saß neben Kira und
flüsterte ihr ins Ohr. Sie nickte in Richtung des Tischs im vorderen Teil des
Raums. »Senator Hobb wird fair sein, Doktor Skousen kennst du schon. Er hält
sich in den meisten Senatssitzungen zurück, aber ich weiß nicht, was er zu
deinen medizinischen Argumenten sagen wird. Neben ihm sitzt Cameron Weist, über
den ich nicht viel weiß. Er ist der neue Vertreter der Abwehrbasis in Queens.
Die Frau in der Mitte ist Marisol Delarosa, die Senatsvorsitzende, und die
Harpyie neben ihr ist Xochis Mutter, die Vertreterin der Farmen. Ich habe keine
Ahnung, warum sie hier ist. Ich habe sie milde gestimmt, so weit es nur ging,
aber … ihr müsst vorsichtig sein. Diese Leute sind nicht gerade eure treuesten
Fans.«
    Kira blickte zu Skousen hinüber. »Ich weiß.«
    Senator Hobb riss den Blick von dem Partial los und stand auf. Er
sah gut aus wie immer, auch wenn er ausgesprochen verunsichert wirkte. »Diese
Anhörung wurde aus zwei Gründen anberaumt. Zum einen steht die Disziplin dieser
jungen Erwachsenen zur Debatte, und zweitens geht es um die Frage, was mit
diesem … Partial geschehen soll. Senator Weist.«
    »Als militärischer Abgeordneter in diesem Kreis fange ich mit den
einfachen Tatsachen an«, begann Weist. »Jayden Van Rijn und Yoon-Ji Bak,

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