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Party Girl - Roman

Party Girl - Roman

Titel: Party Girl - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Blobel
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Sprüngen auf Mirko zu und riss ihn in seiner Begeisterung um. Von oben ertönte ein Pfiff. So fort ließ der Hund von Mirko ab. Mirko richtete sich auf, schüttelte sich und lachte.
    »Nichts passiert!«, rief er dem Mann zu.
    Der Hund verhielt sich abwartend. Er wedelte wieder, dann bellte er auffordernd und Mirko schnellte hoch und rannte vor dem Hund her am Isarufer entlang und der Hund in wilden Sprüngen mal neben ihm, mal vor ihm. Schließlich blieb Mirko stehen, der Hund kam näher und dann rauften die beiden. Sie waren jetzt so weit weg, be stimmt hundert, zweihundert Meter, dass Mona nicht mehr hören konnte, was Mirko sagte.
    Der Mann oben am Weg pfiff in immer kürzeren Abstän den, aber der Hund kümmerte sich nicht darum. Er hatte einen neuen Freund gefunden, jemanden, der ihm Stöcke ins Wasser warf, die er rausholen, vor Mirko hinlegen und dann sein Fell ausschütteln konnte, sodass Wasserfontänen um ihn herum glitzerten.
    Mona saß auf Mirkos Jacke und wusste nicht richtig, was sie nun tun sollte, sie kam sich überflüssig vor. Als hätte Mirko sie schon wieder vergessen. Sie kramte in ihrer Sporttasche, ekelte sich, als ihre Finger in den nassen Badeanzug griffen, und holte dann aus der Seitentasche den Apfel, den sie immer als Notreserve mit zum Sport nahm. Sie aß ihn, während sie Mirko bei seinem Spiel zuschaute.
    Sie hörte, wie er lachte. Spürte, welchen Spaß er hatte.
    Es war komisch, einem wildfremden Jungen dabei zuzuse hen, wie er mit einem wildfremden Hund spielte. Eigent lich ging sie das gar nichts an. Eigentlich, dachte sie, kann ich jetzt auch aufstehen, meine Sporttasche nehmen und nach Hause gehen.
    War nett, dich kennengelernt zu haben, Mirko. Und Tschüss.
    Als hätte er ihre Gedanken erraten, schickte Mirko den Hund weg und war wieder bei ihr. Ließ sich lachend fallen.
    »Boah«, sagte er. »So was schaff ich mir später an. Einen Hund, weißt du, mit dem man richtig raufen und spielen kann. Der jeden Scheiß mitmacht. Und der trotzdem auf dich aufpasst.«
    »Ja«, sagte Mona, »glaub ich, dass dir das gefällt.«
    Mirko schaute sie an, als bemerke er sie jetzt erst wieder richtig. »Du hast keinen Hund«, sagte er.
    Mona schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Hat sich nicht so ergeben.«
    »Magst du keine Tiere?«
    »Doch, sehr gerne sogar.«
    Mona erzählte Mirko von ihrer Liste, von den vom Aus sterben bedrohten Tierarten. Je länger sie erzählte, desto mehr kam sie in Fahrt.
    Mirko stützte seinen Kopf in die Hand und hörte ihr zu. Offenbar interessierte er sich wirklich für das, was sie sagte.
    Mona redete immer weiter, bis Mirko auf einmal sagte: »Für mich wäre echt Schluss mit lustig, wenn die Sibiri schen Tiger ausgestorben wären.«
    »Wieso gerade die?«
    »Weil sie mir gefallen. Weil sie in einer Gegend leben, in der das Überleben verdammt hart ist. Weil das Einzelgänger sind. Weil sie wissen, dass sie stark sind. Und trotzdem auf der Hut sein müssen. Vor den Menschen. Damit sie nicht abgeknallt werden.«
    Mona lächelte in sich hinein.
    »Was ist?«, fragte Mirko.
    »Ich dachte gerade, dass du gerne so ein Sibirischer Tiger wärst.« Sie lachte. »Nicht dass du jetzt denkst, ich glaub an Wiedergeburt oder so was. War nur Spaß.«
    Mirko blieb ernst. »In gewisser Weise«, sagte er, »bin ich so was wie ein Sibirischer Tiger. Nur dass mein Sibirien München ist.«
    Mona wartete, dass er diesen merkwürdigen Ausspruch noch irgendwie vertiefen oder erklären würde, aber es kam nichts mehr.
    Also sagte sie: »Ich könnte das für dich checken, aber ich glaube davon, also von den Tigern, gibt es nicht mehr sehr viele.«
    Mirko machte ein grimmiges Gesicht. »Ich weiß. Die Menschen sind scheiße. Machen alles kaputt.«
    Mona nickte.
    »Echt«, sagte Mirko, »richtig scheiße. Ich weiß, wovon ich spreche.«
    Die Sonne war jetzt endgültig verschwunden. Und sofort wurde es kühl. Mona trug nur ein T-Shirt unter der Jacke. Sie fröstelte und schaute auf die Uhr. Kurz vor sieben.
    »Ich muss los«, sagte sie.
    Mirko schaute sie enttäuscht an. »Wieso denn das?«
    »Ich muss nach Hause.«
    »Und was musst du da?«
    Mona lachte. Sie stand auf. Sie schlug seine Jacke aus und reichte sie ihm.
    »Na, was man zu Hause eben macht. Hausaufgaben. Abendbrot essen.«
    »Und die Liste der aussterbenden Tiere vervollständigen«, sagte er.
    Sie schauten sich in die Augen. In diesen schwarzen Augen kann man ertrinken , dachte Mona.
    »Genau«, sagte

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