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Pasdan

Pasdan

Titel: Pasdan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Schlangengalle ertränken!«
    Gerames klopfte ihm auf die Schulter; sein Gesicht zeigte Besorgnis.
    »O Bruder«, sagte Dante aufatmend, »keine Sorge, ich bin schon wieder in Ordnung.«
    »Trotzdem danke für die Vorstellung.« Gerames grinste.
    Zwischen den Büschen tauchten zwei Köpfe auf. Barakuda seufzte erleichtert.
    »Avlok, Gatvas - gut, euch zu sehen. Woher kommt ihr?«
    Die beiden jungen Shil sahen erschöpft aus und zogen ihre Pferde hinter sich her.
    »Wir haben diese Abkömmlinge obszöner Schleimpflanzen verfolgt.« Avlok spie aus. »Sie sind blind und dumm. Ihre Mütter hätten sie bei der Geburt in ein Jauchefaß werfen sollen.«
    Barakuda lachte. »Wo hast du Saravyi getroffen?«
    Avlok zuckte zusammen. »Woher weißt du…?«
    »Ich kenne ihn und weiß, wie ansteckend seine Reden sind. Du bist zu jung, um selbst auf so etwas zu kommen.«
    Avlok berichtete knapp. Gerames lauschte und beobachtete gleichzeitig die Hügel, wo noch immer ohne sichtbaren Grund Karabiner knatterten.
    Avlok war von McVitie in der Steppe abgesetzt worden und hatte bei einem der Treffpunkte, die Barakudas Agenten untereinander abgesprochen (und wo sie Depots mit den wichtigsten Dingen eingerichtet) hatten, Gatvas getroffen. Sie hatten Gerüchte gesammelt, aus denen keine handfesten Informationen zu machen waren; dann waren sie Banditen gefolgt, etwa 50 Leuten, die mit Karabinern bewaffnet waren und nach Süden ritten. Avlok hatte vor zwei Nächten seinen Hals riskiert, um sie zu belauschen. So hatte er erfahren, daß sie nach Drei-Bleiche-Schwestern ritten, um dort wichtige Männer aus dem Protektorat abzufangen.
    »Sie haben Funkgeräte«, sagte der Shil. »Ich habe gehört, wie sie mit einem Genossen in Biyang gesprochen haben. Gonwan heißt er.«
    Barakuda verstand plötzlich viel mehr von den Vorgängen der letzten Tage.
    »Vor vier Tagen sind wir Saravyi begegnet.«
    Vor Morgengrauen überflogen sie in großer Höhe den vereinbarten Treffpunkt.
    Unter Sarela McVities Kommando war der Gleiter mit zehn Frauen der A-centuria und Bondaks »Bande« gestartet.
    Die Infrarotgeräte zeigten mehrere kleine und zwei größere Gruppen oder vielleicht auch Tierherden. Vanzuid spielte mit den neuen Flugsonden; McVitie sah mit zusammengekniffenen Brauen auf die Schirme.
    Bei den merkwürdigen Hügeln hielten sich offenbar Banditen auf, das zeigten die ersten Bilder sehr deutlich. Aber wo steckte Barakuda mit seinem Begleiter, diesem exzentrischen Milliardär?
    Die Sonden näherten sich einigen schwach erkennbaren Bäumen weiter östlich.
    »Das sieht wie Barakuda aus.« Sarela atmete auf, Bondak nickte, und Elorza sagte: »Eindeutig der Chef. So krumm sitzt sonst keiner auf dem Pferd. Aber wo wollen sie hin? Zwei Mann mit vier Pferden?«
    Ein Stückchen nördlich nahm eine weitere Sonde zwei müde Reiter auf. »Sieht aus wie Barakudas Agent, der eine, links, wie heißt er noch?« Timoara kratzte sich den Kopf.
    Learoyd zwinkerte. »Avlok, glaub ich. Netter Junge, verträgt aber nicht viel.«
    Die zweite große Gruppe, vielleicht zehn Kilometer nördlich von Drei-Bleiche-Schwestern: einige hundert Shil. McVitie lächelte, als sie die vertraute Gestalt an der Spitze sah.
    »Bondak, wir landen bei den Shil.«
    Es waren Gargava-Jäger; darunter auch die, die vor mehreren Zehntagen zusammen mit Sarela McVities Patrouille in einen Hinterhalt der Räuber geraten waren. McVitie und Saravyi besprachen sich; dann stieg der Gleiter wieder auf, flog nach Westen und von dort niedrig und langsam zu Drei-Bleiche-Schwestern.
    Die Sonne ging auf. Der Gleiter sackte ruckartig immer tiefer, setzte auf, hob wieder ab, beschleunigte, bremste, fiel, schleifte auf dem Boden.
    Mit Geheul und sinnlos feuernd galoppierten die Banditen hinter etwas her, was sie für einen defekten Gleiter halten mußten, der über den Hügeln aufgetaucht war. Kaum eine der Kugeln traf, und die Treffer waren harmlos dank der Panzerung. Bondak saß an den Kontrollen und spielte mit der Maschine; er genoß es, die Banditen immer näher herankommen zu lassen, immer wieder kurz abzuheben, wieder fast zu stürzen. Einige Leute der Besatzung hatten hellgrüne Gesichter, und Bondak freute sich noch mehr.
    Der Gleiter zog Banditen und eine Staubwolke hinter sich her. Sarela ließ ihr Fernglas sinken. »Alles klar - hoch!«
    Bondak fletschte die Zähne und ließ die Maschine steigen. Als die galoppierenden Banditen aus der Staubwolke kamen, ritten sie in einen Halbkreis gut postierter

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