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Pasdan

Pasdan

Titel: Pasdan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Solange ich mit den Müttern verhandle, werden sie nicht viel Aufmerksamkeit auf den Gleiter verschwenden, der die Präsente ferngelenkt verteilt. Und außerdem werde ich den Müttern ins Gesicht sagen, daß wir alles wissen, und ihnen mit der Flotte drohen. Entweder verleitet es sie dazu, Fehler zu machen, zu früh loszuschlagen, oder - ich glaube es nicht, aber es wäre möglich - sie geben auf.«
     
    Nach kurzem Schlaf und eiligem Frühstück verabschiedete Dante sich von Leontia, Begheli und Gerames. Die Augen des Konstrukteurs waren verquollen; er hatte bis zum frühen Morgen Sonderanfertigungen in den Gleiter gepackt und die Besatzung instruiert.
    »Viel Spaß damit, Barakuda.« Er gähnte. »Und paßt auf, daß ihr nicht die falschen Knöpfe drückt.«
    Leontia begleitete ihn dann doch bis zum Landefeld an der Garnison. »Und komm zurück.«
    Er küßte ihre Nasenspitze. »Keine Sorge. Das ist erst die erste Runde, da kann noch nichts passieren.«
    Bondaks Bande war vollzählig vertreten. Learoyd und Ping hoben die Köpfe knapp. »Hallo, Boß«, murmelte Terence Learoyd. »Die Ratten sind vollzählig an Bord.«
    Barakuda nickte ihnen zu. »Weiterschlafen.« Zusammen mit Bondak und Korporal Timoara hatten sie die Nacht mit Gerames und seinen Höllenmaschinen zugebracht. Die vier schnarchten leise, als Vanzuid den Gleiter startete.
    Nardini begann drei Minuten später mit dem obligatorischen Brauen von Kaffee. Er summte leise, rücksichtsvoll und arhythmisch vor sich hin; dabei schielte er mit dem rechten Auge auf die Kaffeemaschine, mit dem linken auf Barakuda, und dazu grinste er.
    Bei Beginn der Abenddämmerung erreichten sie Pasdan. Barakuda stellte fest, daß diesmal, da man nicht mit seinem Kommen rechnete, der Galgenhügel neben den Sklavenpferchen nicht leer war. Bondak saß an den Kontrollen. Vanzuid betätigte die Kameras. Barakuda biß die Zähne zusammen. »Der Galgenberg, kapral.«
    Vanzuid seufzte und filmte. Bondak ließ den Gleiter sinken. Die Galgen waren leer; neben ihnen standen vier Kreuze und drei Pfosten. Drei gepfählte Frauen und vier gekreuzigte Männer, denen man die Genitalien abgeschnitten hatte.
    Bondak landete wie üblich auf dem Platz vor dem Ratsgebäude. Timoara, Learoyd, Elorza und Ping ergriffen die Karabiner und stiegen aus, Barakuda folgte. Im Nu war der Platz gesäumt von Wehrhaften Jungfrauen, gespannte Bogen in den Händen.
    »Die gleiche Prozedur wie letztes Mal?« sagte Elorza.
    »Die gleiche Prozedur wie jedesmal, Trottel«, sagte Learoyd.
    Hinter ihnen hob der Gleiter ab und schwebte einige Meter über dem Platz. Sobald es ganz dunkel war, würden die Männer die vorbereiteten kleinen Sonden und Projektile ausschleusen und zu den von Sprengstoffexperten und Statikern berechneten Stellen lenken. Dort, wo der Gleiter nun schwebte, konnte niemand ihnen dabei zusehen.
    Als er das Ratsgebäude erreichte, warf Barakuda einen Blick auf das Wappen über dem Portal. Seit seinem letzten Besuch war eine Veränderung vorgenommen worden. Die abstrakte Darstellung von Uterus und Ovarien war ergänzt. Zwischen den Ovarien sah er die Wiedergabe eines spiralförmig gebogenen Instruments, das, den gleichen Abstraktionsgrad vorausgesetzt, eine Injektionsspritze sein mochte.
    Seine Eskorte nahm wie üblich Aufstellung, und im Portal erwarteten ihn die gleichen drei Mütter. Es schien wieder mit dem Verweis auf die Schlächter und Tiere zu beginnen, die die Heilige Stadt schändeten; Dante unterbrach brüsk. »Ich bin nicht gekommen, um zu plaudern. Ich bringe Ihnen ein Ultimatum.«
    »Sie sagten Ultimatum?«
    »Es gehen Gerüchte, die Mütter hätten die Waffen geliefert und sich mit einer Sorte niedriger Tiere verbündet, um andere Sorten niedriger Tiere auszurotten.«
    »Unkraut und Tiere tuscheln miteinander«, sagte die Erzmutter regungslos. »Diese Märchen sind ohne jeden Bezug.«
    »Dann wird es Ihnen sicher nichts ausmachen, wenn ich die Ssenda { * } Ihrer Wehrhaften Jungfrauen inspiziere, um mich über den Zustand der Waffenkammern zu informieren.«
    »Kein zwanghaft penetrantes Tier wird je die Reinheit der Ssenda beflecken«, sagte die Erzmutter heftig.
    Barakuda hob die Brauen. »Ich bin kein Tier, sondern ein Botschafter des Commonwealth. Betrachten Sie mich für die Dauer meines Aufenthalts als geschlechtslos. Wie die gekreuzigten Sklaven und die gepfählten Frauen.«
    Eine der Befehlenden Mütter sagte: »Läufige Hündinnen, die mindere Tiere in den Besitz von Schreibzeug

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