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Pasdan

Pasdan

Titel: Pasdan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Quelle kommen wie die, die wir für Gortahork beschlagnahmt haben? Teppiche und Kistchen sind auch nicht illegal. Bah.« Er legte den Kopf schief und zwinkerte. »Aber wenn die so genau wissen, wieviel Pinto laden kann und daß er nach Cadhras fährt und daß hier bald ein bestimmter Seelenverkäufer landet, dann müssen die jemand in Cadhras haben.«
    Barakuda nickte.
    »Dann wissen die auch, daß Pinto mit Ihnen befreundet ist. Und der Kontaktmann, wer auch immer das ist, wird inzwischen wissen, daß Pinto mit Ihnen gefrühstückt hat.«
    Barakuda nickte wieder.
    Maqari seufzte. »Alles wirr. Bin ich vielleicht Kriminalist? Nein, ich bin nur ein dummer alter Soldat. Ich schätze, Sie wollen, daß ich einen Satelliten über den Norden setze, was?«
    »Ja. Sobald Cebrian mit der Korvette und den Neuen zurück ist, könnte er einen aussetzen. Ich verspreche mir nicht viel davon, aber man sollte es versuchen.«
    »Na gut. Weiter.«
    »Was weiter?«
    »Sie haben von einem Zwei-Pfeifen-Problem gesprochen. Ich bin noch bei der ersten.«
    Barakuda lachte. »Habe ich was davon gesagt, daß Sie beide hintereinander wegrauchen müssen?«
    Maqari zupfte an seinem Ohrläppchen. »Sie Optimist. Nobrega als Drahtzieher der Banditen in der Steppe, undurchsichtige Manöver mit Pelzen, und Sie meinen, mit einer weiteren Pfeife ist das getan?«
    Dante hob die Brauen. »Rauchen Sie weniger. Wie geht’s eigentlich Terence?«
    »Ah, waren Sie dabei?« Maqari strahlte. »Muß ja zugeschlagen haben wie ein Wilder. Jetzt liegt er auf der Pritsche in der Arrestzelle und hat Kopfschmerzen.«
    Barakuda stand auf. »Na dann. Ich werde ihn nachher mal besuchen. Wir sehen uns.«
     
    Die großen Füße ragten über den unteren Pritschenrand. Zwei Meter davon lag der Kopf des Soldaten. Er hatte sein Gesicht gegen die Zumutung des Tageslichts bedeckt, mit einem schwarzen Spitzenhöschen, und schnarchte.
    Wie zufällig standen andere von »Bondaks Banditen« auf dem Hof: Korporal Vanzuid und die suldaus Nardini und Kakoiannis. Barakuda winkte. »Kapral!«
    Vanzuid reagierte sofort, brachte es aber dabei fertig, überrascht auszusehen. »Wie immer, Chef?«
    Dante nickte und verbiß sich ein Grinsen. Der kapral ging leise in die Zelle. Barakuda zuckte zusammen, als drinnen ein tierisches Gebrüll ertönte; fast gleichzeitig hörte er ein Jaulen. Dann die Stimme des Korporals, etwas milder: »Komm, Junge, aufstehen!«
    »Nicht so laut, Mann!«
    »Doch, raus mit dir. Papi Barakuda hat ‘nen Job für dich. Und das Höschen nimm gefälligst mit!«
    Learoyd war der einzige gebürtige Terraner in Cadhras. Irgendwann hatte er sich einem reisenden Zirkus angeschlossen, später war er zur Flotte gekommen. Dort hatte man wenig Bedarf für Messerwerfer, aber in fast 25 Jahren hatte er gelegentlich privat weitergeübt.
    Mit vorsichtigen Schritten ging er neben Barakuda her. Das rostrote Haar glänzte noch ein wenig; der Rest einiger Gallonen kalten Wassers. Außerhalb der Garnison schlug Barakuda ein schärferes Tempo an. Learoyd biß die Zähne zusammen; seine Wangenmuskeln arbeiteten.
    »Oder lieber Bau?« sagte Barakuda.
    Learoyd verdrehte die Augen; sie waren noch immer rot. »Nein, aber.«
    »Los, weiter. Frische Luft und Bewegung.«
    Eine Dreiviertelstunde später erreichten sie die Küste südlich von Bucht und Raumhafen; an einem kleinen Steg lagen Ruderboote der Garnison.
    »Uhuhuh«, machte Learoyd, als sie in ein schwankendes Boot stiegen.
    Barakuda löste die Leine und stieß ab. Terence betrachtete ihn mißtrauisch, dann ergriff er seufzend die Riemen.
    »Sie werden sehen, es tut Ihnen gut.« Dante grinste, zündete eine Zigarette an, blies Learoyd den Rauch ins Gesicht.
    Auf dem Meer lag eine Schicht feinen wintrigen Dunstes; die Sichtweite betrug kaum mehr als 20 Meter. Der Ausguck im Topp eines größeren Schiffs mochte wie auf Watte hinabschauen können, durch die geisterhaft Masten anderer Schiffe Furchen zogen, aber die Insassen eines kleinen Bootes waren geblendet. Und unsichtbar.
    »Steuerbord«, sagte Dante.
    Learoyd machte ein paar schnelle Züge. »Wohin geht’s eigentlich, Skipper?«
    »Einen alten Freund besuchen und mit ihm Kaffee trinken.«
    »Haben Sie keine Rikscha gekriegt?«
     
    Die Zhumzhum war ein breiter Zweimaster der üblichen Shil-Bauweise. Sie ritt auf der sanften Dünung, eine Insel im Dunst; andere Schiffe oder die Küste waren nicht zu sehen.
    Als sie an Bord stiegen, tauchten Pinto und Fimfinella aus der Heckkabine

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