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Prins, als sei ihr Mann nicht ganz bei sich.
Er nickte. »Das dachte ich auch, aber …«
»Der Eindringling«, sagte Carl.
Mick hatte das Gefühl, Zuschauer in einem schlechten Theaterstück zu sein. Wer weiß, vielleicht war dieser Doppelgänger wirklich ein Außerirdischer und nagte jetzt schon Jerros Knochen ab, während sie hier kostbare Zeit vergeudeten.
»Jerro wurde entführt«, sagte Mick.
»Kommst du jetzt schon wieder mit dieser Schwachsinnsgeschichte?«, fragte Bjorge Prins verärgert. »Heute Abend rief die Poli…«
»Seit dem Tag, an dem Sie in London waren, wurde er gefangen gehalten«, fiel Mick ihm ins Wort. »Ein Junge, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, hat seinen Platz eingenommen. Der Junge, der da oben in Jerros Zimmer sitzt, ist nicht Jerro.«
Jetzt schaute das Ehepaar Prins Mick an, als sei er nicht mehr ganz dicht.
Carl versuchte, die Situation mit wenigen Worten zu erklären.
»Gehen wir jetzt endlich zu Jerro hinauf?«, rief Mick ungeduldig.
5.
Jerro war zwar die Treppe hinaufgerannt, aber als er an der Tür zu seinem Zimmer stand, war er plötzlich nicht mehr sicher, ob er wirklich hineinwollte. Wie konnte ein fremder Junge ihm so ähnlich sehen, dass sogar seine Eltern keinen Unterschied bemerkten? Die einzigen Szenarien, die er sich vorstellen konnte, stammten aus Filmen – Science-Fiction-Filmen natürlich.
Schließlich siegte die Neugier. Mit zitternden Beinen trat er ein. Es war schön, wieder in sein eigenes Zimmer zu kommen mit den Comicfreunden an der Wand, dem Regal mit den Heften, dem vertrauten Schreibtisch und seinem Kingsize-Bett, AUF DEM JEMAND SASS!
Während der Fahrt auf dem Roller hatte Jerro versucht, sich eine Vorstellung zu machen, aber hierauf war er nicht vorbereitet.
Das bin ich, dachte er. In meiner eigenen Hose und meinem eigenen T-Shirt. Eigentlich sieht er mir ähnlicher als ich mir selbst.
Der Junge auf dem Bett starrte Jerro verständnislos und ziemlich giftig an. »Was machst du hier?«
Sogar seine Stimme war dieselbe!
»Das sollte ich dich wohl fragen«, sagte Jerro heiser. »Das ist mein Zimmer.«
Der Junge stand wütend auf. »Wer sagt das?«
Jetzt wurde es wirklich zu bunt!
»Jerro Prins«, antwortete Jerro kühl. »Und wer bist du?«
»Jerro Prins«, sagte der Junge. »Dieses Zimmer gehört also mir.«
»Ganz sicher nicht. Und warum hast du meine Klamotten an?«
Der Junge kam näher. »Das Gleiche könnte ich dich fragen.«
Was für ein seltsames Gespräch. Jerro begann zu zweifeln, dass er wirklich wach war. Er streckte die Hand nach dem Jungen aus. Nein, es war kein Traumbild.
»Behalt deine Pfoten bei dir«, schnauzte der Junge.
Durch die offene Tür erklang Gemurmel.
»Meine Eltern«, sagte Jerro. »Mal sehen, ob du dann immer noch so eine große Klappe hast.«
Der Junge bekam sofort den Blick eines gehetzten Tieres auf der Flucht. Dann zog er an Jerros Sweater. »Den kannst du mir gleich schon mal wiedergeben.«
»Wer sagte gerade noch was von Pfoten bei sich behalten?« Jerro schob die Hand des Jungen zur Seite und öffnete mit einem Ruck den Reißverschluss des Sweaters. »Hier, ich will das hässliche Teil sowieso nicht.«
Der Junge hatte ihn blitzschnell übergestreift. Mit unschuldigem Lächeln schaute er zur Tür. Auch Jerro drehte sich um.
Seine Eltern und Alfred. Sobald sie Jerro und den Jungen sahen, erstarrten sie.
Mick schob sich an ihnen vorbei. »Habe ich doch gesagt?«
Alfred erholte sich als Erster. »J-jerro?«
»Ja?«, sagten der Junge und Jerro gleichzeitig.
Der Kopf seines Vaters kam wieder in Bewegung. Sein Blick ging von Jerro zu dem Jungen und wieder zu Jerro. Es sah aus, als schaute er sich ein Tennismatch an.
»Du bist Jerro!«, rief er plötzlich und zeigte auf den Jungen. »Ich sehe es an deinem Pullover.«
Deswegen also … Was war der Kerl ausgebufft!
»Er sagte, er wolle den Sweater haben«, sagte Jerro. »Also habe ich ihn ihm gegeben.«
»Ihr glaubt ihm doch nicht schon wieder, oder?«, rief der Junge. »Er denkt sich einfach etwas aus, damit ihr denkt, dass ich nicht Jerro bin.«
Jerros Eltern sahen sich verzweifelt an.
»Erkennt ihr euren eigenen Sohn denn nicht?«, rief der Junge.
Er sollte Schauspieler werden, dachte Jerro.
»Alfred, tu etwas«, sagte seine Mutter, als könnte der Leibwächter die Welt mit einem Fingerschnipsen wieder einfach und verständlich machen.
»Lasst mich mal.« Mick stellte sich zwischen die beiden Jungen. »Wie lautet das
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