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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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einzudringen.«

    Ich horchte auf, als ich das Worte »versucht« hörte. Dann merkte ich, dass sich uns eine weitere Person durch Rauch und Staub näherte. Als sie näher kam und ich sie erkannte, war ich mehr als überrascht. Ich senkte die Waffe.
    »Skip? Verdammt, wo haben Sie sich herumgetrieben?«
    »Tut mir leid, Captain. Ich wurde aus heiterem Himmel getroffen.«
    Der junge Mann sah schlimmer als Grace aus. Seine Augen schossen nervös umher, und sein Lächeln zeigte sich kurz. Ich nickte ihm zu. Er blieb stehen, als ob er sich nicht mehr sicher wäre, welchem Team er angehörte.
    Ich trat einen weiteren Schritt auf Grace zu. »Berichten Sie.«
    Das tat sie in wenigen Sätzen. Der Schmerz in ihrer Miene war so ausdrucksstark wie der in ihrer Stimme. »Wir sahen eine Gruppe Terroristen, die versuchte, sich hier reinzuschießen«, schloss sie. »Wir setzten sie außer Gefecht. Jegliche Kommunikation wurde durch einen Störsender unterbrochen, und wir waren nicht in der Lage, den Keycode herunterzuladen. Also fanden wir einen anderen Weg, um hier reinzukommen.«
    Hinter mir hörte ich Bunny fluchen. Ich drehte den Kopf und sah, dass Top sich aus der Deckung gewagt hatte und ihm hochhalf. Bunny war angeschlagen und wankte unsicher. Er schüttelte den Kopf. Blut tropfte von seiner linken Gesichtshälfte herab. Top nahm ihm den Helm ab und untersuchte die Wunde, ehe er mir zunickte. »Bauernjunge hatte einen Zusammenstoß mit einem Ziegel. Ich weiß nicht, wie es dem Ziegel geht, aber Bunny ist okay.«
    »Ich bin kein Bauernjunge, du Schwachkopf«, beschwerte sich Bunny. »Ich komme aus Orange County.«
    Top klopfte ihm auf die Schulter. »Jetzt, wo die Kavallerie hier ist, sollten wir uns auf unsere Pferde setzen und in den Sonnenuntergang reiten.«

    »Die Kavallerie ist noch nicht hier«, widersprach Grace leise. »Mein Team ist … Gus Dietrich und die anderen sollten jeden Augenblick kommen.«
    Ich fühlte mich plötzlich kaputt und ausgebrannt. »Tja, dann müssen wir wohl so lange warten und unsere Position verteidigen. Es gibt keine Seitentüren, und ich habe keine Lust, diesen Gang noch einmal wiederzusehen.«
    »Mir geht es ähnlich«, murmelte Grace.
    Ollie hatte sich hinter dem Tisch erhoben und sah ebenso fertig wie Skip aus. Ich vermied es, den beiden in die Augen zu sehen – zumindest für den Moment. Sie waren beide auf bisher unerklärliche Weise verschwunden, und genauso unerklärlich war es, dass sie trotz der Terroristen und Wiedergänger überlebt hatten. Ich müsste mich mit ihnen in Ruhe unterhalten. Und ich konnte nur hoffen, dass sie eine glaubhafte Erklärung parat hatten.
    Jackson, der neben der Tür stand, unterbrach uns. »Major … Captain Ledger … Es sieht so aus, als ob wir gleich Gesellschaft bekommen würde.«
    »Bericht«, rief ich.
    Panik machte sich in seinem Gesicht breit. »Wiedergänger. Hunderte!«
    »Na, fantastisch«, brummte Top trocken. »Und ich habe nur noch ein Magazin übrig, Captain.«
    »Sie kommen!«
    Wir blickten um die Ecke und sahen eine schlurfende Masse von Wiedergängern im Gang auf uns zukommen. Eine Reihe nach der anderen.
    Es gab keine Zeit zu überlegen. Wir mussten handeln – und zwar schnell.
    »Baut eine Barrikade!«, brüllte ich und schnappte mir einen Tisch. Grace half mir, und wir schleppten ihn in Richtung Türen. Die Beine kratzten über den Betonboden, und die Vibrationen ließen die Ampullen, Fläschchen und Phiolen darauf scheppernd zu Boden krachen. Ich konnte
nur hoffen, dass sie keine weiteren Viren oder Parasiten enthielten. Die Hammer-Anzüge schützten uns vor Hautkontakt, aber keiner von uns trug Masken oder einen sonstigen Schutz gegen luftübertragene Krankheitserreger.
    Bunny war wegen seiner Kopfwunde nicht einsatzfähig, aber er zwang sich dazu, sich nützlich zu machen. Er ergriff die Ecke eines Tisches, warf ihn um und stemmte sich dagegen, um ihn ebenfalls in Richtung der Türen zu schieben. Top nahm sich einen Stuhl nach dem anderen und schleuderte sie auf die Tische. Das würde die Wiedergänger zumindest fürs Erste aufhalten. Skip sah sich um, packte einen weiteren Tisch und versuchte, ihn hochzuheben, was er aber allein nicht schaffte. Ich kam ihm zur Hilfe, und gemeinsam schoben wir ihn gegen die anderen.
    Kurz darauf brachen die Wiedergänger gegen die Barriere wie eine Brandung. Sie waren zwar nicht stärker als lebende Menschen, aber es waren so viele, dass ihr Gewicht und ihre Masse wie ein Rammbock gegen die

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