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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Kaffeemaschine vor sich hin gluckerte. Der Kaffeeduft erinnerte Stephanie daran, wie hungrig sie war.
    »Wie stellen Sie sich das vor?«, fragte Cassiopeia.
    In zwölf Jahren hatte Stephanie kein einziges Mal etwas getan, was das Billet in Gefahr brachte. Sie nahm ihren Eid ziemlich ernst. Doch sie war verunsichert, als sie über die nächsten Schritte nachdachte. Schließlich beschloss sie, dass es nur eine einzige Option gab, und sagte: »Wir haben Nachforschungen über Daley angestellt.«
    Greens Gesichtsausdruck wurde noch ernster. »Erzählen Sie!«
    »Ich wollte wissen, wie dieser Mann tickt, und so habe ich eine Agentin auf ihn angesetzt. Sie war, wenn auch mit Unterbrechungen, fast ein Jahr an ihm dran, und ich habe so einiges über Daley erfahren.«
    »Sie setzen mich immer wieder in Erstaunen, Stephanie. Ist Ihnen klar, was passiert wäre, wenn er das herausgefunden hätte?«
    »Vermutlich wäre ich gefeuert worden, aber das spielt jetzt ja wohl keine Rolle mehr.«
    »Er will Sie eliminieren lassen. Vielleicht weiß er ja Bescheid.«
    »Das bezweifle ich, denn diese Agentin ist ziemlich gut. Aber Daley steckt voll in der Scheiße. Sie haben vorhin gesagt, Sie hätten bei den anderen Regierungsmitgliedern keinerlei illegale Aktivitäten feststellen können. Also ich schon. Sogar ziemlich viele. Unzulässige Wahlkampfspenden, Bestechung, Betrug. Daley ist der Mann, der dafür sorgt, dass die Superreichen vom Weißen Haus bekommen, was sie sich wünschen, und es handelt sich hier um Leute, die ihren Namen nicht in der Parteispendenliste sehen möchten.«
    »Warum sind Sie dann nicht gegen ihn vorgegangen?«
    »Genau das hatte ich vor, aber dann gab es diese undichte Stelle, und die Sache musste warten.«
    »Wird er jetzt, wo er die Leitung des Magellan-Billets übernimmt, herausfinden, was Sie getan haben?«, fragte Cassiopeia.
    Stephanie schüttelte den Kopf. »Die Informationen sind sicher unter Verschluss, und die Agentin, die Daley überprüft hat, arbeitet schon seit Monaten nicht mehr für das Billet. Außer ihr und mir wusste niemand von dieser Sache.«
    Green schenkte Kaffee in zwei Becher. »Was haben Sie vor?«
    »Da ja nun meine Freundin mit den vielfältigen Begabungen hier ist, dachte ich, wir könnten die Untersuchung zu einem Abschluss bringen.«
    »Ich finde, das klingt überhaupt nicht gut«, wandte Cassiopeia ein.
    »Nehmen Sie sich selbst Milch und Zucker, meine Damen«, sagte Green.
    »Sie trinken keinen Kaffee?«, fragte Stephanie.
    »Ich trinke nie Kaffee.«
    »Warum haben Sie dann eine Kaffeemaschine?«
    »Ich habe halt hin und wieder Besuch.« Er stockte kurz. »Manchmal.«
    Greens solide, männliche Verlässlichkeit schlug einen Augenblick lang in eine jungenhafte Ernsthaftigkeit um, die Stephanie gut gefiel.
    »Ist es jemand, den ich kenne?«
    Green lächelte.
    »Sie stecken voller Überraschungen«, sagte Stephanie.
    »Wie jemand anders, den wir alle kennen«, merkte Cassiopeia an und trank einen Schluck Kaffee.
    Green, der froh über den Themenwechsel zu sein schien, nickte. »Henrik ist ein faszinierender Mensch. Er ist den anderen immer einen Schritt voraus. Aber was ist mit Ihnen, Stephanie? Was meinen Sie damit, wenn Sie sagen, wir könnten die Untersuchung zum Abschluss bringen?«
    Stephanie nahm einen Schluck von dem dampfenden Kaffee und ließ das heiße Getränk genüsslich durch ihre Kehle rinnen. »Wir müssen in sein Haus hineinkommen.«
    »Warum?«, fragte Cassiopeia. »Selbst wenn uns das gelingen sollte, ist sein Computer doch bestimmt durch ein Passwort gesichert.«
    Stephanie lächelte. »Das ist überhaupt kein Problem.«
    Green betrachtete sie neugierig, und dann konnte er sein Erstaunen nicht länger verhehlen: »Sie brauchen kein Passwort, habe ich recht?«
    Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Es ist höchste Zeit, dass wir uns diesen Drecksack schnappen.«

    Malone betrat das Business-Center des Savoy. Der große Raum war mit mehreren Computern sowie Fax- und Kopiergeräten ausgestattet. Malone erklärte der Servicekraft, was er brauchte, und wurde sofort zu einem PC geführt, auf Rechnung von McCollums Zimmer.
    Er wollte sich setzen, doch Pam ging dazwischen.
    »Darf ich?«, fragte sie.
    Er beschloss, ihr die Ehre zu überlassen. Auf dem Hinweg vom Café hatte er gemerkt, dass sie wusste, was er vorhatte.
    »Aber sicher. Nur zu.«
    Er reichte ihr den Zettel mit dem Anfang des Rätsels und sah McCollum an. »Sie haben gesagt, diese Informationen hier seien

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