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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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dass Thorvaldsen nicht aus Gründen der Geselligkeit an dieser Versammlung teilnehmen wollte.
    »Es freut mich, dass Sie gekommen sind«, sagte Hermann. »Ich habe viel mit Ihnen zu bereden.«
    Bei den Versammlungen suchten sie fast immer eine Gelegenheit zum gemeinsamen Gespräch. Thorvaldsen war eines der wenigen Mitglieder, dessen Vermögen ähnlich groß war wie Hermanns. Er unterhielt enge Beziehungen zu den meisten europäischen Regierungen, und seine Milliarden sprachen für sich.
    Ein Funkeln trat in die Augen des Dänen. »Ich bin schon sehr gespannt.«
    »Und wer ist das hier?«, fragte Hermann und zeigte auf den Jungen an Thorvaldsens Seite.
    »Das ist Gary Malone. Er besucht mich einige Wochen, während sein Vater auf Reisen ist, und ich habe beschlossen, ihn mitzubringen.«
    Hermann fand das hochinteressant. Thorvaldsen wollte ihn auf die Probe stellen. »Wunderbar. Auch einige andere Mitglieder haben Kinder oder Jugendliche mitgebracht. Ich werde dafür sorgen, dass sie sich hier gut amüsieren werden.«
    »Ganz, wie ich es von Ihnen erwartet hatte.«
    Bedienstete schleppten Gepäck herein. Hermann gab ihnen ein Zeichen, die Koffer und Taschen in den ersten Stock hinaufzubringen. Er hatte schon Anweisungen gegeben, welches Schlafzimmer Thorvaldsen bekommen würde.
    »Kommen Sie, Henrik. Gehen wir in mein Arbeitszimmer, während Ihre Sachen auf Ihr Zimmer gebracht werden. Margarete freut sich schon darauf, Sie zu sehen.«
    »Aber ich habe Gary dabei.«
    »Nehmen Sie ihn nur mit. Das ist kein Problem.«

    Malone aß sein Frühstück und versuchte dabei, sich eine Meinung über Jimmy McCollum zu bilden, wobei er bezweifelte, dass das der wahre Name ihres Gesprächspartners war.
    »Können Sie mir sagen, was für ein Interesse Sie eigentlich an dieser ganzen Geschichte haben?«, fragte McCollum. »Die Bibliothek von Alexandria ist ja nicht gerade der Heilige Gral. Es haben zwar auch schon andere danach gesucht, aber die waren Fanatiker oder Spinner. Sie dagegen kommen mir ziemlich normal vor.«
    »Sie wirken auch nicht wie ein Spinner«, sagte Pam. »Was für ein Interesse haben Sie denn an der Bibliothek?«
    »Was ist eigentlich mit Ihrer Schulter passiert?«
    »Wie kommen Sie darauf, dass damit etwas passiert ist?«
    McCollum steckte sich eine Gabel voll Ei in den Mund. »Sie haben sie mit der Hand umfasst, als wäre sie gebrochen.«
    »Vielleicht ist sie das ja.«
    »Okay, Sie wollen es mir nicht sagen.« McCollum sah Malone an. »Wenn man bedenkt, dass ich Ihnen beiden gerade den Arsch gerettet habe, sind Sie wirklich verdammt misstrauisch.«
    »Pam hat Ihnen eine wichtige Frage gestellt. Was interessiert Sie eigentlich an der Bibliothek?«
    »Lassen Sie es mich einmal so ausdrücken: Sollte ich etwas finden, gibt es da Leute, die meine Bemühungen in vielerlei Hinsicht honorieren würden. Persönlich halte ich das Ganze für Zeitverschwendung. Allerdings frage ich mich, warum manche Leute für diese Sache sogar töten. Anscheinend muss an der Sache doch etwas dran sein.«
    Malone beschloss, einen kleinen Köder auszuwerfen. »Vorhin haben Sie die Reise des Helden erwähnt. Ich weiß darüber Bescheid. Es handelt sich um Hinweise, die den Weg zur Bibliothek zeigen.« Er hielt kurz inne. »Das wird zumindest behauptet.«
    »Das stimmt auch. Glauben Sie mir. Andere Menschen waren schon auf diesem Weg. Ich habe zwar nie jemanden von ihnen persönlich kennen gelernt, aber ich habe von ihren Erfahrungen gehört. Die Reise des Helden ist eine Realität, und auch die Hüter gibt es in Wirklichkeit.«
    Schon wieder ein Schlüsselwort. Dieser Mann war gut informiert. Malone wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Muffin zu, das er dick mit Pflaumenmus bestrich. »Was können wir für einander tun?«
    »Wie wäre es, wenn Sie mir sagen würden, warum Sie Bainbridge Hall aufgesucht haben?«
    »Wegen der Erscheinung des Heiligen Hieronymus. «
    »Also, davon habe ich noch nichts gehört. Würden Sie das bitte näher erklären?«
    »Woher kommen Sie?«, fragte Malone plötzlich.
    McCollum kicherte. »Sie fühlen mir immer noch auf den Zahn? Na gut, ich spiele mit. Ich bin im großartigen amerikanischen Bundesstaat Kentucky geboren. Und zwar in Louisville. Nach dem College brauchen Sie mich gar nicht erst zu fragen. Ich war in der Armee. Bei einer Spezialeinheit.«
    »Und wenn ich das überprüfe, finde ich einen Rekruten namens Jimmy McCollum? Binden Sie diesen Bären doch jemand anderem auf.«
    »Ich enttäusche

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