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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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tatsächlich der einzige Mensch, der wusste, wo sie sich im Moment aufhielt, wenn Dixon und Daley die Wahrheit sagten.
    Sie ließ Daley los. Er sagte: »Green steckt mit dem Vizepräsidenten unter einer Decke. Schon eine ganze Weile. Dafür hat dieser Green versprochen, dass er sein Nachfolger wird, wenn er Präsident wird. Brent hat keinerlei Chance, eine Wahl zu gewinnen, und dieses Angebot ist seine einzige Aufstiegschance.«
    Wieder forderte die Lautsprecherstimme die Besucher auf, das Gebäude zu räumen. Aus der Cafeteria kam ein Wachmann und bat sie, unverzüglich zu gehen.
    »Was ist denn los?«, fragte Daley.
    »Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Wir müssen das Gebäude räumen.«
    Durch die gläserne Gebäudefront sah Stephanie, wie ein Menschenstrom die Allee überquerte, die das Museum von der Rasenfläche der Mall trennte.
    Eine schöne Vorsichtsmaßnahme war das.
    Sie eilten zum Haupteingang zurück, aus dem immer noch Menschen herausströmten. Überall sah man besorgte Gesichter und hörte lautes Geschnatter. Die meisten Besucher waren Schulkinder und Familien, und alle fragten sich, was passiert sein konnte.
    »Wir sollten einen anderen Ausgang suchen«, schlug Cassiopeia vor. »Damit unser Verhalten wenigstens ein bisschen weniger berechenbar ist.«
    Stephanie nickte und machte sich mit ihr auf die Suche. Daley und Dixon blieben stocksteif stehen, wie um ihnen zu demonstrieren, dass sie nicht gelogen hatten.
    »Stephanie«, rief Daley ihr nach.
    Sie drehte sich um.
    »Ich bin der einzige Freund, den Sie hier haben. Kommen Sie zu mir, wenn Sie das irgendwann begreifen.«
    Sie wollte seine Worte ignorieren, stellte aber mit Unbehagen fest, dass er sie doch verunsichert hatte.
    »Wir müssen los«, sagte Cassiopeia, Sie eilten durch Ausstellungsräume voller beeindruckender Luftfahrttechnik und kamen an einem Museumsshop vorbei, der sich rasch leerte. Cassiopeia schien einen der Notausgänge nehmen zu wollen, was durchaus einen Versuch wert war, da diese bei Alarm geöffnet waren.
    Plötzlich kam ein Mann hinter einem Schaukasten voller kleiner Flugzeugmodelle hervor. Er war groß, und er trug einen dunklen Anzug. Mit einer Handbewegung forderte er sie auf, stehen zu bleiben. Stephanie entdeckte einen dünnen Draht, der von seinem linken Ohr herabführte.
    Sie und Cassiopeia blieben stehen und drehten sich um. Hinter ihnen standen zwei Männer, die ähnlich gekleidet und ausgestattet waren. Stephanie kannte das Outfit.
    Geheimdienstleute.
    Der erste Agent sprach in das Mikrofon, das an seinem Kragen befestigt war, und die Alarmanlage verstummte.
    »Dürften wir Sie bitten, auf Gegenwehr zu verzichten, Ms. Nelle?«
    »Warum sollte ich?«
    Der Mann trat dichter an sie heran. »Weil der Präsident der Vereinigten Staaten Sie sprechen möchte.«

54
Lissabon
21.30 Uhr

    Malone kam hinter der Ladentheke hervor und hockte sich zu McCollum, der gerade die Taschen des toten Mannes durchsuchte. Malone war nicht entgangen, dass der angebliche Schatzjäger ihren Angreifer mit der Gewandtheit eines Profikillers niedergestochen hatte.
    »Die zwei anderen sind in die Kirche gelaufen und schon wieder auf dem Weg hierher«, sagte Malone.
    »Verstehe«, erwiderte McCollum. »Hier sind ein paar Ersatzmagazine. Und eine weitere Pistole. Haben Sie eine Ahnung, was für Typen das sein könnten?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Israelis sind.«
    »Sie hatten doch gesagt, die würden nicht mehr mitmischen.«
    »Und Sie hatten gesagt, Sie wären ein Amateur. Dafür sind Sie aber verdammt geschickt vorgegangen.«
    »Man tut, was man kann, wenn es um den eigenen Hals geht.«
    Malone, dem auffiel, dass der Tote ein kleines Gerät am Körper trug, öffnete den Clip, mit dem das Metallgehäuse an dessen Kleidung befestigt war.
    Ein Ortungsgerät. Er selbst hatte diese Dinger schon oft verwendet, um Zielpersonen zu folgen. Beim Aktivieren des Bildschirms stellte er fest, dass das Gerät auf stumm geschaltet war und ein Ziel verfolgte. Ein blinkender Pfeil zeigte, dass dieses Ziel sich in unmittelbarer Nähe befand.
    »Wir müssen hier weg«, sagte Pam.
    »Das wird ein Problem«, meinte Malone. »Der einzige Weg nach draußen führt durch den Kreuzgang. Und mittlerweile müssen die beiden Männer schon wieder bei der Treppe sein. Wir müssen einen anderen Weg nach unten nehmen.«
    Er steckte das Ortungsgerät ein. Mit den Waffen im Anschlag schlüpften sie aus dem Souvenirshop. Die beiden Angreifer tauchten in dreißig

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