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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Treppe, die ins Kirchenschiff hinunterführte. In der Dunkelheit hörte er Schritte von unten.
    Er betrat die Empore, ging zu einer der vorderen Ecken, an der die Außenmauer und die Balustrade sich trafen, und spähte vorsichtig nach unten. Durch die Fenster hoch oben in der Südfassade fiel etwas Licht. Die dunkle Silhouette eines bewaffneten Mannes huschte, immer im Schatten bleibend, durch den Gang zwischen den Kirchenbänken und der Nordwand der Kirche auf den geschützten Bereich unter der Empore zu.
    Sabre drückte zweimal ab.
    Die schallgedämpften Schüsse hallten leise durch das höhlenartige Kirchenschiff. Eine Kugel fand ihr Ziel, und der Mann schrie auf, schwankte und taumelte gegen eine Kirchenbank. Sabre zielte erneut, was ihm trotz der Dunkelheit nicht sonderlich schwerfiel, und streckte den Mann mit zwei weiteren Schüssen nieder. Nicht schlecht.
    Er nahm das Magazin aus der Waffe und setzte ein neues ein.
    Dann wandte er sich zum Gehen. Mal sehen, was Malone machte.
    Plötzlich hatte er einen Pistolenlauf im Gesicht.
    »Waffe fallen lassen«, sagte eine Stimme auf Englisch.
    Er zögerte und versuchte, das Gesicht seines Gegners zu erkennen, doch er konnte nur dessen Umrisse sehen. Dann begriff er, dass der Angreifer maskiert war. Und plötzlich spürte er den eiskalten Stoß einer zweiten Pistole im Nacken.
    Er hatte nicht ein Problem, sondern zwei.
    »Ich sage es zum letzten Mal«, sagte der erste Angreifer. »Lassen Sie Ihre Waffe fallen.«
    Sabre blieb keine Wahl. Die Pistole fiel klappernd zu Boden.
    Die Pistolenmündung vor seinem Gesicht senkte sich. Dann wirbelte etwas durch die Luft und traf ihn seitlich an der Schläfe. Und noch bevor er den Schmerz spürte, war die Welt um ihn herum ins Nichts versunken.

55
    Malone hielt die Pistole im Anschlag und wartete. Er riskierte einen kurzen Blick aus der Nische, in die Pam und er sich verkrochen hatten.
    Der Schatten wurde größer, als ihr Verfolger sich näherte.
    Malone fragte sich, ob der Angreifer wusste, dass der Saal keinen zweiten Ausgang hatte. Vermutlich nicht. Denn sonst bräuchte er ja nicht zu kommen, sondern könnte einfach in der Galerie draußen warten. Doch Malone hatte schon vor Jahren festgestellt, dass viele Profikiller wenig Geduld hatten. Bring den Job hinter dich, und dann nichts wie weg. Durch Warten wuchs nur die Gefahr eines Misserfolgs.
    Pam keuchte, und er konnte es ihr nicht verübeln. Auch er kämpfte gegen Herzrasen an und ermahnte sich ständig zur Ruhe. Denk nach. Halte dich bereit.
    Jetzt legte sich der Schatten auf die Wand des Refektoriums.
    Der Mann kam herein, die Waffe im Anschlag.
    Seine ersten Blicke würden ihm nur einen dunklen, leeren Raum zeigen. Die Kaminnische auf der anderen Seite des Saals sollte ihm zuerst ins Auge fallen, und erst dann würde er die zweite Nische an der Außenwand erkennen. Doch so viel Zeit ließ Malone ihm nicht. Er rollte sich aus seinem Versteck und schoss.
    Die Kugel verfehlte ihr Ziel knapp und prallte von der Wand ab. Der Angreifer schien einen Moment lang überrumpelt, fasste sich aber schnell wieder und richtete die Waffe auf Malone. Erst dann begriff er, dass er ohne jede Deckung war.
    Wie in einem Duell.
    Malone schoss wieder, und diesmal traf die Kugel den Mann in den Oberschenkel.
    Der Mann schrie, ging aber nicht zu Boden.
    Malones dritte Kugel schlug in die Brust des Mannes. Der schwankte und fiel dann rückwärts zu Boden.
    »Sie sind ganz schön schwer umzubringen, Malone«, sagte eine Männerstimme von der anderen Seite der Tür her.
    Malone erkannte die Stimme. Sie gehörte Adam, dem Mann aus Haddads Wohnung. Jetzt wusste Malone Bescheid. Die Verfolger waren tatsächlich Israelis. Doch wie hatten sie ihn gefunden?
    Er hörte Schritte. Jemand lief weg.
    Malone zögerte kurz, dann lief er zur Tür. Er war fest entschlossen, endlich zu Ende zu bringen, was er in London nicht geschafft hatte.
    Er blieb stehen und spähte nach draußen.
    »Hier, Malone«, rief Adam.
    Malone starrte über den Hof des Kreuzgangs, wo Adam auf der diagonal gegenüberliegenden Seite unter einem der Steinbogen stand. Sein Gesicht war unverkennbar.
    »Sie sind ein guter Schütze, aber so gut auch wieder nicht. Jetzt heißt es nur noch Sie gegen mich.«
    Er sah, wie Adam durch die Tür verschwand, die zur Kirche hinunterführte.
    »Pam, bleib, wo du bist«, befahl Malone. »Und wenn du mir wieder nachrennst, kannst du dich selbst um den Killer kümmern.«
    Er lief aus dem Refektorium die

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