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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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zufolge ist dieser Bund dann von Abraham auf seinen Sohn Isaak und von diesem auf alle Juden übergegangen.«
    »Seit Jahrhunderten«, sagte Daley, »geht man davon aus, dass das von Gott für Abraham bestimmte Land in dem Landstrich liegt, den wir heute als Palästina kennen. Aber was, wenn das gar nicht der Fall ist? Was, wenn das Land, das Gott den Juden versprach, in Wirklichkeit anderswo lag? Weit weg von Palästina, irgendwo in Westarabien?«
    Cassiopeia kicherte. »Sie sind ja verrückt. Dort soll das Alte Testament seine Wurzeln haben? Im Herzen des Islam? Und auch Mekka soll in dem Land liegen, das Gott den Juden versprochen hat? Vor ein paar Jahren haben muslimische Fundamentalisten wegen einer Mohammedkarikatur weltweit für Aufruhr gesorgt. Können Sie sich vorstellen, wozu eine solche Behauptung sie treiben würde?«
    Daley fuhr ungerührt fort: »Und genau deswegen wollten die Saudis und die Israelis Haddads Tod. Haddad behauptete, er habe von einem sogenannten Hüter erfahren, dass der Beweis für seine Theorie in der verschollenen Bibliothek von Alexandria zu finden sei.«
    »Bei den anderen drei Leuten lief es genauso ab«, ergänzte Dixon. »Sie alle drei wurden von Boten aufgesucht, die sich Hüter nannten und die ihnen ein Rätsel brachten, dessen Lösung den Weg zur Bibliothek aufzeigte.«
    »Welche Beweise könnten in dieser Bibliothek denn überhaupt zu finden sein?«, fragte Stephanie.
    Daley schien langsam die Geduld zu verlieren. »Haddad hat der Palästinenserbehörde vor fünf Jahren mitgeteilt, dass seine Schlussfolgerungen vermutlich durch alte Dokumente belegt werden könnten. Schon ein in den Jahrhunderten vor Christi auf Althebräisch verfasstes Altes Testament könnte entscheidende Hinweise bringen. Von den Fassungen, die heute verfügbar sind, reicht keine weiter als bis ins zehnte Jahrhundert nach Christus zurück. Aus anderen alten Quellen wusste Haddad, dass es in der Bibliothek von Alexandria biblische Texte gab. Da die Saudis keine archäologischen Grabungen in Asir erlauben werden, dürfte das Studium einer solchen Schrift die einzige Möglichkeit sein, Haddads Thesen zu beweisen.«
    Stephanie erinnerte sich daran, was Green ihr berichtet hatte. »Und deswegen haben sie damals diese Dörfer dem Erdboden gleichgemacht. Sie hatten Angst. Sie wollten nicht, dass dort etwas gefunden wird. Nichts, was irgendwie mit der jüdischen Bibel in Beziehung gebracht werden könnte.«
    »Und genau deswegen wollen die Saudis auch Sie am liebsten tot sehen, Stephanie«, sagte Dixon. »Sie haben Ihre Nase dummerweise in deren Angelegenheiten gesteckt. Und man will keinerlei Risiko eingehen.«
    Stephanie ließ den Blick durch die Space Hall wandern, in der die Raketen bis zur Decke hochragten. Begeisterte Schulkinder liefen zwischen den Ausstellungsstücken herum. Stephanie funkelte Dixon an: »Und Ihre Regierung glaubt das alles?«
    »Deswegen wurden die drei Männer eliminiert und Haddad auf die Abschussliste gesetzt.«
    Stephanie zeigte auf Daley. »Dieser Mann ist kein Freund Israels. Er würde alles, was er finden kann, nutzen, um Ihre Regierung in die Knie zu zwingen.«
    Dixon lachte. »Stephanie, jetzt schießen Sie aber eindeutig übers Ziel hinaus.«
    »Ich bin absolut überzeugt davon, dass es ihm nur darum geht, Ihrem Land zu schaden.«
    »Sie haben keine Ahnung davon, worum es mir geht«, protestierte Daley entrüstet.
    »Ich weiß, dass Sie ein Lügner sind.«
    Daley sah sie unsicher an. Stephanie nahm überrascht seine Verwirrung wahr und fragte: »Was ist hier eigentlich los, Larry?«
    »Mehr, als Sie sich vorstellen können.«

53
Lissabon
20.45 Uhr

    Malone zog sich in den Souvenirladen zurück, behielt aber die drei bewaffneten Männer im Auge, die mit routinierter Sicherheit vorrückten. Profis. Na wunderbar.
    Er ging zusammen mit Pam hinter einer Glasvitrine neben der Tür in Deckung und spähte weiter in den Kreuzgang hinab. McCollum kauerte hinter dem Büchertisch.
    »Die sind unten und wir oben. Dadurch haben wir einen kleinen Vorsprung. Die Kirche und die Gänge sind ziemlich groß. Die brauchen Zeit, um alles zu durchkämmen. Ist die hier abgeschlossen?«, fragte Malone McCollum und zeigte auf die hintere Glastür, die aus dem Laden führte.
    »Leider ja. Die Tür geht nach draußen. Darum muss sie sicherheitshalber abgeschlossen werden.«
    Malone gefiel die Situation überhaupt nicht. »Wir müssen hier raus.«
    »Cotton«, sagte Pam alarmiert, und er wandte seine

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