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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Galerie hinunter. Wo war nur McCollum? Zwei der Killer waren definitiv erledigt, und er hatte vorhin nur drei gesehen. Ob Adam McCollum erschossen hatte? Jetzt heißt es nur noch Sie gegen mich. So hatten die Worte des Israeli gelautet.
    Malone sagte sich, dass es unklug wäre, Adam in die Kirche zu folgen. Es war besser, sich weniger berechenbar zu verhalten. Daher sprang er auf eine der Brüstungen, die die Galerie zum Innenhof hin abschlossen, und sah nach unten. Der Kreuzgang war über und über mit eindrucksvollen Ornamenten und Maßwerk dekoriert. Malone steckte die Pistole in den Gürtel, hielt sich an der Brüstung fest und ließ sich nach unten baumeln, wo er mit den Füßen Halt auf einem Wasserspeier fand, dessen Fratze ein Abwasserrohr umschloss. Er balancierte kurz, bückte sich dann, umklammerte den Stein und schwang sich zu einem gemeißelten Band, das einen der Arkadenpfeiler umlief. Von dort waren es nur noch zwei Meter zum Rasen des Klostergartens.
    Plötzlich kam Adam auf der gegenüberliegenden Seite wieder aus der Kirche und rannte oben die Galerie entlang.
    Malone packte seine Waffe und schoss. Der Schuss ging fehl, erregte aber zweifellos die Aufmerksamkeit des Israeli, der sich hinter der hüfthohen Brüstung duckte, hinter der Malone sich zuvor versteckt hatte.
    Dann tauchte der Israeli für eine Sekunde lang auf und feuerte. Malone hechtete zwischen zwei Pfeilern hindurch in den Arkadengang und landete hart auf den Bodenfliesen. Er war außer Atem. Immerhin war er mittlerweile achtundvierzig Jahre alt, und sein Körper, der früher ganz andere Herausforderungen bewältigt hatte, war einfach nicht mehr so belastbar. Keuchend kroch Malone zur Brüstung zurück und spähte zur anderen Seite des Kreuzgangs. Adam rannte wieder los.
    Malone sprang auf, lief nach links, bog um die Ecke und jagte direkt auf Adam zu. Dieser floh durch eine Doppeltür aus Glas, die von zwei reich verzierten Bögen und verschiedenen Statuen eingerahmt war.
    Malone eilte zu der Tür und blieb vor ihr stehen.
    Ein Schild verriet ihm, dass der Raum vor ihm der Kapitelsaal war, in dem die Mönche einst ihre Sitzungen abgehalten hatten. Er hielt es für wenig ratsam, die Glastür zu öffnen. Es gab nicht genug Licht, um auf der anderen Seite wirklich etwas zu erkennen; nur die Umrisse zweier Fenster waren auszumachen.
    Also entschied er, seine Erfahrung zu nutzen, und ging hinter dem einen Türflügel in Deckung, während er den anderen aufschwang.
    Doch es fiel kein Schuss.
    Ein riesiger Sarkophag nahm die Mitte des hohen Saals ein.
    Malones Blick wanderte durch den Raum. Es war niemand zu sehen. Dann sah er zu den Fenstern. Das rechte Fenster war eingeschlagen, und auf dem Boden lagen Scherben. Zu diesem Fenster lief ein Seil hinauf, das von außen gespannt war.
    Adam war verschwunden.
    Malone hörte Schritte und sah Pam und McCollum auf ihn zulaufen. Er trat in den Kreuzgang und fragte McCollum: »Was ist Ihnen denn zugestoßen?«
    »Ich hab einen Schlag auf den Kopf abgekriegt. Es waren zwei Männer. Oben auf der Empore. Einen hab ich in der Kirche erledigt, aber dann haben sie mich erwischt.«
    »Und warum haben die Sie nicht umgebracht?«
    »Keine Ahnung, Malone. Das müssen Sie die Typen wohl selber fragen.«
    Malone rechnete. Drei Männer waren tot. Zwei weitere hatten angeblich McCollum überfallen. Also insgesamt fünf? Aber wieso hatte er dann nur drei gesehen?
    Er zielte mit seiner Pistole auf McCollum. »Diese Typen brechen hier ein, verfolgen uns, versuchen, Pam und mich umzubringen, verpassen Ihnen aber nur einen Schlag auf den Schädel und hauen wieder ab. Das ist doch seltsam, meinen Sie nicht auch?«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Malone?«
    Malone fischte das Ortungsgerät aus der Hosentasche. »Die Typen arbeiten für Sie. Die waren hier, um uns umzubringen und Ihnen diese Arbeit abzunehmen.«
    »Glauben Sie mir, wenn ich Sie tot sehen möchte, wären Sie jetzt tot.«
    »Die sind auf direktem Wege zu diesem Laden gekommen und haben ihn eingekreist wie die Geier. Die haben sich hier ausgekannt.« Er hielt das Ortungsgerät hoch. »Sie waren uns dicht auf den Fersen. Ich habe oben einen erwischt und war verdammt nah dran, auch den Dritten zu erledigen. Und dann verschwindet der einfach wieder? Das ist das seltsamste Killerkommando, das ich je gesehen habe.«
    Er schaltete das Ortungsgerät ein, hielt es in Richtung McCollum und löste die Stummschalttaste. Ein leises Piepen verriet, dass das Gerät sein Ziel

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