Patria
definitiv scheißegal war.
»Ein paar Monate. Komm schon. Wie hätte er denn irgendwas vom dem voraussehen sollen, was passiert ist? Er hat mir diese Uhr doch schon vor Wochen geschenkt.«
Er wollte ihr glauben. Aber es kam öfter vor, dass die Frauen von Agenten sich in das dreckige Spiel verwickeln ließen. Malone griff nach dem Telefon und wählte die Vorwahl von Atlanta und dann die Nummer des Magellan-Billets. Der Angestellten, die den Anruf entgegennahm, erklärte er, wer er war und was er wollte. Man bat ihn zu warten. Zwei Minuten später begrüßte ihn eine Männerstimme: »Cotton, hier ist Brent Green. Ihr Anruf wurde zu mir durchgestellt.«
»Ich muss mit Stephanie sprechen.«
»Sie ist nicht zu erreichen. Hier passiert gerade so einiges. Sie werden mit mir vorliebnehmen müssen.«
»Warum mischt denn der Justizminister plötzlich beim Billet mit? Normalerweise halten Sie doch Abstand.«
»Die Sache ist kompliziert, Cotton. Stephanie wurde von ihrem Amt entbunden, und wir stecken mitten in einer heftigen Auseinandersetzung.«
Das überraschte Malone nicht. »Und die hat mit dem Problem zu tun, mit dem ich mich hier herumschlage?«
»Genau. In der Regierung gibt es einige Leute, die Ihren Sohn bewusst in Gefahr gebracht haben.«
»Wer?«
»Wir wissen es nicht genau, aber Stephanie versucht gerade, es herauszubekommen. Können Sie mir sagen, wie es bei Ihnen aussieht?«
»Wir haben echt Spaß hier. Ein Killerkommando jagt das andere. Diese Stadt hier ist reinstes Dynamit.«
»Gibt es Gründe für Ihren Sarkasmus?«
»Tausende. Aber ich brauche Ihre Hilfe. Lassen Sie bitte einen Mann namens James McCollum überprüfen. Er sagt, er sei in einer Spezialeinheit der Armee gewesen.« Er beschrieb grob McCollums Äußeres. »Ich möchte seine Identität überprüfen und Hintergrundinformationen über ihn haben.« Während er sprach, beobachtete er McCollum, doch dieser zuckte nicht mit der Wimper. »Was ist mit Stephanie?«
»Dafür reicht die Zeit jetzt nicht. Aber wir müssen wissen, was Sie vorhaben. Das würde ihr bestimmt helfen.«
»Ich wusste gar nicht, dass sie Ihnen so am Herzen liegt.«
»Ich begreife nicht, warum alle glauben, dass ich etwas gegen sie habe. Immerhin hat sie viele Stärken. Nur im Moment steckt sie ernstlich in Schwierigkeiten. Seit einigen Stunden habe ich weder von ihr noch von Ms. Vitt etwas gehört.«
»Cassiopeia ist da?«
»Sie ist bei Stephanie. Ihr Freund Henrik Thorvaldsen hat sie geschickt.«
Green hatte recht. Es war wirklich einiges passiert. »Außerdem habe ich ein Problem mit meiner Exfrau. Anscheinend haben die Israelis ihre Spur mit einem Ortungsgerät verfolgt.«
»Das ist uns bekannt. Ein Mann, mit dem sie in Atlanta eine Beziehung begonnen hatte, war ein fanatischer Unterstützer Israels. Der Mossad hat ihn gebeten, Pam ein paar Sachen zu schenken. Eine Uhr, ein Medaillon und einen kostbaren Ring. All diese Gegenstände waren mit einem Funksender ausgestattet. Vermutlich gingen die Israelis davon aus, dass sie eins dieser Objekte zum richtigen Zeitpunkt bei sich tragen würde.«
»Also wussten die Israelis von der bevorstehenden Entführung meines Sohnes und haben schon einmal ihre Vorbereitungen getroffen, um die Situation dann optimal nutzen zu können.«
»Davon können wir ausgehen. Ist die Alexandria-Connection noch intakt?«
»Ich wusste gar nicht, dass Sie darüber informiert sind.«
»Ich weiß Bescheid.«
»Die Israelis haben sich gestern abschließend damit befasst, und vor ein paar Stunden hätten sie uns auch noch fast erledigt.« Doch jetzt musste Malone wirklich nachdenken. »Ich muss Schluss machen. Haben Sie eine Nummer, unter der ich Sie direkt erreichen kann?« Green gab ihm eine Nummer. »Geben Sie mir ein bisschen Zeit. Ich melde mich gleich wieder bei Ihnen.«
»Cotton«, sagte Green. »Dieser Anwalt, mit dem Ihre Frau eine Beziehung begonnen hatte, ist tot. Er wurde vor ein paar Tagen erschossen. Der Mossad hat alle Spuren verwischt.«
Malone verstand, was Green sagen wollte.
»Ich würde gut auf sie aufpassen«, sagte Green. »Sie könnte etwas durchsickern lassen.«
»Oder Schlimmeres.«
»Wie auch immer, sie ist ein Problem.«
Er legte auf. Pam sah ihn an. »Dein Lover ist tot. Die Israelis haben sich seiner angenommen. Er hat mit ihnen zusammengearbeitet.«
Pam sah ihn geschockt an, doch Malone hatte kein Mitleid. Schließlich hatte dieser Mann mit dazu beigetragen, dass Gary in Gefahr geraten war. »So geht es
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