Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
mahnte Sabre sich zur Geduld.
    Er hätte das Rätsel niemals allein lösen können und schon gar nicht in dieser Geschwindigkeit. Mittlerweile machte der Blaue Stuhl sich bestimmt schon Gedanken über seinen Aufenthaltsort. Immerhin tagte die Versammlung, was ihn hoffentlich bis morgen ablenken würde. Aber Sabre wusste, wie ungeduldig Hermann darauf wartete zu hören, ob er auf der richtigen Spur war. Außerdem kannte er auch die anderen Pläne des alten Mannes, und er wusste, welch entscheidenden Anteil er selbst an deren Gelingen haben sollte. Für die Verhandlungen mit Bin Laden waren drei Boten eingesetzt worden. Er hatte sie alle drei aufgesucht und zwei von ihnen getötet. Den Dritten aber hatte er erst einmal leben lassen.
    Diesen Mann und die Bibliothek würde er als Druckmittel bei den Verhandlungen einsetzen.
    Vorausgesetzt, dass es hier überhaupt etwas zu finden gab.
    Andernfalls würde er Malone und dessen Exfrau töten und hoffen, dass er selbst sich mit ein paar Lügen aus der Affäre ziehen konnte.

    Malone sah sich eine Seite des baufälligen Gebäudes an. In zwei Metern Höhe lag eine der leeren Fensterhöhlen. Er ging um das Gebäude herum und stellte fest, dass die andere Öffnung ungefähr auf gleicher Höhe lag.
    Als er wieder bei McCollum und Pam war, sagte er: »Ich glaube, ich habe es herausgefunden. Das Gebäude und seine beiden Öffnungen sind quadratisch.«
    »Benutze Quadrat und Kompass« , sagte Pam.
    Er zeigte nach oben. »Diese beiden Öffnungen sind der Schlüssel.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte McCollum. »Es wird ein bisschen schwierig werden, da hochzukommen.«
    »Eigentlich nicht. Sehen Sie sich um.« Geröll und kleinere Felsbrocken lagen auf dem Sand herum. »Fällt ihnen an diesen Steinen irgendetwas auf?«
    Pam trat zu einem der Felsblöcke und hockte sich davor. Malone beobachtete, wie sie die Oberfläche des Steins streichelte. »Das sind Würfel. Jede Seite misst wohl gut dreißig Zentimeter.«
    »Das würde ich auch sagen. Und jetzt das Rätsel. Füge die vierzehn Steine wieder zusammen, und arbeite dann mit Quadrat und Kompass, um den Weg zu finden. Vierzehn von diesen Steinkuben liegen hier herum.«
    Pam stand auf. »Offensichtlich braucht man für diese Aufgabe einiges an Körperkraft. Mit diesen Steinen wird nicht jeder fertig. Vermutlich soll man damit eine Art Treppe zum Fenster bauen?«
    Malone legte seinen Rucksack ab.
    McCollum, der seinem Beispiel folgte, sagte: »Das werden wir gleich herausfinden.«
    Zwanzig Minuten später hatten sie die vierzehn Steinwürfel zu einer Art stufenförmiger Pyramide aufgeschichtet. Deren Sockel bestand aus sechs Steinen, ihre erste Stufe aus fünf und ihre oberste Stufe aus drei Würfeln. Gegebenenfalls könnten sie einen der drei obersten Würfel noch einmal auf die beiden anderen schichten, doch Malone erschien der Stapel auch so schon mehr als hoch genug.
    Er ging die Stufen hinauf und stellte sich auf die flache Spitze.
    McCollum und Pam passten auf, dass der Stufenturm dabei nicht ins Wanken geriet.
    Malone spähte durch die quadratische Öffnung in der halb verfallenen Wand. Durch die gegenüberliegende Öffnung sechs Meter weiter sah er die Berge in einer halben Meile Entfernung. Spüre am Mittag die Gegenwart des roten Lichts, und sieh die endlosen Windungen der zornroten Schlange.
    Das längliche Gebäude mit dem halb verfallenen Dach war gezielt in Ost-Westrichtung aufgestellt worden.
    Dies hier war keine Wohnung. Nein. Wie das Rosenfenster in Belém, das ebenfalls von Osten nach Westen ausgerichtet war, war es als Kompass gedacht.
    Arbeite mit Quadrat und Kompass, um den Weg zu finden.
    Er sah auf die Uhr.
    In einer Stunde würde er genau das tun.

70
Maryland
07.30 Uhr

    Stephanie fuhr den SUV, den Präsident Daniels ihnen gestellt hatte. Er hatte sie außerdem mit zwei Geheimdienstrevolvern und Zusatzmunition ausgestattet. Stephanie wusste nicht recht, was ihnen bevorstand, aber offensichtlich wollte Daniels, dass sie auf alles vorbereitet waren.
    »Dir ist klar, dass dieser Wagen hier wahrscheinlich elektronisch überwacht wird«, sagte Cassiopeia.
    »Wir müssen das Beste hoffen.«
    »Und dir ist vermutlich auch klar, dass diese ganze Sache völlig verrückt ist. Wir haben keine Ahnung, wem wir trauen können, und das schließt auch den Präsidenten der Vereinigten Staaten mit ein.«
    »Du hast recht. Wir sind die Bauern auf dem Schachbrett. Aber wenn ein Bauer an der richtigen Stelle steht, kann auch er den

Weitere Kostenlose Bücher