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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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König matt setzen.«
    »Stephanie, wir sind hier die Köder.«
    In dem Punkt stimmte sie mit Cassiopeia überein, doch sie schwieg.
    Sie fuhren durch eine kleine Stadt, die etwa dreißig Meilen nördlich von Washington lag und zu den unzähligen Schlafstädten im Umkreis der Hauptstadt gehörte. Sie folgten der Wegbeschreibung, die sie erhalten hatten, bis Stephanie die Aufschrift auf der Glasfront des Restaurants entdeckte, das gemütlich unter einem Schutzdach belaubter Bäume lag.
    Aunt B’s.
    Eins von Larry Daleys Lieblingslokalen.
    Stephanie stellte den Wagen ab. Als sie in das Restaurant traten, wurden sie vom würzigen Duft von Apple-Bacon und Bratkartoffeln empfangen. Hungrige Gäste machten sich über ein dampfendes Büfett her. Sie gingen an der Kassiererin vorbei und entdeckten Daley, der allein an einem Tisch saß.
    »Holen Sie sich doch was zu essen«, sagte er. »Ich lade Sie ein.« Vor ihm stand ein Teller mit Eiern, Hafergrütze und einem gebratenen Schweinekotelett.
    Wie verabredet setzte Cassiopeia sich an einen anderen Tisch, um von dort aus das Lokal im Auge zu behalten. Stephanie ließ sich bei Daley nieder. »Nein, danke.« Neben dem Büfett entdeckte sie ein buntes Schild mit zwei fetten, rosigen Schweinen und dem Spruch: SETZEN SIE BEI AUNT B’S WIEDER SPECK AN. Sie zeigte darauf. »Deswegen essen Sie hier? Weil Sie Speck ansetzen wollen?«
    »Mir gefällt es hier. Es erinnert mich an die Küche meiner Mutter. Ich weiß, dass Sie es kaum glauben können, aber auch ich bin tatsächlich ein Wesen mit menschlichen Zügen.«
    »Warum leiten Sie nicht das Billet? Schließlich sind Sie dort doch jetzt Chef.«
    »Darum kümmert sich schon jemand. Wir haben ein dringlicheres Problem.«
    »Zum Beispiel, wie Sie Ihren Arsch retten können.«
    Er zerteilte sein Kotelett. »Das schmeckt wirklich klasse. Sie sollten auch etwas essen. Sie könnten ein bisschen Speck auf den Rippen vertragen, Stephanie.«
    »Wie nett, dass Ihnen aufgefallen ist, wie schlank ich bin. Wo ist denn Ihre Freundin?«
    »Keine Ahnung. Vermutlich hat sie mit mir geschlafen, um zu sehen, ob sie etwas herauskriegen konnte. Konnte sie aber nicht, denn ich hatte dasselbe im Sinn. Anders als Sie glauben, bin ich nämlich kein Volltrottel.«
    Auf Daniels Vorschlag hin hatte sie Daley vor zwei Stunden angerufen und um das Treffen gebeten. Er war sofort einverstanden gewesen. Was Stephanie Sorgen bereitete, war die Frage, warum Daniels die Zusammenkunft im Museum abgebrochen hatte, wenn er wirklich wollte, dass sie mit Daley sprach. Doch sie setzte dieses Paradoxon einfach auf die ständig wachsende Liste der Ungereimtheiten hinzu, die ihr in dieser Geschichte zu schaffen machten. »Wir haben unser Gespräch noch nicht beendet.«
    »Es wird Zeit, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen, Stephanie. Behalten Sie das Material, das Sie gegen mich in der Hand haben. Benutzen Sie es. Mir ist es egal. Wenn ich untergehe, ist der Präsident mit mir verloren. Ehrlich gesagt wollte ich sogar, dass Sie das Material finden.«
    Das kam ihr doch ziemlich absurd vor.
    »Ich wusste, dass Sie hinter mir her waren. Mir war klar, dass Sie diese Hure auf mich angesetzt hatten. So leicht lasse ich mich auch wieder nicht hereinlegen. Meinen Sie etwa, vorher hätte noch nie eine Frau bei mir versucht, auf diese Weise an Informationen heranzukommen? Ich wusste, dass Sie in meinen Angelegenheiten herumschnüffelten. Also habe ich es Ihnen leicht gemacht, etwas zu finden. Aber Sie haben sich Zeit gelassen.«
    »Das war ein netter Versuch, Larry. Aber so kommen Sie bei mir nicht weiter.«
    Er stocherte in der Mischung aus Ei und Hafergrütze herum. »Ich weiß, dass Sie kein Wort von dem glauben werden, was ich Ihnen jetzt sage. Aber könnten Sie zur Abwechslung vielleicht einmal vergessen, dass Sie mich nicht ausstehen können, und mir einfach nur zuhören?«
    Genau deswegen war sie gekommen.
    »Ich habe ein bisschen herumgeschnüffelt. In der Scheiße gewühlt. Ziemlich komische Dinge entdeckt. Ich gehöre nicht zum inneren Kreis der Machtelite, bin aber doch dicht genug daran, um mal den einen oder anderen in Unterhosen zu erwischen. Als ich herausfand, dass Sie mich auf dem Kieker haben, war mir klar, dass Sie irgendwann gegen mich vorgehen würden, und ich wollte etwas haben, womit ich mich freikaufen konnte.«
    »Warum haben Sie mich nicht einfach um Hilfe gebeten?«
    »Jetzt bleiben Sie mal auf dem Teppich. Sie kriegen doch schon zu viel, wenn Sie nur im selben

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