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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Kopenhagen nach England geflogen. Pam stieg hier auf dem Rückweg nach Georgia um, während Malone weiter nach London flog. Gary hatten sie bei Thorvaldsen zurückgelassen. Malones Sohn kannte den Dänen aus den beiden Sommerferien, die er in Dänemark verbracht hatte. Bis er wusste, was genau Sache war, hielt Malone Christiangade für den sichersten Aufenthaltsort für Gary. Thorvaldsen hatte extra noch ein paar private Sicherheitsleute eingestellt, die sein Grundstück bewachten. Die Entscheidung, Gary in Dänemark zu lassen, hatte Pam zuerst überhaupt nicht gefallen. Doch nachdem, was in Atlanta vorgefallen war, hatte sie schließlich eingesehen, dass es vielleicht besser war, Gary bei Thorvaldsen zu lassen. Sie allerdings musste wieder zu ihrer Arbeit zurück. Nach Garys Verschwinden war sie unvermittelt abgereist, ohne ihren Arbeitgeber zu informieren. Es gefiel ihr nicht, Gary zurückzulassen, aber sie sah auch, dass Malone ihn besser beschützen konnte, als ihr das möglich wäre.
    »Hoffentlich habe ich meinen Job noch«, sagt sie.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass die Überstunden, die du über all die Jahre geleistet hast, ausreichen, um dir die Vergebung deines Chefs zu sichern. Wirst du ihnen sagen, was passiert ist?«
    »Das muss ich wohl.«
    »Tu das nur. Sag ihnen so viel, wie nötig ist.«
    »Warum gehst du dieser Sache weiter nach?«, fragte sie. »Wieso belässt du es nicht einfach dabei?«
    Malone hatte den Eindruck, dass sie nicht mehr so niedergeschlagen war, seit sie geschlafen hatte. Sie hatte sich mehrmals für ihr Verhalten am Vortag entschuldigt, und er hatte abgewinkt. Eigentlich hatte er überhaupt nicht mit ihr reden wollen, und weil sie den Flug in letzter Minute gebucht hatten, hatten sie getrennte Plätze erhalten. Zum Glück. Es gab immer noch einiges wegen Gary zu klären. Unangenehme Dinge. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
    »Nur so kann ich dafür sorgen, dass diese Geschichte sich nicht wiederholt«, erklärte er. »Sobald ich nicht mehr der Einzige bin, der über die Connection Bescheid weiß, bin ich für niemanden mehr von Interesse. Und du und Gary übrigens auch nicht.«
    »Was hast du vor?«, fragte Pam.
    Das wusste er wirklich nicht, deshalb sagte er nur: »Das werde ich mir vor Ort überlegen.«
    Sie schoben sich durch die Menschenmenge zum Terminal, und ihr nachdenkliches Schweigen war ein unverkennbares Zeichen dafür, dass es besser war, wenn sie jetzt auseinandergingen. Sein siebter Sinn, den er den zwölf Dienstjahren beim Justizministerium zu verdanken hatte, war wieder erwacht, und im Flugzeug war ihm etwas aufgefallen. Oder besser gesagt: jemand. Ein Mann, der auf der anderen Seite des Ganges drei Reihen vor ihnen gesessen hatte. Er war braun gebrannt, lang und dünn wie eine Bohnenstange, und er hatte einen Stoppelbart. Der Mann war in Kopenhagen eingestiegen, und irgendetwas an ihm hatte Malones Aufmerksamkeit erregt. Während des Flugs hatte es keinerlei Problem gegeben, doch jetzt befand der Mann sich hinter ihnen, obwohl er vor ihnen aus dem Flugzeug gestiegen war.
    Und das war ein schlechtes Zeichen.
    »Du hast diesen Mann gestern ohne eine Spur von Reue erschossen«, sagte Pam. »Das macht mir Angst, Cotton.«
    »Garys Leben war gefährdet.«
    »Hast du diese Art Dinge früher bei deiner Arbeit getan?«
    »Ständig.«
    »Mir reichen schon die Morde, die ich jetzt gesehen habe.«
    Ihm auch.
    Sie gingen weiter. Er spürte, dass sie nachdachte. Er hatte immer gemerkt, wenn ihre Gedanken im Aufruhr waren.
    »Bei allem, was gestern los war, wollte ich nichts davon sagen, aber es gibt einen neuen Mann in meinem Leben.«
    Er freute sich, fragte sich aber, warum sie es ihm erzählte. »Es ist lange her, dass einer von uns sich für das Leben des anderen interessiert hat.«
    »Ich weiß. Aber dieser Mann ist wirklich etwas Besonderes.« Sie hob den Arm und zeigte ihm ihr Handgelenk. »Er hat mir diese Uhr hier geschenkt.«
    Sie schien stolz darauf zu sein, und so tat er ihr den Gefallen und sah sich die Uhr an. »Eine TAG Heuer. Nicht schlecht.«
    »Finde ich auch. Ich war vollkommen von den Socken.«
    »Ist er gut zu dir?«
    Sie nickte. »Ich bin gern mit ihm zusammen.«
    Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.
    »Das sage ich nur, weil ich finde, dass es vielleicht Zeit wäre, Frieden zu schließen.«
    Sie betraten die überfüllte Abflughalle. Es war Zeit, sich zu trennen.
    »Hättest du etwas dagegen, wenn ich dich begleite?«,

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