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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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eine Zimmertür ins Schloss fiel, und Leute sich unterhielten. Malone war noch immer mit dem Eis beschäftigt, als zwei Männer, die sich eifrig miteinander unterhielten, an seiner Nische vorbeikamen. Als er sich zum Gehen wandte, erhaschte er einen Blick auf das Profil eines der Männer. Er war lang und schlaksig, und er hatte eine sonnenverbrannte Haut. Malone erkannte ihn sofort.
    Bohnenstange! Der Mann vom Flughafen Heathrow.
    Und zwar hier, ein Stockwerk unter Pams und seinem Hotelzimmer.
    Malone zog sich in die Nische zurück, spähte um die Ecke und beobachtete, wie die Männer den Lift betraten.
    Und nach oben fuhren.
    Dann rannte er los und stürmte die Treppe hinauf. Im selben Moment, als der Lift mit einem Klingeln ankam und die beiden Männer aus der Kabine traten, öffnete er die Treppenhaustür.
    Er schlüpfte hindurch und spähte vorsichtig den Korridor hinab. Einer der Männer bückte sich nach einem benutzten Tablett des Roomservice, hob es vom Boden auf und balancierte es auf einer Hand. Der andere zog einen Revolver mit kurzem Lauf. Sie gingen direkt auf das Zimmer zu, in dem Pam wartete.
    Malone verfluchte sich.
    Haddads Pistole lag im Zimmer auf einem Tisch. Er hatte sie nicht mitgenommen. Das war echt schlau von ihm gewesen. Jetzt musste er improvisieren.
    Die Männer blieben vor der Tür stehen. Der mit der Pistole klopfte und trat dann zur Seite. Der andere spielte den Zimmerkellner und hob die Hand mit dem Tablett noch höher.
    Noch einmal wurde geklopft.
    Vielleicht telefonierte Pam ja noch mit Gary? Das würde ihm den kleinen Aufschub verschaffen, den er brauchte.
    »Roomservice«, hörte er den einen Mann sagen.
    Anders als in amerikanischen Hotels, wo es fast überall Gucklöcher in den Türen gab, stellten diese in England eher eine Ausnahme dar. Auch an ihrer Zimmertür gab es kein Guckloch, und er konnte nur hoffen, dass Pam nicht so dumm war, die Tür zu öffnen.
    »Ich bringe das Essen, das Sie bestellt haben«, rief der Mann mit lauter Stimme.
    Schweigen.
    »Ein Herr hat die Bestellung aufgegeben.«
    Verdammt. Vielleicht glaubte sie jetzt wirklich, dass er das Essen bestellt hatte, während sie noch schlief. Er musste handeln. Er hielt sich schützend den Eiskübel vors Gesicht und stürmte durch den Korridor.
    »Er hat Essen für dieses Zimmer bestellt«, erklärte der Mann.
    Malone hörte, wie ein Türschloss entriegelt wurde. Als er an dem Kübel vor seinem Gesicht vorbeispähte, sah er, dass der Mann mit der Waffe ihn bemerkt hatte und die Waffe unter seiner Jacke verschwinden ließ. Malone nutzte diesen Moment der Wehrlosigkeit, schleuderte dem Typ den Eiskübel ins Gesicht und versetzte dann dem Tablettträger einen mächtigen Kinnhaken. Er spürte, wie Knochen brachen, dann fiel der Mann um. Das Tablett krachte auf den Boden, und Essensreste spritzten in alle Richtungen.
    Der Eiskübelmann hatte sich inzwischen vom ersten Schock erholt und hob seine Waffe, doch in diesem Moment versetzte Malone ihm zwei Schläge auf den Kopf und rammte ihm das Knie in die Brust.
    Der Angreifer brach zusammen und blieb reglos liegen.
    Die Zimmertür ging auf. Pam starrte ihn an.
    »Warum hast du die Tür aufgemacht?«, fragte er.
    »Ich dachte, du hättest etwas zu essen bestellt.«
    Er schnappte sich den Revolver und steckte ihn unter seinen Gürtel. »Ohne dir etwas davon zu sagen?« Rasch durchsuchte er die beiden Männer, fand aber keinen Hinweis auf ihre Identität.
    »Wer ist das?«, fragte Pam.
    »Das ist der Typ, der dir im Flughafen gefolgt ist.«
    Er packte Bohnenstange bei den Armen und zerrte ihn ins Zimmer. Dann packte er den anderen Mann bei den Beinen und schleppte ihn ebenfalls hinein. »Du lernst es einfach nicht, Pam«, sagte er. Er schloss die Tür mit einem Tritt.
    »Ich hatte Hunger.«
    »Wie geht es Gary?«
    »Es geht ihm gut. Aber ich konnte nur kurz mit ihm reden.«
    Einer der Männer stöhnte. Bald würden sie wieder zu sich kommen. Malone nahm die Aktentasche und Haddads Pistole. »Los, gehen wir.«
    »Wir gehen?«
    »Möchtest du gerne noch hier sein, wenn sie aufwachen?«
    Er sah, dass diese Vorstellung ihr nicht besonders gefiel.
    »Immerhin hast du eine Waffe«, meinte sie.
    »Die ich aber nicht einsetzen möchte. Wir sind hier nicht im Wilden Westen, sondern in einem Hotel, zusammen mit vielen anderen Leuten. Darum sollten wir so klug sein, einfach zu gehen. Schließlich gibt es in der Stadt noch genug andere Hotels.«
    Sie griff nach dem Schultertuch und legte

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