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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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es sich behutsam über. Dann verließen sie den Raum und nahmen den Lift nach unten. Sie verließen das Hotel und traten in die kalte Nacht hinaus. Malone sah sich aufmerksam um und kam zu dem Schluss, dass kaum festzustellen war, ob jemand ihnen folgte. Dafür war hier einfach zu viel los. Die nächste U-Bahnstation lag zwei Kreuzungen weiter. Malone marschierte los, fest entschlossen, auf mögliche Verfolger zu achten.
    Tausend Fragen schwirrten in seinem Kopf herum.
    Wie hatte der Typ vom Flughafen Heathrow sie finden können? Doch noch mehr beunruhigte ihn, dass der Typ irgendwoher gewusst hatte, dass Malone nicht im Zimmer war.
    Ein Herr hat die Bestellung aufgegeben.
    Er sah Pam von der Seite an. »Hast du dem Typ durch die Tür hindurch gesagt, dass du nichts bestellt hattest?«
    Sie nickte. »Und darauf hat er dann gesagt, bestellt hättest du. «
    Doch das stimmte nicht ganz. Der Mann hatte gesagt, ein Herr hätte die Bestellung aufgegeben.
    Aber trotzdem, hatte der Typ einfach nur gut geraten?
    Ganz sicher nicht.

32
Washington DC
21.00 Uhr

    Stephanie führte Cassiopeia durch das ruhige Wohnviertel. In den letzten Stunden hatten sie sich in der Vorstadt versteckt. Vom Münztelefon einer gediegenen Restaurantkette aus hatte sie in der Zentrale des Magellan-Billets angerufen und erfahren, dass Malone sich bisher nicht gemeldet hatte. Dafür hatte das Weiße Haus sich gemeldet. Larry Daleys Büro hatte dreimal versucht, sie zu erreichen. Sie bat ihre Leute, Daley ausrichten zu lassen, dass sie ihn so bald wie möglich zurückrufen würde. Ihr war klar, dass er sich darüber ärgern würde. Aber er sollte sich ruhig den Kopf darüber zerbrechen, ob er sie als Nächstes breit lächelnd live auf CNN sehen würde.
    Diese Befürchtung sollte vorerst ausreichen, um ihr den Stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberater vom Hals zu halten. Mit Heather Dixon und den Israelis sah die Sache allerdings anders aus.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Cassiopeia.
    »Es gibt da ein Problem, mit dem wir uns befassen müssen.«
    In den von Bäumen gesäumten Straßen des Viertels gab es zahlreiche in neobarockem Stil gebaute Häuser. Stephanie wusste, dass die wohlhabenden Fabrikbesitzer, die sich Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hier niedergelassen hatten, diesen Baustil geschätzt hatten. Reihenhäuser im Kolonialstil und die gepflasterten Gehwege ließen das Viertel nur noch wohlhabender wirken.
    »Ich bin keine Ihrer Agentinnen«, erklärte Cassiopeia. »Ich wüsste ganz gerne, worauf ich mich da einlasse.«
    »Sie können jederzeit gehen.«
    »Das war ein netter Versuch. Aber so schnell werden Sie mich nicht los.«
    »Dann sparen Sie sich die Fragen. Löchern sie Thorvaldsen auch immer so?«
    »Warum mögen Sie ihn eigentlich nicht? In Frankreich sind Sie ihm ständig an die Kehle gegangen.«
    »Versetzen Sie sich doch einmal in meine Lage, Cassiopeia. Cotton steckt tief in der Klemme. Meine eigenen Leute wollen mich umbringen. Sowohl die Israelis als auch die Saudis sind hinter mir her. Halten Sie es da für klug, dass ich Sympathien verschenke?«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    Da hatte sie recht. Aber sie konnte die Wahrheit nicht aussprechen. Dass Thorvaldsen durch die Verbindung mit ihrem verstorbenen Mann zu viel über ihre Stärken und Schwächen wusste, so dass sie sich in seiner Nähe verletzlich fühlte.
    »Sagen wir einfach, dass er und ich uns schon viel zu gut kennen.«
    »Henrik macht sich Sorgen um Sie. Deshalb hat er mich gebeten hierherzukommen. Er hat gespürt, dass es Probleme geben würde.«
    »Und das weiß ich zu schätzen. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich ihn jetzt sympathisch finden muss.«
    Sie entdeckte das Haus. Es war eins der vielen Backsteingebäude mit symmetrischer Front, einem säulengestützten Vordach und einem Mansardendach. Nur im Erdgeschoss brannte Licht. Stephanie vergewisserte sich, dass niemand auf der Straße war, dann sagte sie: »Folgen Sie mir.«

    Alfred Hermann schlief nur wenig. Er hatte sich schon vor langer Zeit dahingehend konditioniert, mit weniger als drei Stunden Ruhe auszukommen.
    Er war zu jung gewesen, um den Zweiten Weltkrieg als Soldat zu erleben, doch er hatte lebhafte Kindheitserinnerungen an Naziparaden in den Straßen Wiens. In den folgenden Jahrzehnten hatte er die sowjetische Besatzungsmacht aktiv bekämpft und deren Marionettenregierung in Österreich offen die Stirn geboten. Hermanns Vermögen, das noch aus der Habsburgerzeit

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