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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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unter den günstigsten Konjunkturbedingungen begrenzt, und schon ein winziger Vorfall konnte die ganze Region in einen Hexenkessel verwandeln. Täglich kam es zu neuen Spannungen, die sich jederzeit zur Katastrophe ausweiten konnten. Daher strebte der Politische Ausschuss vor allem mehr Stabilität im Nahen Osten an. Die traditionellen Methoden wie Bestechung und Erpressung griffen nicht in einer Gegend, in der sich regelmäßig Selbstmordattentäter in die Luft jagten. Die Männer, die in Ländern wie Jordanien, Syrien, Kuwait, Ägypten oder Arabien an den Schalthebeln der Macht saßen, waren viel zu reich, viel zu gut abgeschirmt und viel zu fanatisch, um dafür empfänglich zu sein. Deswegen war der Orden zu dem Schluss gekommen, dass man sich eine neue Art von Währung verschaffen musste – und Hermann war überzeugt, dass er diese bald in seinen Händen halten würde.
    »Wissen ist weitaus mächtiger als Waffengewalt«, sagte er.
    »Alles hängt davon ab, um welche Art von Wissen es sich handelt«, entgegnete ein Ausschussmitglied.
    Hermann nickte. »Unser Erfolg wird davon abhängen, ob es uns gelingt, die Informationen, die wir uns verschaffen, zum richtigen Zeitpunkt und zu einem guten Preis an die richtigen Leute zu verkaufen.«
    »Ich kenne dich, Alfred«, sagte ein älterer Mann. »Du hast die Sache mit Sicherheit von A bis Z durchgeplant.«
    Hermann lächelte. »Endlich tut sich was. Auch die Amerikaner zeigen jetzt Interesse, und das eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten.«
    »Aber was wollen die Amerikaner?«, fragte Margarete ungeduldig.
    Ihre Frage verärgerte ihn. Sie musste lernen, nicht so offen zu zeigen, was sie nicht wusste. »Anscheinend gibt es auch in den amerikanischen Regierungskreisen Kräfte, die Israel mal einen Dämpfer versetzen wollen. Sie versprechen sich davon Vorteile für die amerikanische Außenpolitik.«
    »Aber wie sollte das alles möglich sein?«, fragte einer der Versammelten. »Seit Tausenden von Jahren kämpfen Araber mit Arabern und Araber mit Juden. Was kann denn da noch so bedrohlich für sie sein?«
    Hermann hatte sich selbst und dem Orden ein hohes Ziel gesteckt, doch eine Stimme in seinem Inneren sagte ihm, dass seine Mühen nun bald belohnt werden würden. Daher starrte er die vor ihm sitzenden Männer und Frauen herausfordernd an und erklärte: »Die Antwort auf diese Frage werde ich wahrscheinlich noch im Lauf dieses Wochenendes erfahren.«

39
Washington DC
03.30 Uhr

    Stephanie saß erschöpft im Sessel, und Brent Green lümmelte sich auf dem Sofa, wie sie ihn nie zuvor erlebt hatte. Cassiopeia lag ein Stockwerk höher und schlief. Immerhin war dann morgen früh eine von ihnen ausgeruht. Stephanie wusste schon, dass sie nicht fit sein würde. Es kam ihr so vor, als wäre es nicht achtundvierzig Stunden, sondern achtundvierzig Tage her, seit sie das letzte Mal hier gewesen war, skeptisch gegenüber Green und allem, was er zu sagen hatte, und wütend auf sich selbst, weil sie Malones Sohn in Gefahr gebracht hatte. Obwohl Gary nun in Sicherheit war, hatte Stephanie immer noch Zweifel an Brent Green, und sie fragte sich, ob stimmte, was er einige Stunden zuvor behauptet hatte.
    Der wichtigste Informationskanal, den die Israelis derzeit haben, ist Pam Malone.
    Stephanie hielt eine Dosenlimonade in der Hand, die sie in Greens Kühlschrank gefunden hatte. Dr. Pepper Light. »Trinken Sie dieses Zeug eigentlich öfter?«
    Er nickte. »Schmeckt genau wie das Original, obwohl kein Zucker drin ist. Das finde ich gut.«
    Sie lächelte. »Sie sind ein seltsamer Typ, Brent.«
    »Ich bin einfach nur ein Mann, der sein Privatleben schätzt und seine Vorlieben für sich behält.«
    Sie war innerlich ausgelaugt und kämpfte gegen die Angst an, die sie ständig von Green abzulenken drohte. Sie hatten absichtlich alle Lichter ausgeschaltet, um potenzielle Beobachter glauben zu lassen, dass Brent zu Bett gegangen sei.
    »Denken Sie an Malone?«, fragte Green in die Dunkelheit.
    »Er steckt wirklich in Schwierigkeiten.«
    »Sie können nichts weiter tun, bis er sich meldet.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich muss etwas tun.«
    »Sie haben einen Agenten in London. Wie groß ist die Chance, dass er Cotton finden könnte?«
    Sie war minimal. London war riesig, und sie wusste nicht einmal sicher, ob Malone wirklich dort war. Er konnte inzwischen weiß Gott wo in England sein. Stephanie, die einsah, dass es nichts brachte, weiter über die Gefahr nachzugrübeln, in der Malone

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