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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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sich befand, fragte: »Wie lange wissen Sie das mit Pam schon?«
    »Noch nicht lange.«
    Es missfiel ihr, dass man ihr diese Information vorenthalten hatte, und sie beschloss, ihrerseits eine Information preiszugeben, um im Gegenzug von Brent mehr zu erfahren. »Es spielt noch jemand anderes in diesem Spiel mit.«
    »Ich höre.« Greens Tonfall verriet seine Neugier. Endlich wusste sie einmal etwas, was er noch nicht wusste.
    Sie berichtete ihm, was sie von Thorvaldsen über den Orden vom Goldenen Vlies erfahren hatte.
    »Das hat Henrik mir gegenüber mit keinem Wort erwähnt.«
    »Ach, da bin ich aber überrascht.« Sie trank noch einen Schluck Limonade. »Henrik erzählt einem nie mehr, als man seiner Meinung nach wissen sollte.«
    »Hat dieser Orden Malones Sohn entführt?«
    »Ich halte das für ziemlich wahrscheinlich.«
    »Das erklärt einiges«, bemerkte Green. »Die Israelis waren während dieser ganzen Operation ungewöhnlich vorsichtig. Wir haben den Köder ausgelegt und gehofft, dass ihr Kontaktmann ihn schlucken würde. Insgeheim stellen die israelischen Diplomaten schon seit Jahren Nachforschungen über George Haddad an. Sie waren keineswegs überzeugt davon, dass er gestorben ist, und haben in den Trümmern des zerbombten Cafés nach seiner Leiche gesucht. Doch die Bombe hatte ganze Arbeit geleistet. Erstaunlicherweise haben die Israelis sich auch vollkommen bedeckt gehalten, als wir den Zugriff auf die Datei mit der Alexandria-Connection ermöglicht haben.«
    »Sagen Sie mir etwas, was ich noch nicht weiß.«
    »Als Malones Sohn entführt wurde, waren wir überrumpelt. Deshalb habe ich unser Treffen ein wenig hinausgezögert, als Sie mich mit dieser Nachricht überfielen.«
    »Und ich dachte, Sie mögen mich nicht.«
    »Es ist wirklich nicht einfach, sich an Sie zu gewöhnen, aber ich habe gelernt, mich anzupassen.«
    Sie lächelte.
    Green streckte die Hand nach einem Glasschälchen mit gesalzenen Erdnüssen aus, das auf dem Couchtisch stand. Stephanie, die ebenfalls hungrig war, griff auch zu.
    »Wir wissen, dass nicht Israel Gary Malones Entführung veranlasst hat«, sagte Green. »Und wir waren neugierig, warum die Israelis auf diesen Vorfall so gelassen reagiert haben.« Er hielt inne. »Und dann, nach Ihrem Anruf, erhielt ich die Information über Pam Malone.«
    Stephanie hörte zu.
    »Malones Exfrau hat seit etwa drei Monaten eine neue Beziehung. Der Mann ist ein erfolgreicher Anwalt und Seniorpartner einer Kanzlei in Atlanta, aber außerdem ist er ein Jude, der sich mit aller Kraft für Israel einsetzt. Die Behörde für innere Sicherheit ist der Meinung, dass er eine der militanteren Fraktionen der israelischen Regierung mitfinanziert.«
    Sie wusste, dass Geld aus Amerika schon seit Ewigkeiten ein wichtiger Faktor der israelischen Politik war. »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie sich mit diesen Dingen befassen.«
    »Ich kann nur wiederholen, Stephanie, dass es einiges gibt, was Sie nicht wissen. Ich habe ein öffentliches Image, das ist unumgänglich. Aber als ich mein Amt annahm, hatte ich nie vor, in die Welt hineinzuposaunen, was ich vorhabe. Ich bin der oberste Gesetzeshüter dieses Landes und tue meine Arbeit.«
    Ihr fiel auf, dass er bisher noch keine Erdnüsse gegessen hatte. Stattdessen hatte er sie auf die geöffnete Rechte gelegt und sortierte sie mit der Linken.
    »Was machen Sie da?«, fragte Stephanie.
    »Ich suche die halben Nüsse heraus.«
    »Warum?«
    »Weil die salziger sind.«
    »Wie bitte?«
    »Bei ganzen Erdnüssen ist in der Mitte kein Salz. Aber wenn die gespaltene Nuss gesalzen wird, bekommt man doppelt so viel Salz.«
    »Das soll wohl ein Scherz sein?«
    Er nahm eine Nuss und warf sie sich in den Mund.
    »Warum soll denn an einer halben Erdnuss mehr Salz sein als an einer ganzen?«
    »Hören Sie mir nicht zu?«, fragte er belustigt. »An zwei gesalzenen Hälften ist zusammen mehr Salz als an einer ganzen Nuss.« Er warf sich noch eine Erdnuss in den Mund.
    Sie wusste nicht recht, ob er sie auf den Arm nahm, doch er suchte weiter nach Hälften. »Und was machen Sie mit den ganz gebliebenen Nüssen?«
    »Die hebe ich bis zum Schluss auf und esse sie, wenn keine andern mehr da sind. Aber ich handele gerne mit Ihnen und biete eine ganze für eine halbe Nuss.«
    Sie mochte diesen Brent Green. Er hatte etwas Verspieltes. Einen trockenen Humor. Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, ihn zu beschützen. »Sie mögen diese arroganten Idioten im Weißen Haus doch genauso wenig wie

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