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Patricia - Der Kuss des Vampirs

Patricia - Der Kuss des Vampirs

Titel: Patricia - Der Kuss des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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daran, dass Churtham über jedes Mittel verfügt, Sie sich gefügig zu machen.«
    Nachdem Pentwell mit einem sehr bewegten Gesichtsausdruck und einem langen Blick in ihre Augen Abschied genommen hatte, lief Pat nervös im Zimmer hin und her. Es war nicht das erste Mal, dass sie den Eindruck gehabt hatte, hinter Pentwells Höflichkeit verberge sich etwas anderes, auch wenn sie diesen Gedanken immer schnell von sich geschoben hatte. Vielleicht lag es ja auch nur daran, dass er Churtham nicht mochte und sie ihm das insgeheim übel nahm.
    Bei Maximilian dagegen hatte sie niemals den Eindruck, er würde sein wahres Ich verstecken. Wenn er freundlich zu ihr war, dann glaubte sie es ihm mit jeder Faser ihres Herzens. Sie blieb, wie so oft, vor dem Bild stehen und betrachtete es. Seine Lippen waren viel schmaler als die von Pentwell und weitaus männlicher, auch wenn sie fast ständig von diesem etwas spöttischen und arroganten Lächeln umspielt waren. Und doch erschienen sie ihr so viel anziehender. Wenn er sie gehalten und versucht hätte sie zu küssen, hätte sie ihn gewiss nicht zurückgestoßen. Sie wurde bei diesem Gedanken ein bisschen rot und stieß ein sehnsuchtsvolles Seufzen aus.
    Churtham war ohne jeden Zweifel ein Vampir der keinen Schatten warf, in einem Sarg schlief und sich nicht spiegelte. Vermutlich hätte sie das Pentwell auf der Stelle sagen müssen, aber es war ihr unmöglich, Churtham zu hintergehen. Er hatte ihr auch nie etwas getan, sie nicht einmal bedroht. Nun gut, er hatte ein wenig an ihrem Finger gesaugt, aber dafür konnte sie Verständnis aufbringen. Welcher Vampir würde schon dem Anblick frischen, roten Blutes widerstehen können? Eine schier unmenschliche Selbstverleugnung wäre dies gewesen. Außerdem brauchte er Blut um zu leben. Sie holte tief Luft, als sie erkannte, dass sie tatsächlich nach einer Entschuldigung für Churtham suchte. »Maximilian«, flüsterte sie leise vor sich hin. Diese rätselhafte Anziehungskraft war plötzlich wieder da. Pentwell hatte sie davor gewarnt, aber sie konnte nicht glauben, dass Churtham tatsächlich auf eine Art Zauberei zurückgriff, um sie zu beeinflussen. Ihre Gefühle für ihn fühlten sich so echt an, kamen aus ihrem tiefsten Herzen, sodass es unmöglich war, sie für irgendeine Form von Hexerei zu halten.
    Sie war völlig in den Anblick des Bildes versunken, als sich die Tür öffnete und Lord Churtham hereinkam. Es war zum Glück bereits eine Stunde her, dass Pentwell das Haus verlassen hatte und ein zufälliges Zusammentreffen der beiden auf dem Weg zum Schloss war unwahrscheinlich. Wobei sie nicht wusste, um wen sie sich in diesem Fall mehr hätte sorgen müssen.
    »Schön, dass ich Sie heute noch hier antreffe, Miss Smith.« Er kam quer durch den Raum auf sie zu und trat dicht vor sie hin.
    Pat strahlte ihn an, voller Freude ihn zu sehen, aber dann erstarrte ihr Lächeln. Seltsamerweise fühlte sie heute in seiner Gegenwart ein gewisses Grauen. Er war so anders als sonst. Kälter, fremder. Und etwas an der Art, wie er sie lauernd betrachtete, gefiel ihr nicht. Sie konnte nur hoffen, dass er nicht hungrig heimgekommen war.
    Unauffällig trat sie einige Schritte weg, aber er ging ihr nach. Pat wich weiter zurück, bewegte sich langsam und mit steigendem Misstrauen um den Tisch herum. Was war nur los mit ihm? Und mit ihr? Weshalb verursachte ihr seine Nähe heute ein körperliches Missbehagen, während sie ihm sonst nicht nahe genug kommen konnte? Sie zuckte zusammen, als er plötzlich die Hand nach ihr ausstreckte.
    »Was wollen Sie denn von mir?« Wie immer, wenn sie aufgeregt war, hatte sie eiskalte Hände. Sie wich noch weiter zurück, als er nach ihr griff. »Lassen Sie mich!«
    »Nein, meine Süße«, sagte er mit einem ironischen Lächeln, »lassen wir lieber diese Spiele.« Er sprang blitzschnell vor, packte sie am Arm und zerrte sie an sich.
    »Spiele?«, fragte Pat panisch. Sie versuchte sich von ihm freizumachen und es gelang ihr, sich loszureißen.
    »So zier dich doch nicht so«, fuhr er sie ungeduldig an. »Ich bin es nicht gewöhnt, abgewiesen zu werden und du kannst noch froh sein, wenn ich dich so höflich bitte und mir nicht gleich nehme, was ich will.«
    »Wenn Sie mir zu nahe kommen, schreie ich um Hilfe!« Pat funkelte ihn hinter dem Lehnstuhl, wo sie sich in Sicherheit gebracht hatte, halb ängstlich, halb wütend an.
    »Was glaubst du wohl, wer dir hier zu Hilfe kommen wird?«, fragte er höhnisch. »Vielleicht der

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