Patricia - Der Kuss des Vampirs
was sehr selten geschah – so konnte sie es immer noch nicht fassen, dass aus der tugendhaften Miss Smith innerhalb einiger Wochen eine Frau geworden war die ihre Lieblingsbeschäftigung darin sah, mit ihrem Geliebten zu turteln und noch weitaus interessantere Dinge zu tun.
»Mein Vampirliebchen.« Er hauchte unzählige Küsse auf ihren Hals, einer zarter und doch heißer als der andere, bis Pats Haut wieder einmal zu prickeln begann, ganz so, als würden unter seinen Berührungen kleine Funken sprühen. Diese in der Zwischenzeit schon wohlbekannte Wärme durchflutete sie und sammelte sich in ihren intimsten Körperstellen, als er begann, unendlich zart und erotisch an ihrem Ohrläppchen zu knabbern.
Sie war soeben dabei, sich an seinem Halstuch zu vergreifen, als ein dezentes Klopfen ertönte. Früher war Simmons einfach hereingekommen, aber seit einer gewissen Zeit hatte er es sich angewöhnt, vorher zu klopfen und dann noch eine Anstandsminute zu warten, bevor er die Tür öffnete. Als er diesmal eintrat, blickte er starr zur Decke hinauf. »Es ist Besuch für Sie gekommen, Mylord.«
»Besuch?« Maximilian schien hinauszuhorchen, dann verfinsterte sich sein Gesicht. »Führen Sie die Dame bitte in den Salon, ich komme sofort.«
»Sehr wohl, Mylord.« Simmons schloss die Tür wieder sehr sorgfältig hinter sich und Maximilian erhob sich mit einem Seufzen, Pat mit sich hochziehend.
»Es tut mir Leid, mein süßes Vampirliebchen, aber ich fürchte, ich muss diese Dame empfangen.« Er brachte, während er sprach, seine Kleidung wieder in Ordnung, aber Pat konnte ihm deutlich ansehen, dass er es vorgezogen hätte, in einem noch weitaus derangierteren Zustand bei ihr zu bleiben.
»Was ist das denn für eine Dame?«
»Eine alte Freundin«, erwiderte er leichthin. Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange. »Es dauert bestimmt nicht lange, Pat. Dann machen wir da weiter, wo wir jetzt aufgehört haben. Warte hier schön brav auf mich.«
Pat lächelte ihm nach, machte sich jedoch, nachdem die Tür hinter ihm zugefallen war, ebenfalls besucherfähig. Irgendwie würde sie es schon schaffen, wenigstens einen Blick auf diese geheimnisvolle Dame zu werfen.
»Welch eine unerwartete Überraschung«, sagte Maximilian ohne sein Missvergnügen zu verbergen, als er in den Salon trat und sich Hagazussa gegenübersah. Dabei sah die schöne Hexe wieder geradezu umwerfend aus mit ihrem brandroten Haar, das sie in Locken hochgesteckt hatte, dem eleganten dunkelgrünen Reisekleid und den leuchtend grünen Augen, die eine Sinnlichkeit ausstrahlten, die einen weniger abgehärteten – und vor allem weniger verliebten - Mann als Maximilian vermutlich sofort zu ihren Füßen geworfen hätte, um ihre Gunst zu erflehen.
Ihr schöner Mund verzog sich zu einem strahlenden Lächeln, als sie mit ausgestreckten Händen auf ihn zuging, nein, schwebte . Pat dagegen schwebte niemals. Pat stapfte wohl eher. Er hatte, bis er Pat getroffen hatte, nicht einmal gewusst, wie überaus reizend er stapfende Frauen fand.
»Ach, Maximilian, mein Geliebter, ich konnte es einfach nicht mehr ohne dich aushalten und da ich ganz in der Nähe war…« Sie bemerkte, dass er die junge Frau betrachtete, die etwas abseits stand und ihn neugierig ansah. »Das ist Venetia, meine süße kleine Succubi«, gurrte sie. »Sie begleitet mich, damit mir auf der Reise nicht langweilig wird. Und kommen musste ich, nachdem ich dich so lange nicht mehr gesehen hatte. Aber ich glaube, ihr kennt euch ja schon.«
»Flüchtig.« Seine Augen glitten desinteressiert von Hagazussa Lieblingsspielzeug wieder zu ihr zurück.
»Nun ja…« Sie trat etwas näher und senkte die Stimme zu einem Flüstern: »Es ist auch so, dass ich Neuigkeiten für dich habe, die dich ganz gewiss interessieren werden.«
»Tatsächlich?« Er klang völlig unverbindlich, hatte die Hände am Rücken verschränkt und musterte Hagazussa gleichmütig.
Die Hexe zog sich die Handschuhe aus. »Du könntest ruhig etwas zuvorkommender sein und uns zum Beispiel etwas zu trinken anbieten.«
»Ah ja, natürlich. Verzeihung.« Maximilian klang zwar höflich, aber unbeeindruckt, als er an der Klingel zog und dem auf sein Läuten erscheinenden Simmons Anweisung gab, einige Erfrischungen zu servieren.
Hagazussa winkte ihrer Begleiterin zu. »Am besten, mein Kindchen, du lässt uns jetzt alleine. Sieh dich einfach ein bisschen im Schloss um, Lord Churtham und ich haben einiges zu
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