Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
können, die ihn durch klimatisierte Gänge über der Erde zu den öffentlichen Terminals des Verwaltungszentrums der Stadt brachte. Da er die letzten Wochen jedoch in der engen Umgebung innerhalb der Teacher verbracht hatte, nutzte er die Gelegenheit, unter dem klaren, freien, offenen Himmel dahinzuschreiten. Seine Sicht auf das Blau wurde nur hin und wieder von einem vorbeifliegenden privaten oder Frachtschiff unterbrochen. Weitaus höher hinterließen suborbitale Schiffe gelegentlich weiße Streifen in der oberen Atmosphäre von Gestalt – doch davon sah er weitaus weniger als auf den meisten anderen bewohnten Welten.
    Obwohl Tlossene eine der beiden größten Städte dieses Planeten war, wirkte sie doch irgendwie provinziell. Dieser Eindruck kam zweifellos daher, dass es kein Gebäude gab, das mehr als sechs Stockwerke gen Himmel ragte. Ein weiterer Grund war in dem Hang zur tlelianischen Architektur zu finden. Flinx hielt sich zwar nicht allein auf der Straße auf, doch die kaum vorhandenen menschlichen Fußgänger verstärkten nur noch sein Gefühl, sich auf einer Welt weit außerhalb des großen Stroms der Commonwealth-Wirtschaft und -Kommunikation zu befinden. Ein perfekter Ort für eine Organisation wie die verbotenen Meliorare, um hier ihren Geheimnissen nachzugehen, sinnierte Flinx. Eine Welt, auf der ein Besucher etwas Bedeutsames direkt ansehen und es dennoch nicht erkennen würde. Wie beispielsweise ein seit Langem gesuchtes Elternteil.
    Auf den Straßen der Stadt waren zwar nur wenige Mens chen zu sehen, doch dafür hielten sich hier weitaus mehr Tlel auf. Flinx bemerkte, dass nie mehr als vier von ihnen auf einem Haufen versammelt zu sein schienen, und er fragte sich, ob es irgendein Verbot gab, das sie davon abhielt, sich in größeren Gruppen zu treffen, oder ob sie einfach festgestellt hatten, dass dies die perfekte Zahl für eine Gruppe sei. Vielleicht fiel es ihnen schwer, die einzelnen elektrischen Felder auseinanderzuhalten, wenn sich mehr als vier Angehörige ihrer Art in ihrer unmittelbaren Nähe aufhielten. Zuweilen entdeckte er auch welche, die ins Gespräch mit den hier lebenden Menschen vertieft waren. Zumindest einige der Letzteren schienen sich ohne die Hilfe eines mechanischen Übersetzungsgerätes, wie er es um den Hals trug, mit ihnen verständigen zu können. Einmal sah er sogar einen einsamen, großgewachsenen Quillp an sich vorbeihuschen, der seinen länglichen Schädel so nah an seinen Körper herangezogen hatte, wie es ihm sein flexibler Hals erlaubte. Neben den wenigen Menschen war dies der einzige Nicht-Tlel, dem er seit Verlassen seines Hotels begegnet war.
    Thranx sah er keine. Die engsten Verbündeten der Menschen hätten die dichte Atmosphäre auf Gestalt zwar als sehr verlockend empfunden, doch selbst die Entschlossensten – oder Masochistischsten – dieser tropische Temperaturen liebenden Spezies wären vom hiesigen kalten Klima abgeschreckt worden. Ihm war klar, dass kein Thranx diese Welt freiwillig besuchen würde. Um hier stationiert oder hierher geschickt zu werden, musste ein Thranx schon mehr als nur eine Ordnungswidrigkeit begehen.
    Als er sich dem Verwaltungszentrum von Tlossene näherte, traf er noch auf Vertreter einer weiteren empfindungsfähigen, zum Commonwealth gehörenden Rasse. Ein Paar stets rege, dick vermummte Tolianer, denen die hier vorherrschenden Wetterbedingungen weitaus mehr lagen als beispielsweise den Quillp oder den Menschen, verschwand durch den Haupteingang. Gestalt ist eine Welt, auf der es durchaus ein Vor- und kein Nachteil ist, fellbedeckt zur Welt gekommen zu sein, dachte er. Dann machte er sich daran, ihnen zu folgen.
    Als er sich dem Eingang näherte, sah er mehrere Tlel, die kleinere Reparaturen an der verzierten Außenverkleidung des Gebäudes vornahmen. Sie verwendeten dazu ein Gerät, das eindeutig eine Homanx-Herkunft aufwies, und arbeiteten auf halber Höhe des fünfstöckigen Gebäudes. Er blieb stehen, um sie zu beobachten, und war fasziniert von der Tatsache, dass sie weder Schweberucksäcke, Gerüste, Sicherheitsgurte noch sonst etwas nutzten, sondern sich nur mit ihren mit Zilien an den Enden versehenen Armen festhielten. Ihre offenbar zum Klettern ungeeigneten Beine und klobigen, von den Leggings verborgenen Füße baumelten in der Luft über der Straße. Die Kraft in diesen langen, dünnen Armen war offenbar deutlich größer, als er es anfänglich vermutet hatte.
    Während er ihnen zusah, bewegten sie sich problemlos
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher