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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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von einer Stelle zur anderen und nahmen das Flickwerkzeug mit, während sie dessen Sprühstärke ständig anpassten. Als er genauer darüber nachdachte, schien die unruhige fremde Anatomie auf einmal einen Sinn zu ergeben. Die breitflächigen Füße eigneten sich gut dazu, um sich auf Schnee und Schlamm fortzubewegen. Die langen, sehnigen Arme dienten dazu, sich über höhere Hindernisse hinwegzubewegen, möglicherweise, indem sie sich daran durch die Vegetation schwangen. Er beschloss, falls er nach Abschluss seiner Nachforschungen die Zeit finden sollte – und bis dahin nicht die Lust verloren hatte –, einige Tage im Hinterland zu verbringen und die Tlel in ihrem natürlichen Umfeld zu studieren. Allerdings nicht aus allzu großer Nähe. Den üblen Körpergeruch, der von ihnen ausging, empfand er nämlich als überaus unangenehm.
    Als er über die verschiedenen Sinne nachdachte und was sie einem über andere enthüllten, fragte er sich, wie sein persönliches elektrisches Feld wohl für ein Wesen, das es ausmachen konnte, »riechen« mochte. Als jemand, der selbst eine einzigartige Sinnesfähigkeit besaß, da er die Emotionen anderer empfangen konnte, fühlte er sich plötzlich stark mit den Tlel verbunden, die einerseits zwar mit einer derart unnachahmlichen Fähigkeit gesegnet waren, dafür aber eine andere, weitaus gewöhnlichere vermissen ließen. Wenn die Menschen, mit denen sie zusammenlebten, davon sprachen, wie etwas roch, wenn sie Gerüche, Aromen, Düfte und Gestank beschrieben, wie konnten die diesbezüglich beeinträchtigten Tlel anders als mit Verwirrung darauf reagieren?
    Im Gegensatz zu vergleichbaren städtischen Einrichtungen auf hochentwickelten Welten, wie dem kürzlich von ihm besuchten Visaria, standen am Eingang keine Wachen. Die Sicherheit wurde jedoch nicht völlig außer Acht gelassen – man gewährleistete sie allerdings mit weniger auffälligen Mitteln. Das wurde ihm sogleich bewusst, als er das Gebäude betrat und sich ihm ein bewaffneter Tlel näherte, der sowohl mit einer aus Homanx-Produktion stammenden Schusswaffe als auch mit einem traditionellen, schmalen konischen Messer ausgerüstet war, und ihn mit dem gutturalen Keuchen, das den vorherrschenden Dialekt darstellte, ansprach. Flinx fummelte daraufhin an seinem Übersetzer herum und dachte gleichzeitig darüber nach, wie seltsam es war, einer Kreatur in die Augen zu sehen, die keine Augen im eigentlichen Sinne besaß, sondern nur einen linsenartigen Bogen aus fotosensitivem organosilikaten Material. Der scheibenförmige Kopf war auf dem kurzen Hals nach hinten geneigt, und er wurde angestarrt. Kurz verspürte er den unangebrachten Drang, auszutesten, ob die Scheibe herunterfallen würde, wenn er sie drehte.
    Der breite Mund unter dem Augenband teilte sich, und die geknurrte Herausforderung wurde wiederholt. Während sich die Greif-Zilien an beiden Armen ausbreiteten, um das Ausbalancieren des stämmigen Körpers zu erleichtern, bewegten sich die Tentakel unter dem Kinnbereich in einer Art und Weise, die nur auf große Ungeduld schließen ließ.
    »Einen Augenblick … Ich hab’s gleich. Es dauert einen Moment, bis sich die Voreinstellungen an die aktuelle Audioeingabe angepasst haben. So!« Flinx sprach nun in das Mikrofon des Übersetzers und hörte seine eigenen Worte, die in das hörbare Gurgeln aus Rachen- und Kehldeckelkonsonanten sowie harten Vokalen übertragen wurden, aus denen die tlelianische Sprache bestand.
    Es stellte sich heraus, dass die Sorge des Wesens nicht etwa dem menschlichen Besucher, sondern dessen weitaus kleineren, schlankeren und größtenteils verdeckten Gefährtin galt. Da Flinx darauf geachtet hatte, dass die bewegungslos verharrende Pip gut unter seiner Jacke verborgen war, hätte er nur zu gern gewusst, wie der Tlel die Anwesenheit der fliegenden Schlange bemerkt hatte. Er sah an dem Wachposten vorbei, konnte aber kein sichtbares Überwachungsgerät jedweder Art erkennen. Das muss aber noch lange nicht bedeuten, dass keins vorhanden ist, rief er sich ins Gedächtnis – vielleicht war es einfach nur als Lesegerät getarnt oder verbarg sich im Boden.
    Rasch erklärte er, dass Pip seine ihm nahestehende Gefährtin sei, die er völlig unter Kontrolle habe, und dass sie für niemanden eine Gefahr darstelle. Dieses Bekenntnis entsprach zumindest der halben Wahrheit. Seine hastig vorgebrachte Erklärung und ehrlich wirkende Offenheit schienen den Wachposten und seine möglicherweise vorhandenen, aber

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