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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Unternehmungen. Für ihn ging es dabei darum, sich im Freien aufzuhalten, der mannigfaltigen Tierwelt des Waldes mithilfe von uralten Techniken nachzustellen und dann etwas zu töten, das man zusammen mit seinen Freunden häutete, schlachtete und schließlich verzehrte. Und mit den modernen Waffen ließ sich sogar noch besser jagen. Einige Ältere hatten sich beschwert, dass dies den Respekt, den man vor seiner Beute haben sollte, schmälern würde. Doch Zlezelrenn und seine Freunde hatten argumentiert, dass ihr eigener möglicher Tod durch Verbluten, Zertrampelt oder Gebissen werden sie in eine Lage bringe, in der sie der Beute jeglichen Respekt verweigerten.
    Sie lasen Spuren, lagerten und legten den Weg auf die altmodische Weise zurück. Aber wenn es darum ging, einer angreifenden Chasinx oder einem Kasollt entgegenzutreten, war es zweifellos besser, ein Puronn und keine Schleuder in der Hand zu halten.
    Ein kalter Windstoß sorgte dafür, dass sich die Sicht kurzfristig verschlechterte. Obwohl er die Weste eng um seinen sich verjüngenden Torso geschlungen und sich seit einem Zyklus nicht mehr rasiert hatte, ertappte er sich bei dem Wunsch, er hätte sein Fell länger wachsen lassen. Es war schließlich auch die richtige Saison dafür. Außerdem ärgerte er sich über seinen letzten Ganzkörper-Färbeeinsatz. Er fand, dass ihm die Streifen bei Weitem nicht so gut standen, wie es ihm der mit einem schnellen Mundwerk ausgestattete Stylist versprochen hatte. Beim nächsten Mal würde er allen leuchtenden Farben entsagen und wieder zu seinem normalen Dunkelgrau greifen, das schwor er sich.
    Obwohl er die Bewegung nahezu in dem Moment bemerkte, als er auch den ersten Hinweis auf das Flii wahrnahm, erkannte er beides nicht: Die Kreatur, die er erblickte, schien eher einem Traum statt der Realität entsprungen zu sein. Ihr Flii -Muster war ebenso ungleichmäßig wie fremdartig, und seine instinktive Reaktion bestand darin, das Puronn zu heben. Hinter ihm ließ das unsichere Murmeln seiner Gefährten darauf schließen, dass sie die fliegende Anomalität ebenfalls entdeckt hatten.
    Als hätte sie ihre Gedanken gelesen, verschwand die seltsame fliegende Kreatur, die die Jagdgesellschaft überrascht hatte, auf einmal in der Mitte eines Trios aus großen, miteinander verbundenen, himmelblauen Huluds und schlängelte sich zwischen die blumenkohlartigen Blüten.
    Zlezelrenns Begleiter versammelten sich um ihn herum. Als Auftakt des Schießens entspann sich eine rege Diskussion. Diese wurde begleitet von herumwedelnden langen Armen, nervös zitternden Zilien und Kinnanhängseln sowie andauernder Phraseologie.
    »So etwas habe ich ja noch nie gesehen«, erklärte die erstaunte Hluriamm, während sie ihre Waffe überprüfte, um sicherzugehen, dass sie damit auch augenblicklich losschießen konnte.
    Vlashraa streckte einen Arm in Richtung der Waffe ihrer Kameradin aus. »Nein, wir dürfen nicht schießen! Das ist eindeutig eine Geistkreatur, daher dürfen wir ihr auch nicht schaden.«
    Hluriamm hob ihr Puronn ein kleines Stück höher, machte einige Schritte nach vorn und zielte auf das Büschel aus hellen Blumen, hinter dem die Kreatur Zuflucht gesucht hatte. »Wenn es eine Geistkreatur ist, dann können ihr unsere einfachen Waffen auch nicht schaden. Ist es jedoch kein Besucher aus der angeblichen Geisterwelt unserer Ahnen, dann haben wir eine gute Jagdbeute gefunden – was immer das für ein Tier ist und woher es auch kommen mag.« Bei diesen Worten hob sie das Puronn in Schussposition. »Wir können das ziemlich schnell herausfinden.«
    Klerjamboo, der unter ihnen der Älteste war, legte einen schlanken Unterarm auf die Waffe der Frau und drückte mit genug Gewicht dagegen, um das anvisierte Ziel aus der Schussbahn zu bringen. »Es ist viel zu einfach, etwas zu töten, das wir nicht verstehen.«
    »Dann bist du mit mir einer Meinung«, verkündete Vlashraa voller Ernst, »dass wir nicht versuchen sollten, das Wesen umzubringen.«
    »Nein, das habe ich nicht gesagt.« Höflich wie immer korrigierte Klerjamboo die junge Frau. »Ich meine nur, dass wir erst versuchen sollten, es zu verstehen.« Er deutete mit seiner eigenen, etwas kleineren und leichteren Waffe in die Richtung. » Dann können wir es immer noch töten.«
    Während die Diskussion um ihn herum immer angeregter wurde, konzentrierte sich der neugierige Zlezelrenn auf die Stelle, an der die unbekannte Erscheinung verschwunden war. Solange die Kreatur hinter dem

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