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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Schnee hatte das Gesicht des Menschen noch nicht ganz bedeckt. Während sich Zlezelrenn und seine Gefährten rund um die Gestalt versammelten, schwebte das Tier in der Nähe. Es beobachtete sie genau, schien aber nichts unternehmen zu wollen.
    Klerjamboo wollte schon nach dem Arm des Außenweltlers greifen, zögerte dann aber und blickte die anderen an. »Weiß einer von euch irgendetwas über die Physiologie der Menschen?«
    »Ich hatte mal mit einigen Siedlern zu tun.« Zlezelrenn änderte leicht die Position und sah einen der anderen Jäger an. »Ebenso wie Vlashraa.«
    »Nur oberflächlich.« Sie war uncharakteristisch zurückhaltend. Als sie nach unten griff und die Greif-Zilien ihrer linken Hand über das runde Gesicht des Aliens gleiten ließ, wobei sie vorsichtig die seltsamen Ausbeulungen und Vorsprünge berührte, war sie jedoch nicht mehr zögerlich. »Ich weiß, dass sie die Kälte nicht so gut vertragen wie die Tlel. Dieser hier scheint stark unterkühlt zu sein.« Dann studierte sie die ausgestreckte, bewegungslose Gestalt. »Wenn die Kleidung die Form nicht zu stark verändert, muss das Wesen männlich sein.«
    »Sein Flii ist abwechselnd sehr schwach und überwältigend stark.« Klerjamboo sah die Gestalt furchtlos an. Tlel und Menschen lebten jetzt seit einigen Generationen im Einklang zusammen. Der gegenseitige Respekt hatte schon vor langer Zeit alle Ängste aus der Welt geschafft.
    »Zumindest das deutet darauf hin, dass er noch lebt.« Wie es seine Art war, sagte Nlowwnee geradeheraus, was er dachte.
    Vlashraa beäugte die vor sich hin starrende Hluriamm. »Willst du ihn immer noch erschießen?«
    Die größere Frau betrachtete den liegenden Körper. »Lass mich nachdenken. Ich überlege, ob seine Haut dick genug ist, damit man sie verarbeiten kann.« Das sagte sie nur halb zum Spaß, aber die andere Hälfte …
    Der Mensch setzte diesen geschmacklosen Spekulationen ein Ende, indem er stöhnte und versuchte, sich umzudrehen. Die ihn umringenden Tlel wichen nicht von der Stelle, obwohl Hluriamm und Nlowwnee leicht zusammenzuckten.
    »Wir müssen seine Körpertemperatur erhöhen.« Vlashraa streckte sich und studierte die Vegetation in der näheren Umgebung. »Da er zu schwer ist und nicht auf die traditionelle Weise getragen werden kann, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als einen Schlitten zu bauen.«
    »Eine gute Gelegenheit, uns in den traditionellen Handwerkskünsten zu üben!« Klerjamboo klang richtiggehend erfreut.
    Zwar musste der Trageschlitten aus den traditionellen Materialien, die im Wald zu finden waren, hergestellt werden, doch verfügten sie über moderne Mittel, um diesen zusammenzubauen. Anstelle der althergebrachten Steckmethode konnten dank ihrer Schneide- und Versiegelwerkzeuge die Baumstämme einfach in der erforderlichen Länge zusammengefügt werden. Als sie fast fertig waren, bemerkte die zur Einsicht gebrachte Hluriamm, dass etwas ganz Offensichtliches fehlte.
    »Wir haben kein Material für ein Kissen, um den Hals zu stützen.«
    Hier kamen erneut Vlashraas Kenntnisse über die Außenweltler ins Spiel. »Wir brauchen auch keins. Siehst du, wie dick und muskulös der Körperteil ist, auf dem sein Kopf sitzt? Anders als wir kann er sich längere Zeit hinlegen, ohne dass der Hals dabei durchbricht.«
    »Vermutlich kann er ihn aber nicht vernünftig bewegen.« Hluriamm, die ihren flachen Schädel um hundertachtzig Grad drehen konnte, vermochte sich nicht vorzustellen, wie die Kreatur sehen konnte, was sich hinter ihr befand, ohne den ganzen Körper drehen zu müssen.
    Als sie den schlaffen, bemerkenswert biegsamen Körper auf den fertigen Schlitten hoben, sauste die fliegende Kreatur näher heran, um sie dabei genau zu beobachten. Während ihr weniger stark ausgeprägtes Flii mehr oder weniger konstant blieb, schien das des Menschen wie ein rätselhafter Dynamo zu fluktuieren. Einmal, als sie den Schlitten hinter sich herzogen, gab der schweigende Mensch einen derart starken Stoß ab, dass sie ihre gemeinsame Last beinahe losgelassen hätten.
    Hluriamm, deren Haare auf dem Kopf wild zuckten, verpasste diesen mit ihren Zilien rasch eine Massage, um die empfindsamen Organe zu entspannen. »Ich war noch nie in der Gegenwart eines solchen Menschen! Man könnte ja fast auf die Idee kommen, dass er einen kleinen Generator bei sich hätte.«
    Zlezelrenn, der den zusammengeflickten Schlitten ein Stück weiter vorn zog, sah zu ihr herüber. »Der hier nicht. Ich habe seine

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