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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kein Risiko eingehen, indem er eine plötzliche oder ruckartige Bewegung machte. Außerdem war er immer noch sehr schwach von seiner anstrengenden Wanderung durch den Wald. Dann sandte er einen emotionalen Ruf aus, mit dem er Pip bat, ihn zu begleiten. Sobald sie sich unter seine Jacke gekuschelt hatte, drehte er sich um und lächelte die neugierige Tlel an.
    »Pip ist nicht etwa schüchtern«, erklärte er ihr, »aber sie friert noch schneller als ich.«
    Mehr Dorf als Stadt, stellte Vlashraas Heimatort Tleremot eine Mischung aus dem alten und dem neuen Silvoun dar, wie er sie zuvor noch nicht gesehen hatte. An einem Hang errichtet, hatte man vom Dorf aus einen umwerfenden Blick über ein breites, mit dichtem Wald bewachsenes Tal bis hin zu den Bergen, die sich an der gegenüberliegenden Seite erneut gen Himmel streckten. Der Fluss, der seinen Skimmer und seine Eskorte auf dem Gewissen hatte, war durch einige Lücken zwischen den Bäumen zu erkennen. Modern angesprühte, vor gefertigte oder nach Wünschen der Kunden errichtete Gebäude – größtenteils Einfamilienhäuser mit einigen Gewerbeeinrichtungen dazwischen – standen nebeneinander um einen offenen Kreis herum, der das tlelianische Äquivalent zu einem Dorfplatz darstellte.
    Eine Straße führte durch das Dorf und weiter den Fluss entlang. An dessen Ufern waren weitere kleine Gebäude zu erkennen. Er sah keine Hinweise auf Dray oder andere domestizierte Tiere, doch er wusste, dass die omnivoren Tlel irgendwo welche halten mussten. Wenn sie nicht zu Fuß unterwegs waren, nutzten die anpassungsfähigen Einheimischen kleine, energiebetriebene Personentransporter. Der größte davon konnte etwa ein halbes Dutzend Reisende in sich aufnehmen. Er war zwar enttäuscht, dass er keine Skimmer oder Flugzeuge entdecken konnte, doch das hieß noch lange nicht, dass es diese Transportmittel nirgendwo im Dorf gab.
    Einen krassen Kontrast zu dem neueren Teil der Gemeinde bildeten die älteren Wohnquartiere und Lagerräume, die sich in der Seite einer hundert Meter hohen Klippe befanden, die hinten an das Dorf grenzte. Mit der Zeit waren natürliche Höhlen, die ein weiter höher verlaufender, schneller fließender prähistorischer Fluss einst in den Felsen gegraben hatte, eingestürzt und hatten sich so vergrößert. In eine dieser uralten traditionellen Behausungen hatte man ihn gebracht und ihn dort gepflegt, bis er das Bewusstsein zurückerlangt hatte.
    Während sie durch die Gemeinde gingen, grüßte Vlashraa viele andere Bürger und wurde von ihnen begrüßt. Zwar konnte Flinx auf den ersten Blick nicht alles erkennen, doch er schätzte, dass in Tleremot nicht mehr als einige hundert Personen lebten. Das war nicht unbedingt ein Nachteil. Obwohl sie relativ klein waren, ließen sowohl die Art der Gebäude als auch die modernen Ausrüstungsgegenstände, die er entdeckte, und außerdem alle Elemente in Vlashraas Sprache darauf schließen, dass ein regelmäßiger Kontakt zu den größeren, fortschrittlicheren Gemeinden bestand. Seine Hoffnungen wurden schnell und problemlos bestätigt.
    »Kommuniziert ihr mit anderen Dörfern und … Städten?«
    »Natürlich«, erwiderte sie. »Wir bedienen uns verschiedener Satellitenrelais. Gibt es vielleicht jemanden in Tlossene oder irgendwo anders auf Silvoun, mit dem du gern sprechen möchtest? Um ihm zu versichern, dass du am Leben bist und dass es dir gut geht, auch wenn du vorübergehend hier festsitzt?«
    Flinx überlegte, ob er zu der Gesellschaft, bei der er den Skimmer gemietet hatte, Kontakt aufnehmen sollte. Doch er hielt es für besser, diese doch eher unangenehmen Neuigkeiten erst etwas später zu verkünden. Er hatte keine große Lust, jetzt mit ihnen über die Umstände des Absturzes und die damit verbundenen Kosten zu diskutieren, und außerdem war er noch nicht bereit, anderen mitzuteilen, dass er weiterhin unter den Lebenden weilte. Wer immer hinter ihm her war, verfügte vielleicht über die Fähigkeiten und die notwendigen Mittel, um eine unbekannte Anzahl an Kommunikationstechniken zu kontrollieren, von denen einige vermutlich auch für eine bestimmte Skimmer-Mietagentur bestimmt waren. Je länger er die Kunde über sein Überleben für sich behielt, desto besser konnte er seine Privatsphäre und seine Sicherheit schützen.
    »Vielleicht später«, sagte er daher zu der hilfsbereiten Vlashraa. Sein Magen, der sich weigerte, gegenüber seinen anderen Hirnaktivitäten in den Hintergrund zu treten, suchte sich

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