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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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abgestürzt ist.«
    Der Tonfall ihrer Antwort ließ darauf schließen, dass sie Mitgefühl für ihn empfand. »Du warst sehr kalt, als wir dich gefunden haben.«
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte er aus dem Fenster. Einige unscheinbare einstöckige Gebäude waren zwischen Baumgruppen zu sehen, die jenen glichen, in deren Nähe er zusammengebrochen war. »Vielen Dank. Wie habt ihr mich gefunden?«
    »Deine Kreatur hat uns zu dir geführt. Als wir in deine Nähe kamen, konnten wir außerdem dein Flii spüren.« Ihr Augenband konzentrierte sich allein auf ihn. »Du hast ein sehr starkes FliiFlii, Flinx.«
    Interessant. Noch nie zuvor hatte jemand über sein Flii gesprochen. Aber das war ja auch nicht verwunderlich, da die Tlel die erste empfindungsfähige Spezies waren, der er begegnet war, die die erforderlichen Sinnesorgane besaßen, um es zu erkennen.
    Sie stellte den Behälter, den sie trug, auf einen niedrigen Tisch. Mehrere Einbuchtungen ermöglichten es den korpulenten Tlel, ihr Essen einfacher zu erreichen, da sie aufrecht stehend aßen. Als sie das sehr modern aussehende Gefäß öffnete, verbreitete sich ein Wirbel aus verschiedenen Aromen im Zimmer, durch den die ansonsten eher miefige Atmosphäre tatsächlich verbessert wurde. Ihm war natürlich bewusst, dass die Tlel keins von beidem wahrnehmen konnten.
    Sie trat einen Schritt zurück und deutete auf den offenen Behälter. »Das ist Nahrung, die du vertragen müsstest. Einer unserer Ältesten, Klerjamboo, hat schon mehrere Male Menschen beim Essen gesehen und sich gemerkt, was sie verspeist haben. Er hat diese Mahlzeit vorgeschlagen und die Zubereitung überwacht.« Wie ein Tablett neigte sich ihr Kopf in seine Richtung. »Sag mir bitte, wenn etwas dabei ist, das dir nicht bekommt. Falsche Zurückhaltung wäre hier fehl am Platz.«
    »Keine Sorge.« Als er vom Bett aufstand und auf den Tisch zutrat, schloss sich die hungrige Pip ihm an. »Ich bin nicht schüchtern.«
    Da die Tlel zwar Betten und Tische, aber keine Stühle kannten, sah er sich gezwungen, die dampfenden Päckchen im Inneren des Behälters stehend durchzugehen. Er wählte das aus, das am besten roch, auch wenn er wusste, dass der Duft noch lange kein verlässlicher Indikator für die Verträglichkeit war, packte es aus und nahm einen Bissen von der zum Vorschein kommenden schwammartigen Masse. Diese besaß zwar die Konsistenz von Packmaterial, doch der Geschmack war angenehm pfeffrig, und sein Magen geriet nicht sofort in Aufruhr.
    »Ihr habt mir das Leben gerettet«, sagte er endlich, während er den nahrhaften Inhalt eines zweiten Päckchens in sich hinein schaufelte. Wären die winzigen Augen an jedem Ende der schlauchartigen dampfenden Dinge nicht gewesen, hätte er ver mutet, er würde gedünstete Mungbohnen essen. Entschlossen ignorierte er die Miniaturaugäpfel und biss genussvoll hinein.
    Vlashraa sah dem Vorgang interessiert zu. Anders als der Älteste Klerjamboo beobachtete sie zum ersten Mal einen Menschen beim Essen. Die gesamte Mechanik wirkte auf sie irgendwie seltsam, als würde der Außenweltler mit jedem Bissen seine schmalen Kiefer überdehnen.
    »Du hast gesagt, der Skimmer wäre abgestürzt. Wir haben ihn aber nicht gesehen.«
    »Der Fluss hat ihn fortgeschwemmt.« Er antwortete, während er die nächste Portion kleinäugiger Sprossen kaute.
    »Warum ist er abgestürzt?«
    Flinx zögerte keine Sekunde. »Mechanische Fehlfunktion. Die Eskorte, die mich begleitet hat, ist dabei umgekommen.
    Ich habe noch versucht, sie zu retten, aber sie wurde beim Absturz zu schwer verletzt.«
    Vlashraa dachte über den Menschen nach. Seine Worte wurden von einer bemerkenswerten Zunahme seines Fliis begleitet. Dies spiegelte vermutlich die ehrlichen Emotionen wider, die ihn durchströmten – auch wenn sich das nicht beweisen ließ.
    »Du bist vertikal. Möchtest du gern nach draußen gehen?« Mit zusammengepressten Greif-Zilien, die sich nach vorn hin zuspitzten, zeigte der lange, ausgestreckte Arm in Richtung der Tür. »Fluadann, der älteste Heiler unter uns, sagt, dass frische Luft für euch Menschen angeblich ebenso stärkend ist wie für uns Tlel.«
    »Da hat er recht, und ich würde gern nach draußen gehen.«
    Er bemerkte, dass seine Kleidung gründlich gesäubert und so ausgelegt worden war, als hätte sie eine moderne, automatisierte Reinigungseinheit behandelt und zurückgebracht, und zog sich langsam und vorsichtig an. Es schien zwar nichts gebrochen zu sein, doch er wollte

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