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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Kleidung untersucht. Das kommt definitiv aus seinem Inneren.«
    »Vielleicht hat er einen Generator verschluckt.« Mit ziemlich gemischten Gefühlen nahm Hluriamm ihre neue Verantwortung wahr, und das bezog sich auch auf die fliegende Kreatur, die sich momentan auf der rechteckigen Brust des Menschen zusammengerollt hatte. Dieser Teil des menschlichen Körpers hob und senkte sich weiterhin langsam, was darauf hindeutete, dass die Luft darin noch zirkulierte. Auch wenn Hluriamm keine Ahnung von den damit verbundenen Mechanismen hatte, war ihr von Zlezelrenn versichert worden, dass das bewies, dass der Mensch noch atmete und daher am Leben war.
    Es war nicht so, dass sie nichts über die Spezies wissen wollte, die sich einen kleinen Teil von Silvoun mit ihrem eigenen Volk teilte. Doch in ihrem Dorf bekam sie so gut wie nie die Gelegenheit, mit den seltsamen Kreaturen zu interagieren und mehr über sie zu erfahren. Eines Tages würde sie nach Tlossene gehen, das hatte sie sich schon längst geschworen.
    Doch jetzt war ein umherwandernder Mensch in ihre und die Gemeinde ihrer Freunde gekommen, und sie würde ihr Bestes geben, um so viel wie möglich von ihm zu lernen. Außerdem schien dieser Mensch sogar für die Angehörigen seiner eigenen Art etwas Außergewöhnliches zu sein, was zumindest ihre kundigeren Gefährten Zlezelrenn und Vlashraa zu glauben schienen.
     
    Flinx erwachte mit dem vertrauten Gefühl einer Last auf der Brust. Sobald sie sah, dass ihr Herr wieder zu Bewusstsein kam, und keine Panik spürte, rollte sich Pip auseinander, entfaltete die Flügel, erhob sich in die Luft und schwebte ein Stück beiseite, um sich im Sonnenlicht niederzulassen, das durch das dreieckige Fenster hereinströmte. Das durchsichtige Material, aus dem es bestand, schien offenbar nichts Exotisches oder Außenweltlerisches, sondern normales Sprayglas zu sein.
    Er hatte keine Schwierigkeiten, sich aufzusetzen, da das Bett um dreißig Grad angewinkelt war. So schliefen die Tlel – wurden sie gezwungen, auf einer völlig flachen Oberfläche zu liegen, übte die von Natur aus niedrige Schwerpunkthöhe ihres Körpers einen zu großen Druck auf ihren Hals und somit auch auf ihren Kopf aus. Es gab sogar so etwas wie ein Kissen, ein weiches, ballonförmiges Ding, das man ihm allerdings nach Tlel-Art nicht unter den Kopf, sondern unter den Hals gelegt hatte. Zweifellos hatte derjenige, der es ihm bereitgestellt hatte, dies mit den besten Absichten getan, aber das Ergebnis war dennoch, dass Flinx’ Hals ein wenig steif war, als er sich aufrichtete.
    Er schluckte schwer und kämpfte gegen die aufkeimende widerstrebende Reaktion seines Verdauungstraktes auf seine Umgebung an. Das Zimmer, in dem er sich befand, war zwar sauber, ordentlich und gut ausgestattet, stank aber wie ein nie gereinigter uralter Fischtank. Einen weiteren Hinweis benötigte er nicht, um zu wissen, dass er sich im Heim eines Tlel und nicht eines Menschen aufhielt. Während er sich streckte, sondierte er seine Umgebung. Die Funktionen einiger Geräte und Möbelstücke, die er sah, waren selbsterklärend, andere stellten ihn hingegen vor ein Rätsel. In einer Ecke sah er zu seiner Verwunderung ein grellbuntes Twizzat mit drei Ebenen – drei schillernde Scheiben, die sich um eine gemeinsame Mitte drehten und ständig die Farbe wechselten. Auch wenn dies nichts weiter als ein preiswertes Kinderspielzeug war, schien es ihm in einem tlelianischen Raum irgendwie fehl am Platze zu sein. Doch der Anblick heiterte ihn ein wenig auf. Er bewies ihm, dass derjenige, der ihn frierend und bewusstlos im Wald gefunden hatte, auf Güter und Dienste des Commonwealth zurückgreifen konnte. Vielleicht hatte der Besitzer das Twizzat ja sogar in Tlossene erworben.
    Eine Gestalt schlenderte mit dem ihm inzwischen vertrauten Gang der Tlel, sich von einer Seite zur anderen wiegend, herein. Sie trug einen verschlossenen Behälter. Flinx griff sich an die Kehle, um sicherzustellen, dass sich sein Übersetzerhalsband noch immer an der richtigen Stelle befand. Wie der Rest von ihm war es angeschlagen, aber noch funktionsfähig.
    »Mein Name ist Vlashraa. Meine Freunde und ich waren auf der Jagd, als wir dich und deine Kreatur gefunden haben.«
    Nickend zeigte er ihr, dass er sie verstanden hatte, dann deutete er in Richtung des einzigen Fensters. »Ihr Name ist Pip. Ich bin Flinx.« Er wandte sich ihr wieder zu. »Ich habe meine Papiere und alles andere im Fluss verloren, als mein Skimmer

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