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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Pandora-Projekt
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Eltern
wiederfinden? Würden diese sie zurückhaben wollen? Hatten sie
sie all die Jahre sehr vermisst?
    »Fang!«, rief sie und setzte bereits zur Landung an. »Da unten
ist Tipisco! Ich fliege runter!«
»Auf keinen Fall, Nudge«. widersprach Fang und flog zu ihr.
»Lass dich nicht ablenken. Bleib bei mir!«
»Nein!«, erklärte Nudge. In diesem Moment fühlte sie sich
tapfer und verzweifelt. Sie zog die Schultern hoch und steckte
den Kopf nach unten. Sie spürte, wie sie die Hälfte der Höhe
verlor.
»Ich muss meine Eltern finden! Wenn Max nicht mehr da ist,
brauche ich jemand.«
Fangs Augen wurden vor Überraschung groß. »Was? Nudge,
du bist verrückt. Komm her, lass uns darüber reden. Wir suchen
uns einen guten Platz und machen Pause.«
»Nein!«, rief Nudge. Wieder waren Tränen in ihren Augen.
»Ich gehe runter – du kannst mich nicht aufhalten.«

H
    ier sind wir ziemlich sicher, solange die Eraser nicht
unseren Geruch aufspüren«, flüsterte der Gasman Iggy zu.
Die beiden kauerten in einem engen Spalt oben in einer Klippe.
Büsche verbargen den Eingang. Die Eraser würden die Wand
heraufklettern oder den Hubschrauber einsetzen müssen, um sie
zu kriegen.
    Iggy legte die Hände auf die Knie. »Also, das ist die absolute
Scheiße«, sagte er mürrisch. »Ich dachte, wenn wir die beiden
Eraser los wären, wären wir frei – wenigstens für eine Zeit lang.
Sie müssen Verstärkung gerufen haben, ehe sie die Hütte
angegriffen haben.«
    Der Gasman zerdrückte Erdkrumen zwischen den
Fingerspitzen. »Wenigstens haben wir zwei erledigt.« Er fragte
sich, ob Iggy sich deshalb so komisch und schuldbewusst wie er
fühlte. Er wusste es einfach nicht.
    »Ja, na und? Aber was ist jetzt? Jetzt sitzen wir hier in voller
Pracht und wissen nicht, wohin«, sagte Iggy. »Nach Hause
können wir nicht – wahrscheinlich sind sie überall. Was sollen
wir denn jetzt bloß machen? Und was ist, wenn Max mit den
anderen zurückkommt und in einen Hinterhalt fliegt?«
    »Keine Ahnung«, sagte der Gasman frustriert. »Ich habe auch
nicht weitergedacht, als sie in die Luft zu jagen. Vielleicht hast du ja einen großartigen Plan.«
    Die beiden Jungen saßen im Halbdunkel des Felsspalts. Dem
Gasman knurrte der Magen.
»Frag mal, wie viel Hunger ich habe«, sagte Iggy und legte
den Kopf auf die Knie.
»Okay, okay«, meinte der Gasman. »Ich habe eine Idee. Sie ist
riskant, und Max bringt uns um, wenn sie das erfährt.«
Iggy hob den Kopf. »Klingt wie eine Idee, die von mir
stammen könnte.«

I
n meinen vierzehn Lebensjahren habe ich mich noch nie
auch nur im Geringsten normal gefühlt – abgesehen von dem
Tag mit Ella und ihrer Mom, Dr. Martinez.
    Erst haben wir so richtig gefrühstückt, am Küchentisch. Mit
Tellern, mit Messer und Gabel und sogar mit Servietten. Statt
einem auf der Grillgabel aufgespießten Würstchen, schwarz
verbrannt über offenem Feuer und dann von der Gabel weggegessen. Oder Cornflakes ohne Milch. Oder vom Messer
geleckter Erdnussbutter. Bohnen aus der Konservendose.
    Dann musste Ella in die Schule. Ich machte mir wieder Sorgen
wegen der Scheißkerle, aber sie sagte, dass ihre Lehrerin die
Schüler gut bändigen konnte, auch der Fahrer des Schulbusses.
Ein echter Schulbus! Wie im Fernsehen!
    Dann waren Dr. Martinez und ich allein. »So, Max«, sagte sie,
als sie den Geschirrspüler ausräumte.
Ich verspannte mich.
»Möchtest du über … irgendwas reden?«
Ich schaute sie an. Ihr Gesicht war gebräunt und freundlich,
ihre Augen warm und verständnisvoll. Aber ich wusste, wenn
ich anfing zu reden, würde ich nie aufhören. Ich würde
zusammenbrechen und losheulen. Ich würde durchdrehen. Dann
wäre ich nicht mehr Max, könnte nicht mehr funktionieren und
für die anderen sorgen. Ich wäre nicht mehr das AlphaMädchen, das Angel retten musste. Falls es dazu nicht schon zu
spät war.
»Eigentlich nicht«, sagte ich.
Sie nickte und stapelte die sauberen Teller auf. Ich malte mir
in meiner Fantasie aus, wie es wäre, wenn ich tatsächlich mit
Ella und ihrer Mom noch befreundet bliebe, wenn ich schon
längst weg wäre von hier und wieder daheim wäre. Ich könnte
ab und zu herkommen und die beiden besuchen … Ja, wir
würden Picknick machen, uns Weihnachtskarten schreiben …
Langsam verlor ich den Griff für die Realität. Ich musste weg
von hier.
Dr. Martinez stellte die sauberen Teller weg und steckte die
schmutzigen in den Geschirrspüler. »Hast du einen

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