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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Pandora-Projekt
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von Ella. Sie schreibt eine Arbeit,
wie es ist, Tierärztin zu sein. Ich habe ihr versprochen, sie mal
schnell rumzuführen.«
Die drei Menschen am Empfang lächelten und nickten, als
klänge das völlig glaubhaft. Vielleicht war es das. Woher sollte
ich das wissen?
Zwei Sekunden nachdem ich hereingekommen war, erstarrte
ich. Ich fühlte, wie mir das Blut ins Gesicht stieg. Totale Panik
ergriff mich.
Da war ein Mann!
In einem weißen Kittel.
Dr. Martinez blickte zurück zu mir. »Max?«
Ich blickte sie stumm an. Liebevoll nahm sie mich am Arm
und führte mich in ein Sprechzimmer. »Ja, hier drin behandeln
wir unsere Patienten«, sagte sie freundlich und machte die Tür
hinter uns zu. Dann drehte sie sich zu mir um und fragte leise:
»Max, was ist denn los?«
Ich zwang mich, mehrmals tief durchzuatmen und die Fäuste
an meinen Seiten zu lösen. »Es ist der Geruch«, flüsterte ich und
schämte mich. »Der chemische Geruch. Wie in einem Labor.
Der Mann im weißen Kittel. Ich muss hier raus, okay? Können
wir gleich gehen, ganz schnell?« Ich suchte nach einem
Ausgang, einem Fenster.
Sie rieb mir liebevoll den Rücken. »Ich kann dir versprechen,
dass du hier in Sicherheit bist. Kannst du nicht so lange bleiben,
bis ich eine Röntgenaufnahme gemacht habe? Danach kannst du
sofort gehen.«
Ich wollte schlucken, aber mein Mund war ausgetrocknet.
Mein Herz schlug so heftig, dass mir das Blut in den Ohren
rauschte.
»Bitte, Max.«
Ich zwang mich zu nicken. Dr. Martinez vergewisserte sich,
dass ich keinen Schmuck trug – woher auch! – und legte mich
dann behutsam auf einen Tisch. Eine Maschine schwebte über
mir. Ich hatte das Gefühl, gleich würden meine Nerven reißen.
Ellas Mom verließ den Raum. Ich hörte eine leises Summen,
dann war alles vorbei.
Zwei Minuten später zeigte sie mir ein großes dunkles Foto,
auf dem die Knochen meiner Schulter, des Arms und Teile des
Flügels weiß abgebildet waren. Sie hielt es gegen einen
Glasschrank an der Wand und schaltete das Licht darin an. Jetzt
war das Foto ganz deutlich zu sehen.
»Schau!«, sagte sie fröhlich und fuhr mit dem Finger über die
Umrisse meines Schulterblatts. »Dieser Knochen ist in Ordnung.
Nur Muskelschaden – du kannst sehen, wie hier und da das
Gewebe gerissen ist. Das ist gut. Aber leider brauchen
Muskelverletzungen manchmal länger, bis sie geheilt sind, als
Knochen. Allerdings heilt bei dir alles verblüffend schnell. Fast
Zauberei, muss ich sagen.«
Sie vertiefte sich noch einmal in die Röntgenaufnahme und
tippte mit dem Finger darauf. »Deine Knochen sind so fein und
leicht«, sagte sie, als spräche sie zu sich selbst. »Sie sind
wunderschön. Und was … hm … was ist denn dieses Ding?«
Sie deutete auf ein helles weißes Quadrat, vielleicht einen
Zentimeter Seitenlänge, das mitten auf meinem Unterarm saß.
»Das ist kein Schmuckstück, nicht wahr?« Sie blickte auf mich
herab. »Ist das der Reißverschluss vom Anorak?«
»Nein – den habe ich ausgezogen.«
Dr. Martinez beugte sich näher zum Foto. »Es ist – es sieht aus
wie ein …« Sie brach ab.
»Was?«, fragte ich. Ihr Gesichtsausdruck machte mir Angst.
»Es ist ein Mikrochip«, antwortete sie zögernd. »Wir setzen so
etwas Ähnliches in Tiere ein, um sie zu identifizieren, wenn sie
verloren gehen. Der hier sieht aus wie einer, den wir bei
besonders teuren Tieren verwenden. Preisgekrönten Hunden und
dergleichen. Sie haben einen Sender eingebaut, falls sie
gestohlen werden. Damit kann man immer feststellen, wo sie
sich befinden.«
42

D
as sich steigernde Entsetzen in meiner Miene versetzte
Dr. Martinez in große Sorge.
    »Ich sage nicht, dass es so was ist«, sagte sie schnell. »Es sieht
vielleicht nur so aus.«
»Nehmen Sie’s raus«, sagte ich heiser. Ich streckte den Arm
aus und rollte den Ärmel hoch. »Bitte, nehmen Sie es gleich
raus.«
Sie betrachtete noch mal das Röntgenbild für mehrere
Minuten, während ich fast aus der Haut fuhr.
»Tut mir leid, Max«, sagte sie schließlich. »Ich glaube nicht,
dass man es chirurgisch entfernen kann. Es sieht so aus, als habe
man es vor langer Zeit eingepflanzt, als dein Arm viel kleiner
war. Inzwischen sind deine Muskeln, Nerven und Blutgefäße so
komplett darum herumgewachsen, dass du womöglich deine
Hand nicht mehr benutzen könntest, wenn wir es entfernen.«
Man sollte meinen, ich hätte mich inzwischen an den Albtraum gewöhnt, der mein Leben war, aber ich war tatsächlich

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