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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Ikarus-Gen
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versteinert in deiner Nähe. Wenn
ich mit dir reden musste, habe ich immer am ganzen Leib
gezittert.«
»Halt meine Hand«, sagte Max mit weicher Stimme. »Halt
mich ein wenig fest, während ich die erste Wache übernehme.«
Oz nahm Max in die Arme. »Wenn ich dich so halte, würde
ich dich am liebsten nie mehr loslassen«, entgegnete er leise.
»Ich schätze, das könnte heute Nacht ziemlich gefährlich
werden.«
»Ozymandias«, seufzte Max leise und schmiegte ihr Gesicht
an seine Wange. Dann fing sie an zu weinen, und sie weinte
normalerweise nie.
Als er ihre Tränen spürte, zuckte er zurück. »Was ist denn?
Bitte, Max, weine nicht. Wenn du weinst, verliere ich jeden
Mut.«
Sie sah ihm tief in die wunderschönen Augen. »Oh, Oz, im
Augenblick geht alles schief, was nur schief gehen kann. Wir
sind ganz auf uns allein gestellt, mit einem blinden Jungen, zwei
halben Babys und meinem kleinen Bruder. Wir hatten Nüsse
und Wurzeln zum Abendessen und sonst nichts. Menschen jagen
uns und versuchen uns zu fangen oder zu töten, und
wahrscheinlich werden sie es schaffen. Und weißt du was?«
Oz umarmte sie noch fester. »Nein. Was denn, Max? Erzähl es
mir!«
»Ich war in meinem ganzen Leben noch nie glücklicher. Und
das liegt allein an dir. Ich liebe dich, Oz.«
»Und ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt und werde
dich immer lieben. Und jetzt lass mich die erste Wache
übernehmen.«
Max grinste. »Ich wusste, dass du das sagen würdest, mein
Schatz. Du bist manchmal so ein Macho!«
Irgendetwas war schief gegangen!
    Kit und ich jagten in meinem Suburban über eine unbefestigte
Straße, so schnell wir es wagten. Doch der verdammte Weg
endete einfach vor einem Berg. Wir waren mitten im Nichts. Es
ging nicht mehr weiter.
    Vor uns nichts als nackter, harter Fels.
»Man könnte sagen, wir sind am Ende der Straße angelangt«,
knurrte Kit hinter dem Lenkrad. »Verdammter Mist!
Verdammte Max!«
    Ich fing leise an zu weinen, und Kit rutschte zu mir herüber,
legte die Arme um mich und küsste meine Tränen fort. Ich
mochte es immer noch, wenn er mich hielt, und ich hatte es
aufgegeben, dagegen anzukämpfen oder es abzustreiten.
    »Den Kindern wird nichts geschehen«, sagte er. »Für den
Augenblick sind sie wahrscheinlich in Sicherheit. Ich glaube,
dass sie einfach ein wenig Ruhe brauchen, um ihre Gedanken zu
ordnen. Max war richtiggehend darauf programmiert, nicht über
die Dinge zu sprechen, die sie in der Schule erfahren hat. Sie
und Oz werden das Richtige tun. Sie verhalten sich wie
Erwachsene, alle beide.«
    »Sie sind ausnahmslos Genies, Kit. Weit über dem
Durchschnitt, oder hast du das vergessen? Sie wissen es, genau
wie wir.«
»Also schön, dann kommen sie vielleicht nicht zurück.
    Trotzdem, es wird ihnen nichts geschehen.«
»Sag das nicht.«
»Komm, wir fahren zum Motel zurück. Vielleicht warten die
Kinder schon auf uns. Außerdem haben wir keine andere Wahl,
oder?«
    Wir benötigten fast eine halbe Stunde, um zum Pines
Bungalow Motel zurückzukehren, dem besten, das Raton, New
Mexico, zu bieten hatte. Weder Kit noch ich sahen unterwegs
irgendwelche Zeichen, die auf Schwierigkeiten gedeutet hätten.
Doch die Kinder blieben verschwunden.
    Wir warteten nervös auf sie, in der ständigen Angst, dass jeden
Augenblick neue Jäger, neue Killer auftauchen konnten.
»Ich habe mich sicherer gefühlt, als die Kinder noch um uns
herum waren«, sagte ich zu Kit. Er kauerte vor dem Kamin und
legte ein weiteres Scheit auf das Feuer. »Sie konnten einen
Eindringling schon aus viel größerer Entfernung als wir
entdecken.«
Kit breitete eine Wolldecke auf dem Boden aus, nicht allzu
weit vom Feuer entfernt. Er klopfte neben sich.
»Wau, wau!«, machte ich.
»So habe ich das nicht gemeint. Ich wollte nur sagen, dass es
gemütlich ist hier vor dem Kamin. Bitte, Frannie. Bitte. Siehst
du, ich bettele.«
Ich stand auf und ging ein paar Kissen vom Bett holen, bevor
ich mich zu ihm setzte.
»Was hast du jetzt vor?«, fragte ich. »Mit mir zusammen vor
dem Feuer sitzen? Die Zehen wärmen?«
»Das habe ich auch nicht gesagt.«
Endlich legte ich mich neben ihm hin, und er nahm mich in
seine starken Arme. »Ich habe dich jeden Tag, jede Stunde und
jede Minute vermisst, Frannie!«, flüsterte er.
Ich verdrehte die Augen. »Das ist wirklich ziemlich dick
aufgetragen.«
»Du bist ganz schön hart«, sagte Kit und grinste. »Aber ich
habe dich wirklich vermisst. Jeden Tag, an dem wir nicht
zusammen

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