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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Küche herum und spielten um sieben Uhr morgens Fangen. Ich machte den Mund auf und gab meine Imitation des stummen Schreis von Edvard Munchs Gemälde Der Schrei zum Besten.
    Jannie lachte schallend. Damon ahmte ebenfalls den stummen Schrei nach. Die Kinder waren froh, mich zu sehen. Wir waren immer noch Spitzenkumpels, die besten Freunde.
    Jemand hatte gestern Abend bei uns zu Hause angerufen. Sumner Moore?
Kevin Hawkins?
»Morgen, Nana«, sagte ich und goss mir eine dampfende Tasse Kaffee ein. Ich wünsche dir wie jeden Morgen nur das Beste. Ich nippte am Kaffee. Er schmeckte noch besser, als er duftete. Die Frau kann wirklich Kaffee kochen. Sie kann auch reden, denken, besänftigen und schimpfen und mich dem Wahnsinn nahe bringen.
    »Morgen, Alex«, sagte sie, als wäre gestern Abend nichts geschehen. Hart wie Stahl. Sie wollte die Kinder nicht beunruhigen, sie auf keinen Fall alarmieren. Das wollte ich auch nicht.
    »Jemand kommt nachher vorbei und kümmert sich ums Telefon.« Ich erzählte ihr, was Sampson und ich in der Nacht besprochen hatten. »Jemand wird auch die nächsten Tage da sein. Ein Detective. Wahrscheinlich Rakeem Powell. Du kennst doch Rakeem.«
    Nana gefielen diese Neuigkeiten überhaupt nicht. »Selbstverständlich kenne ich Rakeem. Um Himmels willen, ich habe ihn in der Schule unterrichtet. Aber Rakeem hat hier nichts zu suchen. Das ist unser Zuhause , Alex. Das alles ist so schrecklich. Ich glaube nicht, dass ich es ertragen kann ... dass es hier passieren kann.«
    »Was ist denn mit unserem Telefon?«, wollte Jannie wissen. »Es funktioniert«, teilte ich meinem kleinen Mädchen mit.
72.
    Die beiden Mordfälle quälten mich allmählich wie ein einziger gnadenloser Albtraum. Ich schien kaum noch atmen zu können. Mein Magen war verkrampft und würde während der gesamten Ermittlungen wohl in diesem Zustand verharren. Die Situation war kafkaesk und trieb allmählich die gesamte Polizei Washingtons zur Verzweiflung. Niemand konnte sich an etwas Vergleichbares erinnern. Ich hatte beschlossen, Damon ein paar Tage bei Nana und Detective Rakeem Powell zu Hause zu lassen. Nur um sicherzugehen. Es bestand die Hoffnung, dass wir den dreizehnjährigen Sumner Moore bald finden würden. Dann war die Hälfte der Horrorgeschichte zu Ende.
    Ich vermutete immer noch, dass Sumner Moore erwischt werden wollte – oder diesen Wunsch bald haben würde. Jedenfalls ließ die Sorglosigkeit bei beiden Morden darauf schließen. Ich hoffte, dieser kleine Irre würde nicht noch ein Kind umbringen, ehe wir ihn schnappten.
    Ich überlegte, ob ich Nana und die Kinder zu einer meiner Tanten schicken sollte, wartete aber noch. Rakeem Powell würde bei ihnen im Haus bleiben. Das schien mir genügend Chaos in ihrem Leben zu sein. Jedenfalls für den Augenblick.
    Außerdem war ich so gut wie sicher, dass Nana nicht ohne eine erbitterte Schlacht und schwere Verluste zu einer ihrer Schwestern gefahren wäre. Die Fünfte Straße war ihr Zuhause. Sie würde eher kämpfen als die Gegend verlassen. Das hatte sie schon öfter getan.
Ich fuhr sehr früh zum Weißen Haus. Dann saß ich in meinem Kellerbüro mit einem Becher Kaffee und einem mehr als einen halben Meter dicken Stapel vertraulicher Berichte, die ich lesen und auswerten musste. Es gab buchstäblich hunderte von CIA-Berichten und internen Memos über Kevin Hawkins und die anderen CIA-»Geister«.
    Um kurz nach neun traf ich mich mit Don Hamerman, mit Justizminister James Dowd und Jay Grayer. Wir benutzten den prunkvollen Konferenzraum in der Nähe des Oval Office im Westflügel. Ich erinnerte mich, dass das Weiße Haus ursprünglich erbaut worden war, um Besucher einzuschüchtern, besonders ausländische Würdenträger. Diese Wirkung hatte das Gebäude immer noch, vor allem unter den derzeitigen Umständen. Das ›Amerikanische Herrenhaus‹ war riesig, und jeder Raum war feierlich und eindrucksvoll.
    Hamerman war bei der Besprechung erstaunlich zurückhaltend. »Sie haben auf den Präsidenten einen ziemlichen Eindruck gemacht«, sagte er. »Und Sie haben es geschafft, ihm Ihren Standpunkt klarzumachen.«
    »Und was geschieht jetzt?«, fragte ich. »Welche Maßnahmen ergreifen wir? Ich möchte dabei helfen.«
»Wir haben etliche äußerst delikate Ermittlungen eingeleitet«, antwortete Hamerman. »Das FBI führt sie durch.« Hamerman blickte sich im Raum um. Ich hatte den Eindruck, er wollte seine Macht und seinen Einfluss demonstrieren.
»War es das, was Sie mir sagen

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