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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Wahnsinnsgeschwindigkeit. Und an das Gefühl, wenn die Haut auf dem Schädel sich zusammenzieht. Ich erinnerte mich an Jezzie Flanagan und ihr Motorrad.
    Hawkins’ Maschine dröhnte tief und kehlig, als sie wie eine Rakete den Hügel hinaufschoss.
Ich versuchte mitzuhalten, was mir ziemlich gut gelang. Erstaunlicherweise auch dem Volvo und dem Lincoln. Die ganze Verfolgungsjagd war völliger Irrsinn – plötzlich war in dieser ruhigen Wohngegend das totale Chaos ausgebrochen.
War das Jack da vorn?
War Hawkins Jack?
Ich sah, wie Kevin Hawkins sich über die Lenkstange streckte. Er konnte mit der Harley umgehen. Was konnte dieser Profikiller sonst noch alles?
Er schaltete in den fünften Gang und raste durch die enge Straße, an der immer wieder die Höchstgeschwindigkeit mit fünfzig Kilometern ausgeschildert war. Er hatte locker hundert Sachen drauf.
Dann vor uns – Verkehr!
Die Unbillen der zunehmenden Motorisierung waren für mich plötzlich der herrlichste und willkommenste Anblick der Welt.
Ein Stau!
Mehrere Autos und Lieferwagen standen bereits in der Richtung, aus der wir kamen.
Ein leuchtend orangefarbener Mini-Schulbus hielt auf der Gegenfahrbahn. Er ließ Schüler im Gänsemarsch aussteigen – wie wohl jeden Tag um diese Zeit.
Doch Hawkins hatte die Geschwindigkeit des Motorrads kaum verringert. Plötzlich raste er auf der Doppellinie der Fahrbahn dahin. Er hatte überhaupt kein Tempo weggenommen.
Jetzt wusste ich, was er vorhatte.
    Er wollte an den stehenden Fahrzeugen vorbeirasen.
    Laut fluchend trat ich auf die Bremse. Ich wusste, was ich zu tun hatte.
Wieder lenkte ich den Wagen von der Straße und fuhr querfeldein über die Rasenflächen der Gärten. Eine Frau in schwarzer Jacke und Jeans schrie mich von ihrer Veranda aus an und schwenkte wütend eine Schneeschaufel.
Ich fuhr zu der Stelle, wo die Hauptstraße sich zu jener Seitenstraße hinabschwang, in der ich wenige Sekunden zuvor am Stauende gestanden hatte.
Jeanne Sterling folgte mit ihrem Volvo. Ebenso der Lincoln. Wahnsinn und Chaos tobten in Silver Spring.
War das da vorn Jack? Waren wir dabei, den Promimörder einzukassieren?
Ich hatte große Hoffnungen. Wir waren ihm sehr nahe. Keine hundert Meter.
Meine Augen hafteten wie gebannt auf dem dahinrasenden Motorrad. Plötzlich kippte es um.
Die Maschine raste in gefährlicher Schräglage weiter. Orangerote und weiße Funken stoben von der schwarzen Fahrbahn auf. Mehrere Kinder marschierten noch im Gänsemarsch zwischen dem Bus und den stehenden Autos dahin.
Dann riss Hawkins das Motorrad herum.
Die Maschine überschlug sich mehrmals und blieb am Straßenrand liegen.
Hawkins hatte ein Ausweichmanöver versucht, um nicht in die Gruppe der Kinder zu rasen.
Kevin Hawkins lag auf der Straße.
Konnte der Kerl da vorn wirklich Jack sein?
Wenn nicht – wer in Gottes Namen war er?
Mit gezückter Glock sprang ich aus dem Wagen und stürmte zum Unfallort. Auf dem matschigen Schnee rutschte ich mehrmals aus, lief aber nicht langsamer.
Jeanne Sterling und ihre beiden Agenten waren ebenfalls ausgestiegen, kamen aber mit dem Schneematsch nicht so gut zurecht. Ich verlor meine Deckung.
Kevin Hawkins richtete sich auf. Er blickte in unsere Richtung, sah uns kommen. Überall Waffen.
Auch er hatte eine Waffe gezogen, schoss aber nicht. Er war nur wenige Schritte von dem Schulbus und den Kindern entfernt.
Aber er ließ die Kinder in Ruhe. Stattdessen rannte er zu einem schwarzen Camaro-Coupé an der Spitze der wartenden Autoschlange.
Was zum Teufel hatte er jetzt vor?
Ich sah, wie Hawkins den Fahrer des Sportwagens durchs offene Fenster anbrüllte. Dann – peng! Er feuerte direkt ins Wageninnere.
Mein Gott, er hatte den Fahrer erschossen! Eiskalt!
Ich hatte es gesehen, konnte es aber nicht glauben.
Dann jagte der Auftragskiller mit dem Camaro los. Wegen dieses verdammten Wagens hatte er einen Menschen getötet. Aber er hatte auch das eigene Leben riskiert, um eine Gruppe unschuldiger Kinder nicht zu verletzen.
Keine Regeln ... oder eher: Mach deine eigenen!
Hilflos, keuchend blieb ich mitten auf der Straße in Silver Spring stehen. Waren wir gerade wirklich so nahe daran gewesen, Jack festzunehmen? Wäre beinahe alles vorbei gewesen?
70.
    Nana Mama war noch auf, als ich gegen halb zwölf abends nach Hause kam. Sampson war bei ihr.

    Adrenalin schoss durch meinen Körper, als ich die beiden auf mich warten sah. Sie sahen noch schlimmer aus, als ich mich nach dem langen harten Tag fühlte.
    Irgendwas

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